Gerhard Struber vom 1. FC Köln
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Kommentar: Die Ergebnisse geben dem FC recht, aber es ist ein Ritt auf der Rasierklinge

Mit dem sechsten Sieg im siebten Spiel, dem vierten 1:0 scheint der FC aktuell viel richtig zu machen. Zumindest mischen die Geißböcke wieder heftig im Aufstiegsrennen mit. Die Ergebnisse geben dem FC aktuell recht, doch es ist ein Ritt auf der Rasierklinge beim 1. FC Köln: Ein Kommentar zu der Kölner Erfolgsserie.

13 Punkte aus fünf Ligaspielen ist eine beeindruckende Bilanz. Die Spielweise der Kölner konnte zuletzt nur selten beeindrucke. Bislang geht das Motto „Nicht schön, aber erfolgreich“ auf. Und doch ist das ein Ritt auf Messers Schneide beim 1. FC Köln: Ein Kommentar zu der Kölner Erfolgsserie.

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Gerade in einer emotionalen Angelegenheit wie dem Leistungssport liegt es wohl in der Natur der Sache, dass die Wahrnehmung sich schon mal ein wenig verschiebt. So kam es in der jüngeren Vergangenheit vor, dass die gegnerischen Trainer, die Leistung gegen den FC als besonders stark einschätzten, obwohl der Bus so tief im eigenen Kasten parkte, dass sich der Busfahrer wohl beim Aussteigen im Netz verheddert hätte. Auch FC-Trainer, darunter sicherlich auch Gerhard Struber, hatten mitunter schon mal eine andere Wahrnehmung bei der Einschätzung der eigenen Mannschaft als der neutrale Beobachter. Am Sonntag traf der aktuelle Kölner Coach aber genau ins Schwarze als er erklärte, die Kölner hätten sich bei dem ein oder anderen Standard sicher „nicht sehr glorifiziert verhalten“ und gerade in der zweiten Halbzeit habe der FC „das Spiel etwas verloren“.

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Kainz mit dem genialen Moment

Der FC hatte in der Tat den Faden verloren. So sehr, dass sich Regensburgs Trainer Andreas Patz dazu entschied, letztlich mit fünf Stürmern die Schlussphase zu bestreiten. Eine Maßnahme, aus der beide Teams überhaupt keinen Nutzen schlagen konnten. Dass der FC die Begegnung gewonnen hat, war wohl in Summe verdient. Doch das knappe 1:0 spiegelte erstaunlicherweise auch die Leistungen des Aufstiegskandidaten sowie des Kellerkindes wider. Und da ja bei unterschiedlichen Wahrnehmungen gerne schon mal die Zahlen Abhilfe leisten, zeigt die Statistik eindrucksvoll, wie ausgeglichen die Begegnung am Ende denn dann wirklich war. Die Kölner hatten mehr Ballbesitz (55:45), verloren aber mehr Zweikämpfe (47:53), Die Torschussbilanz war nahezu ausgeglichen (13:12, davon 3:2 aufs Tor).

So brauchte es weitere Ansätze, um das Ergebnis nach dem Spiel einzuordnen. Und auch diese trafen den Punkt. Eric Martel beispielsweise erklärte, dass es am Ende des Tages nur auf das Ergebnis ankomme. Nur durch Siege komme man nach oben, würde nur durch Siege aufstehen. Das Motto der Kölner ist dieser Tage eindeutig „Nicht schön, aber erfolgreich“. Und die Kölner fahren gut mit dieser Maxime. Vier Siege und ein Unentschieden haben die Geißböcke aus den vergangenen fünf Ligaspielen geholt und für alle die nach dem zehnten Spieltag bei zwölf von 30 möglichen Punkten Herzklabaster bekommen haben, dürfte die Ausbeute von 13 aus 15 dann Balsam auf die geschundene FC-Seele sein. Ganz nebenbei steht Köln mal wieder in der Runde der letzten Acht im Pokal.

