Julian Pauli bei einem Testspiel des 1. FC Köln
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Leihrückkehrer und Youngster als Tranfersperre-Lösung: So mutig ist der 1. FC Köln

Die Folgen der Transfersperre wollte Christian Keller mit dem eigenen Nachwuchs und den Leihrückkehrern auffangen. Dinge tun, die „man sich sonst nicht traut“. Aber wie groß ist der Mut beim 1. FC Köln: So schlagen sich die Leihrückkehrer und Youngster.

Die Einbindung der Rückkehrer fällt beim FC allerdings sehr unterschiedlich aus, Vom Stammspieler bis zum ausgemusterten Akteur ist alles dabei beim 1. FC Köln: Diese Leihrückkehrer konnten bisher überzeugen.

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Als Christian Keller nach den Hiobsbotschaften Trainer-Aus und FIFA-Sperre am „schwarzen Donnerstag“ vor Weihnachten versuchte, die ersten Scherben aufzusammeln, schon wieder nach vorne zu blicken, da machte der Sportdirektor Hoffnung in Bezug auf das Registrierungsverbot. Man werde also die Chance nutzen und verstärkt auf den eigenen Nachwuchs sowie Leihspieler setzen müssen. Möglicherweise entstehende Kaderlücken sollen also durch die sechs Rückkehrer sowie einige vielversprechende Eigengewächse aufgefangen werden. Auch Keller konnte damals nicht in die Kristallkugel schauen, nur wusste der Sportdirektor natürlich um Ausstiegsklauseln und auslaufende Verträge seiner Profis. Möglicherweise hat der Kölner Sportchef schlimmere Dinge erwartet und sogar noch mehr Heimkehrer oder Talente bei den Profis gesehen, als er betonte, dass man sich in der Situation Dinge trauen müsse, die man „sich sonst nicht traut“.

Zwei Debütanten aus dem eigenen Nachwuchs

Die Einbindung der angesprochenen Hoffnungsträger fällt dann aber doch sehr unterschiedlich aus. De facto haben zwei Kölner Talente in dieser noch jungen Saison schon ihr Profidebüt bei den Kölnern gefeiert und das ganz sicher durch die Transfersperre begünstigt. Julian Pauli und Elias Bakatukanda kamen in dieser Saison erstmals bei den Profis zum Einsatz. Beide Youngster sind Innenverteidiger, eine Position, die beim FC nach dem Weggang von Jeff Chabot und der Ausbootung von Nikola Soldo dünn besetzt ist. Zumindest bis Luca Kilian nach seiner Kreuzbandverletzung wieder in den Kader zurückkehrt. Wie dünn die Personaldecke ist, zeigte sich am vergangenen Wochenende, als Timo Hübers krank ausfiel und Dominique Heintz sich angeschlagen auswechseln lassen musste. So kam Bakatukanda zu seinem ersten Einsatz, Pauli ist längst Stammspieler.

Weitere Debütanten scheinen es dagegen schon schwerer zu haben. Meiko Wäschenbach und Jaka Potocnik sind potentielle Kandidaten, befanden sich auch jeweils schon im Zweitliga-Kader, gespielt haben sie aber noch nicht.  „Ich gehe natürlich auf die Vorbereitung, die letzten Spiele und die Trainingsleistungen ein. Da sehe ich tagtäglich, wer da gerade wo steht“, sagte Struber nach dem Braunschweig-Erfolg. „Ich denke, wir brauchen das richtige Timing für die Jungs und nicht nur ein Vorsprung am Ende würde dann bewerkstelligen, die Spieler reinzubringen, sondern es ist am Ende immer die Leistung, die zählt und nichts anderes“, so Struber weiter. Wer sich mit seiner Leistung in den Vordergrund spiele, im Training und vor allem auch in den Spielen, der werde dann auch seine Einsatzzeit bekommen. „Da müssen sich einige dann auch schon noch ein Stück weit strecken.“ 

Nur Lemperle und Urbig überzeugen bislang

Und dennoch bewahrheitet sich Kellers Wunsch doch auf beeindruckende Art und Weise. Der FC spielt aktuell mit der jüngsten Startelf der Liga, setzte bereits die meisten Eigengewächse ein und hat mit Pauli, Jonas Urbig, Jan Thielmann, Tim Lemperle und Damion Downs gleich fünf Stammspieler im Einsatz, die aus dem eigenen Nachwuchs entsprungen sind. Zahlreiche Eigengewächse sind aktuell mit den DFB-Nachwuchsmannschaften unterwegs. Dass der Trainer auf eine Mischung aus Nachwuchs und Erfahrung setzt, ist nachvollziehbar. Und in der Tat ist davon auszugehen, dass noch weitere Debütanten folgen können. Bei den Trainingseinheiten in der Länderspielpause sowie dem Benefizturnier in Bonn bekamen gleich mehrere Nachwuchskräfte die Chance, sich zu präsentieren.

Auch bei den zurückgekehrten Leihspielern fällt die Einbindung in die Profimannschaft höchst unterschiedlich aus. „Die Leihspieler, die wir verliehen haben, kommen im Sommer zurück und sollen dann um Bundesligaplätze konkurrieren“, hatte Keller im Winter gesagt. Tim Lemperle und Jonas Urbig sind nicht nur in den Konkurrenzkampf getreten, sie haben ihn für sich entschieden. Die beiden Eigengewächse, die im Sommer von der SpVgg Greuther Fürth zurückgekehrt sind, sind in der ersten Elf unumstritten. Selbst, wenn zuletzt wieder vermehrt über Torhüter beim FC gesprochen wurde, an Urbig führt aktuell kein Weg vorbei. Lemperle ist gemeinsam mit Downs im Sturm alternativlos. Aktuell machen die Routiniers um Sargis Adamyan oder Steffen Tigges jedenfalls nicht den Eindruck, als könnten sie dem Sturmduo einen Platz streitig machen.

Soldo und Schmid spielen keine Rolle

Ähnlich weit von der Startelf scheinen aber auch die weiteren Leihspieler entfernt, zum Teil sogar noch weiter. Nikola Soldo spielt trotz des Innenverteidiger-Mangels keine Rolle in den FC-Planungen. Genauso wenig wie Maxi Schmid in der Offensive. Beide Spieler hätten den Verein im Sommer verlassen dürfen, einen Abnehmer gibt es bislang noch nicht, aber nach und nach schließen die Transferfenster. Marvin Obuz und Mathias Olesen kehrten ebenfalls ambitioniert zurück, kamen auch bereits zu ihren ersten Einsätzen in dieser Saison, einen nachhaltigen Eindruck hinterließen die beiden Mittelfeldspieler nicht. Sollte der FC dann im Winter personell auf dem Transfermarkt nachlegen, könnte sich die Situation für die beiden Akteure noch einmal verändern. Aktuell sieht es jedenfalls nicht so aus, als würden die beiden in einen Konkurrenzkampf treten können.


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