Sargis Adamyan ist im vergangenen Sommer zum 1. FC Köln gewechselt. Der vermeintliche Königstransfer entwickelte sich zum Fehlgriff. Nach einer starken Vorbereitung winkt dem Angreifer gegen Dortmund der Startelf-Einsatz.
Sargis Adamyan wurde vor genau einem Jahr zum FC geholt und von den Kölner Verantwortlichen mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet – obwohl der Klub eigentlich auf Perspektive setzt. In der vergangenen Spielzeit konnte der Angreifer diesen Ansprüchen, vermutlich auch seinen eigenen, nicht gerecht werden. Doch mit der Saisonvorbereitung drehte der Stürmer auf. Nun sieht die Perspektive anders aus für Sargis Adamyan: Vom Wechselkandidaten in die Startelf?
Sargis Adamyan dürfte dieser Tage nicht mehr aus dem Strahlen kommen. Der 30-Jährige ist in der vergangenen Woche Vater eines Sohnes geworden, ein sehnlicher, ein langer Wunsch. „Die zwei Tage nach der Geburt waren schlaflose Nächte, aber es ist traumhaft schön und wir sind beide sehr glücklich“, sagte der Stürmer. Glücklich dürfte Adamyan aber auch mit der aktuellen Situation beim 1. FC Köln sein. Ausgerechnet zum Bundesliga-Auftakt, vor rund 80.000 Zuschauern im Dortmunder Stadion, steht der Armenier möglicherweise vor einem Startelf-Einsatz für die Kölner, dem ersten seit gut fünf Monaten, dem fünften für den FC in der Bundesliga. Möglich macht das die Verletzung von Davie Selke. „Bei Davie haben wir noch Fragezeichen“, sagte Steffen Baumgart. Dabei ist auch nicht klar, ob der angeschlagene Stürmer selbst für einen Kurzeinsatz in Frage kommt. „Wenn er mitkommt, ist er für beides eine Option. Wir können uns da noch nicht klar zu äußern“, so der 51-Jährige.
Vom Königstransfer zum Fehleinkauf
Noch vor einem guten Monat galt Adamyan bei nicht wenigen Experten als sicherer Transferkandidat. Kein Wunder, der Angreifer war in der vergangenen Saison als Königstransfer zum FC geholt und mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet worden – im zarten Alter von 29 Jahren. Beim FC tat sich Adamyan aber schwer. Sehr schwer. Zwar kam der Armenier in der vergangenen Spielzeit auf 32 Einsätze, Adamyan spielte gerade einmal 1139 Minuten und erzielte ganze zwei Tore, in der Liga sogar nur eins. Während Spieler wie Linton Maina und Eric Martel zu Stammspielern avancierten, wurde der vermeintliche Königstransfer Adamyan wohl zum größten Fehleinkauf der vergangenen Sommer-Transferperiode. Es wirkte wie ein großes Missverständnis, Adamyan in der Mannschaft oft wie ein Fremdkörper. So wurde über einen Wechsel spekuliert, es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch die Kölner Verantwortlichen intern über die Personalie diskutiert haben.
Christian Keller sprach sich für Adamyan aus
Dennoch sprach sich Christian Keller für den Stürmer aus, verbunden mit einer klaren Vorderung: „Es ist bekannt, dass Steffen und ich extrem viel von Sargis halten. Ich gehe davon aus, dass er sich in der Sommervorbereitung anders präsentieren und zeigen wird, warum wir ihn geholt haben“, sagt Keller dem „Express“. Adamyan selbst betonte wenig später ebenfalls im Express-Interview, dass er sich beim FC durchbeißen wolle. Diesen Worten scheint der 30-Jährige jetzt Taten folgen lassen zu wollen. Bereits seit Beginn der Vorbereitung zeigt sich der Stürmer von einer besseren Seite, ist aktiver, torgefährlicher und offenbar auch treffsicher. So wie am vergangenen Montag im Pokal gegen Osnabrück, als er in der Verlängerung den FC mit seinem Abstauber Richtung zweite Runde steuerte. Der Marktwert des Stürmers wird von Gool.ai aktuell noch auf 2,5 Millionen Euro berechnet.
Bereits am Samstag wird Adamyan möglicherweise die Chance erhalten, diesen Wert zu erhöhen. Allerdings heißt der Gegner Borussia Dortmund. Kein einfacher Gegner. Und ein schlechtes Omen. Seinen letzten Startelf-Einsatz feierte Adamyan vor gut fünf Monaten. Eben gegen Borussia Dortmund. Der FC kassierte eine 1:6-Klatsche.
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