Mit Mansour Ouro-Tagba haben die Kölner diesen Sommer doch einen Spieler verpflichtet. Weitere sollen schon in den kommenden Tagen folgen. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Schlupfloch. Denn bei der Transfersperre handelt es sich de facto um ein Registrierungsverbot.
Am Freitag hat der 1. FC Köln seinen ersten Sommertransfer bekannt gegeben. Transfer? Da war doch was. Richtig, die Sanktion der FIFA: Warum der FC im Sommer Spieler verpflichten darf.
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Nun ist es also doch passiert: Der 1. FC Köln hat den ersten Spieler in diesem Sommer verpflichtet. Mit Mansour Ouro-Tagba haben die Geißböcke einen talentierten Nachwuchskicker unter Vertrag genommen. Dem Vernehmen nach für drei Jahre. Ein zukunftsorientierter Transfer. Transfer? Ist der FC nicht mit einer Transfersperre belegt? Tatsächlich dürfen die Geißböcke bis zum kommenden Winter keine neuen Spieler auflaufen lassen, Akteure verpflichten aber sehr wohl. Dabei handelt es sich weder um ein Schlupfloch noch um einen gewieften Trick, sondern um die grundsätzliche Regelauslegung der FIFA.
Der FC ist mit einem Registrierungsverbot belegt worden
Schon im vergangenen November stellte Sportrechtler Gregor Reiter gegenüber come-on-fc.com klar, dass der Ausdruck Transfersperre irreführend wahrgenommen werden kann. Vielmehr handele es sich um ein Registrierungsverbot. „Der FC darf keine neuen Spieler in den betroffenen Transferphasen registrieren. Wenn sich ein Spieler entschließt, zu einem anderen Verein zu wechseln, dann muss der Club diesen Akteur über das sogenannte TMS-Tool registrieren“, erklärte Reiter. „Der abgebende Verein muss diese Registrierung bestätigen. Diese Möglichkeit wird man dem FC verwehren. Es gibt dann technisch keinen Zugang mehr.“ In den Fifa-Statuten heißt es: „Einem Verein, gegen den eine Registrierungssperre verhängt wurde, ist es untersagt, neue Spieler zu registrieren – national sowie international, ob als Amateur oder als Profi. Und das für die gesamte Dauer diese Maßnahme.“
Die Kölner können also keine neuen Spieler in dem Tool angeben. Unter Vertrag dürfen sie diese Profis sehr wohl nehmen. Abgänge, Leihen oder Vertragsverlängerungen sind laut der FIFA explizit nicht betroffen. Genauso wenig wie die zurückkehrenden Leihspieler. „Es geht ausschließlich um Neu-Registrierungen. Ein Vertrag kann ja auch außerhalb der Transferperiode verlängert werden. Eine Abgabe ist im Grunde eine De-Registrierung und keine Neu-Registrierung“, so Reiter weiter. Das Registrierungsverbot erklärte auch Christian Keller auf dem Mitgliederstammtisch: „Wir dürfen Spieler in ein Arbeitsverhältnis nehmen, wir dürfen sie nur nicht spielen lassen.“ Es gäbe aber die Möglichkeit, sie in ein Arbeitsverhältnis zu nehmen, um sie direkt zu verleihen.
Genau das tun die Kölner jetzt. Mansour Ouro-Tagba soll der erste von vier Neuzugängen sein. In den kommenden Tagen wird der nächste Zugang erwartet. Beide werden wohl bis zum kommenden Sommer verliehen und sollen dann beim FC durchstarten.