Mit dem dritten Pflichtspielsieg in Serie hat sich nicht nur die sportliche Situation verbessert beim 1. FC Köln: Auch Gerhard Struber sitzt wohl wieder fest im Sattel. Denn der Erfolg gibt den Entscheidungen des Trainers bislang recht.
Durch die drei Pflichtspiel-Siege in Serie hat sich die Situation verändert beim 1. FC Köln: Der vor 14 Tagen angezählte Gerhard Struber sitzt wohl wieder fest im Sattel.
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Wie schmerzhaft die 1:2-Niederlage gegen Paderborn mitsamt ihren Nachwirkungen wirklich für Gerhard Struber war, zeigte sich ironischerweise erst nach dem Pokalerfolg über Holstein Kiel ein paar Tage später. Ungewohnt schmallippig, schnippisch reagierte der Trainer auf einige Fragen der Journalisten. Ganz offensichtlich hatte der Coach die Berichterstattung über ihn, zumindest aber den Umgang mit ihm persönlich genommen. Erstmals hatte der Trainer vereinzelte „Struber raus“-Rufe ertragen müssen. In der Berichterstattung gab es heftige Kritik, in den Sozialen Medien mitunter die komplette Breitseite. Struber, der noch vor wenigen Wochen betonte, er wisse, worauf er sich da in Köln eingelassen habe, wurde in diesen Tagen ganz sicher eines Besseren belehrt.
Pure Freude über den wichtigen Sieg
Wie brenzlich die Situation für den 47-Jährigen in der Phase wirklich war, werden nur die beteiligten Personen wissen. Ernst war sie allemal. Spätestens beim Pokal-Aus gegen Kiel und einer weiteren Niederlage gegen Hertha BSC wäre der Coach wohl nicht mehr zu halten gewesen. Zwölf von möglichen 30 Punkten waren für einen vermeintlichen Aufstiegskandidaten einfach zu wenig. Von falschen oder zu wenig Wechseln, über die fehlende Spielidee über zu wenig Einsatzzeit für den Nachwuchs bis hin zu einer kolportierten Engstirnigkeit – die von den Fans ausgemachte Mängelliste war lang und deutlich länger als die aufgeführten Punkte. Und als Gerhard Struber am Samstagmittag nach dem späten Treffer zum 1:0 die Faust in die Höhe reckte, hätte man in die Geste vielleicht auch ein wenig „War da was?“ reininterpretieren können.
Vermutlich war es beim Österreicher aber einfach nur die pure Freude über drei weitere Punkte, den dritten Sieg in Folge und die Bestätigung, dass er gerade ganz offensichtlich einige richtige Entscheidungen trifft – zumindest gibt der Erfolg dem Coach recht. „Man muss ehrlicher Weise schon sagen, dass uns die letzten Wochen viel abverlangt haben und natürlich wollen wir in so einer Situation immer sachlich bleiben. Wir sind aber auch nicht naiv und wissen, dass wir in der Tabelle oben dran bleiben wollen“, sagte Struber auf der Pressekonferenz. „Und da waren Siege in den vergangenen Wochen unumgänglich. Und natürlich gibt es das dann, dass man eine gewisse Erleichterung spürt.“ Auch, wenn es der Trainer nicht ausspricht, dürfte es vielleicht sogar ein bisschen mehr sein.
Die Situation hat sich grundlegend verändert
Denn Struber sitzt wohl wieder fest im Sattel. Nach dem Erreichen des Achtelfinales im Pokal und der durchaus realistischen Chance, die Runde der letzten Acht zu erreichen sowie sechs weiteren Punkte in der Liga, hat sich die Situation des Trainers innerhalb von 14 Tagen grundlegend verändert. Die Mini-Krise Ende Oktober ist sicher nicht vergessen und das Ruder kann bekanntlich auch ganz schnell wieder in eine anderen Richtung schlagen. Aktuell hat der FC aber 18 Zähler auf dem Konto, belegt wieder einen Platz im oberen Tabellendrittel und mindestens der Relegationsplatz ist nur einen Sieg entfernt. Der FC wollte bis zur Winterpause an den Aufstiegsplätzen dranbleiben und befindet sich auf dem besten Weg, genau das auch zu tun. Struber hat in den vergangenen zwei Wochen wieder viele Argumente gesammelt.
Struber hat auf die Krise reagiert
Und das auch, weil der Trainer auf die Krise reagiert und zumindest nach dem jetzigen Stand die richtigen Maßnahmen getroffen hat. Köln tritt in der neuen Formation deutlich kompakter, sicherer auf, wirkt in der Defensive gefestigt. Natürlich gehört zur Wahrheit, dass der FC zuletzt gegen drei Mannschaften spielte, die in der Offensive nicht wirklich viel angeboten haben. Auf der anderen Seite haben die Kölner gerade gegen Fürth erfahren, wie schwer es sein kann, Offensivwucht zu entwickeln, wenn der Gegner konzentriert und konsequent verteidigt. Will heißen, der Gegner spielt auch immer nur so gut, wie man ihn lässt. Auch, wenn es bei Fürth eher ein Zerstören war und die Begegnung bei zwei bis drei Aktionen mit und gegen Noel Futkeu eine andere Wendung hätte nehmen können. Doch zum Erfolg gehört nun mal auch ein gewisses Spielglück dazu.
Über einen Trainerwechsel werden die FC-Bosse in dieser Länderspielpause wohl eher nicht nachdenken. Vielmehr wird es nun darum gehen, die richtigen Entscheidungen auf dem Transfermarkt zu treffen. Denn der FC befindet sich plötzlich wieder im Dunstkreis des Aufstiegs, kann die Wahrscheinlichkeit je nach Neuverpflichtung deutlich erhöhen. Und Stand jetzt wird der Österreicher da ein „Stück weit“ involviert sein. Vorerst. Denn das Ruder kann auch schnell wieder umschlagen. Und so findet auch Thomas Kessler warnende Worte: „Wir sind in einer Situation, in der wir schon von Woche zu Woche schauen. Wenn jetzt jemand glaubt, dass wir nach den Siegen in Berlin und gegen Fürth nur einen Meter weniger gehen müssen, der wird in Münster ein böses Erwachen haben. Das wird nochmal ein deutlich schwierigeres Spiel als heute.“
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