Für Marvin Schwäbe ist die aktuelle Situation beim FC eine schmerzhafte. Das betonte der Keeper in einem Interwiew mit dem „Kicker“. Mittlerweile sitzt der Keeper auf der Bank des 1. FC Köln: Marvin Schwäbe sieht die Torwartfrage anders.
Eigentlich wäre Marvin Schwäbe im Sommer gerne gewechselt, dazu ist es nicht gekommen. Von Seiten des Clubs wurde die Situation bislang so dargestellt, dass der Keeper erst den Wechselwunsch kommuniziert habe und es dann zur Degradierung gekommen ist beim 1. FC Köln: Marvin Schwäbe sieht die Torwartfrage anders.
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Als Jonas Urbig am vergangenen Sonntag zur Pause der Begegnung der Geißböcke auf Schalke unmittelbar vor der Reservebank Halt machte, eilte Philipp Pentke zur Kölner Nummer eins und gab offensichtlich gestikulierend einige Hinweise. Nur wenige Meter entfernt saß Marvin Schwäbe auf der Bank. Der FC reiste einmal mehr mit drei Keepern im Kader zu einem Ligaspiel. Wenn es nach Spieler und Verein gegangen wäre, hätte es zu dieser Konstellation aber bekanntlich nicht kommen sollen. Marvin Schwäbe wollte den Verein verlassen, der FC hätte den Keeper ziehen lassen. Nur gibt es nun offenbar unterschiedliche Sichtweisen über den zeitlichen Ablauf der Geschehnisse. Darauf lässt zumindest ein Interview schließen, dass der Keeper dem „Kicker“ gegeben hat.
Andere Sichtweise?
Laut Verein habe Schwäbe dem Club frühzeitig mitgeteilt, den FC im Abstiegsfall verlassen zu wollen. Auch deswegen habe man sich frühzeitig zu Jonas Urbig als neue Nummer eins bekannt. Noch am Deadline Day wiederholte Thomas Kessler, dass Schwäbe frühzeitig seinen Wechselwunsch hinterlegt habe. Die Situation hört sich im Interview mit dem Fachmagazin aber ein wenig anders an. „Vor dieser Saison habe ich von verschiedenen Seiten erfahren, dass ich ins zweite Glied rücken soll und Jonas Urbig die Nummer eins wird. Das war für mich natürlich extrem bitter, gerade wenn man ans Leistungsprinzip glaubt“, sagt Schwäbe. „Nachdem klar war, wie die Situation ist, habe ich verständlicherweise Alternativen eruiert. Ich will ja spielen.“ Der 29-Jährige betont, dass die Situation natürlich nicht zufriedenstellend sei und er wisse, was er am Verein habe. „Dementsprechend war klar für mich, dass ich nicht einfach sage: Ich gehe definitiv.“
Ein hundertprozentiger Wechselwunsch hört sich anders an. Noch in der vergangenen Spielzeit ließen Äußerungen des Torhüters aufhorchen. „Erst mal muss sich der Verein klar werden: Wer soll bleiben? Wer darf bleiben? Wer soll den Weg mitgehen und wer nicht? Dann werden wir sehen, was in den kommenden Wochen dabei rauskommt“, hatte der Keeper nach dem 1:4 beim 1. FC Heidenheim gesagt. Nach einem klaren Statement in der Torwartfrage hörten sich die Worte damals ebenfalls nicht an. Sie ließen eher darauf schließen, dass man sich beim FC alles andere als sicher sei, wie eine kommende Mannschaft für die 2. Bundesliga aussehen könne. Im Juni folgte dann auch öffentlich die Bestätigung, dass Jonas Urbig die neue Nummer eins werden würde. „Das ist eine Entscheidung, die ich respektieren muss“, sagt Schwäbe, der betont, dass er aus seiner Sicht seine Leistung gebracht und sich nichts zu „Schulden kommen“ lassen habe.
Schwäbe: „Mein Ziel ist es, zu spielen“
„Wenn man ins zweite Glied rückt, ist es alles andere als das, was man sich als Sportler vorstellt“, sagt Schwäbe. „Aber tut es natürlich weh, das ganze Geschehen auf dem Platz von der Bank aus zu begutachten.“ Auch deswegen wollte der Keeper den Verein nun offenbar verlassen. Wirklich konkrete Angebote gab es wohl nur wenige. Schwäbe wurde mit den Blackburn Rovers in Verbindung gebracht. Der englische Zweitligist hatte gleich mehrere Keeper auf der Shortlist, entschied sich aber schließlich für den ungarischen Keeper Balázs Tóth. Noch im vergangenen Sommer hatte sich der Keeper im Dunstkreis der Nationalmannschaft befunden. Dass es nun nicht zum Wechsel gekommen sei, habe „unterschiedliche Gründe“, so Schwäbe, der nun seinen Berater gewechselt hat. „Jörg Neblung hat mich bereits auf meinem Weg in den Profifußball begleitet und ich hoffe mit neuen Impulsen und seiner Erfahrung mit Torhütern die richtigen nächsten Schritte machen zu können.“
Ob Schwäbe noch in dieser Transferperiode einen weiteren Schritt machen wird, ist eher unwahrscheinlich. Das Transferfenster hat in den meisten großen europäischen Ligen bereits geschlossen. Nur noch wenige Optionen bleiben, der Torwartmarkt ist nach wie vor ein schwieriger. Auch ein Wechsel im Winter wäre eine Möglichkeit. „Mein Ziel ist es, zu spielen“, sagt Schwäbe, betont aber auch, dass er einen künftigen Job mit der Familie in Einklang bringen müsse. Somit bleibt Schwäbe vorerst beim FC und arangiert sich mit der Rolle. „Nun ist es anders gekommen, als es zu erwarten war. Ich bin aber professionell genug, um diese Rolle erst mal anzunehmen“, sagt Schwäbe.
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