In den vergangenen Wochen konnte eigentlich nur ein FC-Profi meist überzeugen: Marvin Schwäbe. Der Kölner Keeper ist längst der sichere Rückhalt der kriselnden Kölner und empfiehlt sich für höhere Aufgaben. Unter anderem wurde Schwäbe nun schon zum zweiten Mal in die „Kicker“-Elf berufen.
Wirklich überzeugen konnte in den vergangenen Wochen beim 1. FC Köln einzig Marvin Schwäbe. Und das, obwohl die Kölner seit Monaten nicht mehr zu Null gespielt haben. Dennoch ist er ein Hoffnungsträger beim 1. FC Köln: Wird Marvin Schwäbe zur Option des DFB?
Natürlich betonte Steffen Baumgart auch nach der Begegnung gegen die Bayern, dass es seine Jungs gut gemacht hätten. Tatsächlich stand der FC im zweiten Abschnitt bei der 0:1-Pleite im Heimspiel gegen den Rekordmeister deutlich besser und sicherer als noch im ersten Abschnitt und hat es insofern auch in gewisser Weise gut, zumindest besser gemacht. Dennoch: Das Lob des Trainers für die Mannschaft fällt fast schon obligatorisch positiv aus, obwohl es schwer fällt, einen Feldspieler nach der weiteren Pleite herauszuheben. Ganz anders auf der Keeper-Position, denn Marvin Schwäbe war wieder einmal der überragende Kölner. Dementsprechend hoben die FC-Verantwortlichen den Keeper dann doch hervor. „Wir haben das Spiel verdient verloren. Wir können uns bei Marvin bedanken, dass wir bis zum Ende im Spiel waren“, sagte beispielsweise Thomas Kessler, der Leiter der Lizenzspielabteilung. Auch der Kölner Kapitän Florian Kainz betonte die gute Leistung des Torwarts.
Schwäbe nicht nominiert
Bereits gegen Bochum war Schwäbe über sich hinaus gewachsen, hatte acht Chancen zu Nichte gemacht und den Kölnern damit einen Zähler gerettet. Gegen die Bayern reichte es zwar nicht zu einem Punkt, der Kölner Keeper hielt den FC aber im Spiel und bewahrte die Geißböcke vor dem nächsten Debakel. Alleine in der ersten halben Stunde hatte der Torwart gleich mehrfach Situationen, um sich auszuzeichnen. Auch Dank seiner überragenden Leistung kamen die Bayern trotz eines xGoal-Werts von über drei Treffern auf ein Tor. Nicht umsonst wurde der Torhüter bereits zum zweiten Mal in die Elf-des-Spieltags des „Kickers“ berufen. Und das, obwohl unter anderem Hoffenheims Oliver Baumann und Augsburgs Finn Dahmen in ihren Begegnungen jeweils Elfmeter parierten und stark hielten.
Dass Marvin Schwäbe ein herausragender Keeper ist, hatte sich schon in der vergangenen Saison gezeigt und wurde im Sommer von höchster Stelle bestätigt. Der DFB kontaktierte den Keeper, teilte Schwäbe mit, dass er unter Beobachtung stehe. Die Hoffnung auf eine Teilnahme an der Europameisterschaft im kommenden Sommer wuchs. Davon ist Schwäbe ehrlicherweise weit entfernt. Zu der Länderspielreise im November berief Bundestrainer Julian Nagelsmann Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) und Janis Blaswich (RB Leipzig). Die beiden gesetzten Keeper Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Manuel Neuer (Bayern München) waren gar nicht erst dabei. Die Nicht-Nominierung bedeutet nicht zwangsläufig das frühzeitige EM-Aus, es ist aber wohl als klarer Fingerzeig zu verstehen. Eine Einschätzung, die auch die Marktwert-Analyse von gool.ai teilt. Demnach liegt Schwäbe mit einem Wert von 3.2 Millionen bei den deutschen Torhütern aktuell auf Rang acht. Zu den genannten fünf Keepern gesellen sich noch Bernd Leno und Alexander Nübel.
Schwäbe vereitelte elf Großchancen
Dabei gehört der Kölner Keeper in dieser Saison wieder zu den besseren Torhütern der Liga. Schwäbe wehrte in dieser Spielzeit bereits 42 Torschüsse ab, vereitelte elf Großchancen. Einzig der Ex-Kölner und aktuelle Darmstadt-Keeper Marcel Schuhen hielt mehr. Er kommt auf 13 vereitelte Großchancen. Insgesamt wehrte der Kölner Torwart bereits 42 Schüsse ab, liegt damit auf Rang fünf in der Bundesliga – allerdings gegen die Keeper der anderen Abstiegskandidaten.
Denn das ist der andere Teil der Wahrheit. Schwäbe bekommt in dieser Saison auch deutlich mehr Chancen, sich auszuzeichnen, über sich hinauszuwachsen. So waren die Großchancen und der XGoal-Wert von mehr als drei bei den Bayern der Harakiri-Spielweise seiner Vorderleute geschuldet. Ähnlich wie schon in den Spielen gegen Bochum, aber auch Leverkusen. Auch dort hatte Schwäbe ein Debakel verhindert, obwohl er drei Mal hinter sich greifen musste. „Es ist schon ganz gut, dass du in der Situation, in der wir stecken, einen Torwart hast, der ab und zu mal einen hält und auch mal einen hält, den nicht jeder hält“, hatte Baumgart in der vergangenen Woche gesagt. Selbst beim 0:6 gegen Leipzig machte der Kölner Torhüter nichts falsch und damit wiederum viel richtig. In seiner Form ist er wohl der einzige FC-Profi, der sich zumindest leise Hoffnungen auf einen Einsatz im DFB-Trikot bei der EM machen darf.
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