Mit der Wahrnehmung ist das immer so eine Sache

Wer aufsteigen will, muss auch diese Spiele gewinnen, lautet eine dieser Weisheiten im Fußball und sie enthält sehr viel Wahrheit. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der FC aktuell nicht nur keinen schönen Fußball spielt, die Geißböcke spielen auch keinen besonders guten. Die zähen Begegnungen gegen die Kellerkinder Münster, Regensburg und Fürth waren für einen Aufstiegskandidaten einfach schwach und hätten ehrlicher Weise auch anders ausgehen können. Trotz Überzahl fand der FC kein Mittel gegen Hannover und auch lange keins gegen die Hertha. Ja, der FC eilt aktuell von Erfolg zu Erfolg und gewinnt die Spiele nicht schön, aber unterm Strich verdient. In keiner dieser Begegnungen hätten sich die Kölner aber beschweren dürfen, wenn es am Ende nur einen oder sogar gar keinen Punkt gegeben hätte.

Denn es gab in den vergangenen Begegnungen durchaus die Momente, in denen die FC-Defensive bedenklich wackelte. Und es fällt nach wie vor auf, dass dem FC der erwünschte Spielidee, die Kreativität bei defensiv eingestellten Gegnern fehlt. Für den Moment geht es gut. Und die Wahrnehmung ist insofern zu recht eine positive. Denn die Ergebnisse stimmen. Doch mit der Wahrnehmung ist das immer so eine Sache. Die Rechnung, dass sechs Siege aus sechs Spielen gegen die Underdogs am Ende zum Aufstieg reichen, erscheint recht abenteuerlich, wenn es gegen die Mannschaften aus der Top-Ten nicht einen einzigen Erfolg gab. Am Ende des Tages ist das Kölner Spiel zurzeit eins: Ein Ritt auf der Rasierklinge.


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Julian Pauli vom 1. FC Köln

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Tim Lemperle vom 1. FC Köln

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3 Gedanken zu „Kommentar: Die Ergebnisse geben dem FC recht, aber es ist ein Ritt auf der Rasierklinge“

  1. „(..), wenn es gegen die Mannschaften aus der Top-Ten nicht einen einzigen Erfolg gab.“

    Zur Wahrheit gehört hier auch, dass das System zwischenzeitlich umgestellt wurde. Wie die ersten Spiele mit dem jetzigen System ausgesehen hätten, kann keiner sagen. Nicht zunerwähnt lassen, möchte ich hier meine Wahrnehmung, als dass HSV, Ddorf, KSC ebenfalls einen anderen Fussball gespielt haben als Münster, Hannover nach dem Platzverweis, und z.B. Regegensburg und sich eben nicht hinter rein gestellt haben.
    Das mit der Wahrnehmung ist generell so eine Sache. Beim Spiel gg. KSC hätten sich die Karlsruher nicht beschweren dürfen, wenn es am Ende gar keinen Punkt gegeben hätte. Zum Beispiel nach der ersten Halbzeit.

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    • Ja, das System wurde umgestellt. Und somit kann auch keiner sagen, wie die jetzigen Spiele unter dem alten System ausgesehen hätten.
      Und ja, der KSC hätte sich nicht beschweren dürfen, genauso wenig wie Düsseldorf. Der FC aber eben auch nicht. Ich erinnere gegen den KSC gerne an die erste halbe Stunde, als im Kölner Sechzehner Schwimmunterricht stattgefunden hat.

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  2. Was erwartet man von einer Mannschaft die systematisch kaputt gespart wurde. Das ist eben das Problem wenn KEINER in der gesamten Führung Fußballverstand hat. Dazu kommt, das Mark Uth (der ein Spiel lenken kann) leider zu lange verletzt war. Es zahlt sich halt nicht aus, wenn man alle Topleute die gegangen sind versucht mit Leuten aus der 3. Oder 4. Liga zu ersetzen. Das gleiche läuft im Moment ja schon wieder ( mit Lemperle) ab. Auf diese Art und Weise schaft “ Herr Keller “ es uns kaputt zu sparen!!! Hintenrum hat man dann klammheimlich mit diesem absoluten Blindgänger noch verlängert. Jagd ihn endlich zum Teufel und die restlichen absoluten Nieten im Vorstand gleich mit. Im September könnte es zu spät sein. Das sie nicht entlastet wurden, scheint diese „Herrschaften “ ja nicht sonderlich zu interessieren.
    Come on FC

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