Luca Waldschmidt und Timo Hübers
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„Wellenbewegung“ beim Nachwuchs? Dem FC fehlen in der Krise die Leader

Wenige Monate nach dem bitteren Abstieg befindet sich der FC in der nächsten Krise. Über den Trainer wird diskutiert, über einen möglichen Nachfolger längst spekuliert. In der sportlichen Situation könnten echte Leader helfen, nur sucht man die vergebens beim 1. FC Köln: Der FC braucht echte Leader, nur hat er keine. Zumindest nicht auf konstant hohem Niveau.

Nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Paderborn steht der FC unter Druck. Der Trainer scheint angezählt, die Stimmung ist angespannt beim 1. FC Köln: Der FC braucht in der aktuellen Situation echte Leader. Diese zu finden, ist aber alles andere als einfach.

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Lukas Kwasniok sorgte beim 2:1-Erfolg über den 1. FC Köln für ein Novum. Der Trainer des SC Paderborn setzte sich mit den Ostwestfalen in einer Statistik an die Spitze, die bislang ausnahmslos der FC inne hatte. Bislang hatte eben Kölns Trainer Gerhard Struber auf beeindruckende Weise die Idee eines Entwicklungsclubs untermauert – wenn auch unterstützt von der Transfersperre. Bis zum Freitagabendspiel gegen den SCP hatte Struber gleich die acht jüngsten Anfangsformationen der aktuellen Zweitliga-Saison aufgeboten. Am Freitag wurde dann Paderborn mit einem Altersdurchschnitt von 23,6 Jahren zur jüngsten Startelf der Saison. Und Kwasniok verfolgte einen Plan: „Wir haben in der Besprechung gesagt, die jungen Spieler arbeiten ab und die erfahrenen Jungs entscheiden heute das Spiel.“

Komplizierte Beziehung zu den Nachwuchskräften

Gesagt, getan. Kwasnioks Plan ging auf. Die Akteure um den 17-jährigen Luis Engelns bearbeiteten den FC, der erstaunlich defensiv agierte, die Routiniers um den Doppeltorschützen Sven Michel drehten den 0:1-Rückstand zu Gunsten der Ostwestfalen. Unterm Strich kann man nun auch Gerhard Struber ganz sicher nicht vorwerfen, dass er nicht auf den Nachwuchs setzen würde. Immerhin feierten bereits drei Spieler in dieser Saison ihr Profidebüt, der Coach setzte bereits elf (!) Eigengewächse in dieser Spielzeit ein, von denen wiederum mit Tim Lemperle, Julian Pauli, Damion Downs, Mathias Olesen und nun auch Jan Thielmann fünf in dieser Saison auch Tore erzielten. Dennoch scheint der Beziehungsstatus zwischen dem Österreicher und den Nachwuchskräften in gewisser Weise kompliziert.

So sprach der Trainer gleich bei zahlreichen Gelegenheiten von Wellenbewegungen, also Schwankungen, seines Nachwuchses und gab diesem damit in gewisser Weise eine Teilschuld an der aktuellen Situation. „Ich habe es ja schon einige Male gesagt: Wir spielen mit einigen sehr jungen Burschen. Dass wir in manchen Spielen die Stabilität noch nicht ausgestrahlt haben, die wir uns dann wünschen, liegt auch daran, dass wir zum Teil eine sehr unerfahrene Mannschaft haben“, sagte Struber beispielsweise vor der Begegnung gegen den SC Paderborn. Bei den angesprochenen Schwankungen der vielen Nachwuchsspieler – und der jeweilige Altersdurchschnitt der Anfangsformationen beweist, dass es dort im Stammpersonal einige gibt – wäre es also nicht verkehrt, wenn die erfahrenen Spieler funktionieren.

Jetzt braucht es erst recht Leadertypen

Denn gerade auf die wird es wohl in der aktuellen Situation, in den kommenden Spielen, in der Krise, eben unter massiven Druck ankommen. Der FC ist angezählt, steht mit dem Rücken zur Wand. In der Theorie sollten doch die erfahrenen Spieler die jungen leiten. Es braucht die Routiniers als Leadertypen. Sollte man zumindest meinen. Denn die Wahrheit sieht beim FC dieser Tage eigentlich anders aus – in Teilen. Dass einige Kölner Youngster Leistungsschwankungen unterliegen, ist unumstritten. Julian Pauli war zu Beginn der Saison beispielsweis der beste Abwehrspieler der Kette, leistete sich zuletzt aber einige haarsträubende Patzer, Damion Downs unterliegt als Stürmer einem ständigen Auf und Ab, genauso wie Tim Lemperle. De facto sind es aber einige Routiniers, die mindestens genauso, wenn nicht sogar unterperformen und massiven Schwankungen unterliegen.

Leart Pacarada überzeugte im gesamten Saisonverlauf genauso wenig auf konstant hohem Niveau wie Timo Hübers, der seit einigen Wochen, seit dem 4:4 gegen den KSC neben der Spur scheint. Spieler wie Luca Waldschmidt, Sargis Adamyan oder Steffen Tigges laufen überhaupt den Erwartungen, vermutlich auch ihren eigenen, meilenweit hinterher. Florian Kainz spielt noch keine Rolle, Mark Uth fehlt weiterhin. Marvin Schwäbe liebäugelt mit dem Wechsel. Es ist bei den Kölnern wahrlich nicht so, dass die Routiniers aktuell vorangehen und Strubers „junge Burschen“ an die Hand nehmen. Leadertypen wie Jonas Hector sucht man beim FC aktuell vergebens.

„Natürlich erwarten wir von unseren Spieler, dass sie an ihre Leistungsgrenzen kommen. Und egal ob erfahren oder nicht, sollen sie eine gewisse Verlässlichkeit ausstrahlen“, erklärte Struber. Es sei zuletzt eben nicht gelungen, „diese Verlässlichkeit einfach herzustellen.“ Dabei würde diese Verlässlichkeit vielleicht die nötige Stabilität begünstigen. Den Geißböcken scheinen aber gerade in dieser wichtigen Phase auch die richtigen Leader zu fehlen.


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