,
Startseite » Scoutingexperte: Stärken und Schwächen von Faride Alidou

Scoutingexperte: Stärken und Schwächen von Faride Alidou

Mit Faride Alidou haben die Kölner den siebten Neuzugang dieses Sommers vermeldet. Der U21-Nationalspieler soll die Kölner Offensive weiter beleben. Mit den Datenexperten von Global Soccer Network haben wir uns Faride Alidou angesehen.

Mit Faride Alidou hat Steffen Baumgart seinen Wunschspieler für die Offensive bekommen. Der 22-Jährige soll das Angriffsspiel weiter beleben. Tatsächlich könnte sich der U21-Nationalspieler als Gewinn für den FC herausstellen. Das sind die Stärken und Schwächen von Faride Alidou.

Für Faride Alidou war das Training schon beendet, da hetzten seine neuen Mannschaftskollegen noch über den Platz. Der Neuzugang des 1. FC Köln sprach zunächst noch mit Sportchef Christian Keller, um anschließend die ersten Autogramme im Dienste des neuen Klubs zu schreiben. Dann verschwand Alidou in den Tiefen des Geißbockheims. Auf dem Platz hatte der Offensivspieler zuvor das gezeigt, was FC-Trainer Steffen Baumgart verlangte. „Er hat viel von dem, was wir uns vorgestellt haben. Er hat eine gute Geschwindigkeit und ist ein robuster Spieler“, erklärte Baumgart. „Jetzt geben wir ihm die Zeit, reinzukommen und schauen, dass er im Laufe der Saison ein guter Faktor werden kann.“

Die halbe Bundesliga war an Faride Alidou interessiert

Wirklich viel Zeit zum Reinkommen bleibt dem 22-Jährigen allerdings nicht. Alidou ist für ein Jahr ausgeliehen, die Eintracht besitzt offenbar eine Rückkaufoption und kann den U21-Nationalspieler somit schon im kommenden Sommer wieder zurückholen. Zudem soll der Offensivspieler dem FC auch möglichst schnell eben mit seiner Geschwindigkeit weiterhelfen. Nicht umsonst hatte Steffen Baumgart mehrfach betont, er wolle eine schnelle Alternative für die Außen verpflichten. „Die haben wir jetzt bekommen“, sagte der Trainer. Und in den gebürtigen Hamburger setzen die Kölner Fans genauso wie die Verantwortlichen große Hoffnung. Alidou soll ein Fall für den Entwickler Baumgart werden. Denn die Karriere des 22-Jährigen war bei der Eintracht zuletzt ein wenig ins Stocken geraten. Alidou durchlief im Grunde jede Jugendmannschaft des Hamburger SV, bevor er im Oktober 2021 sein Debüt bei den Profis gab. Fortan spielte er für die Profis des HSV, kam in der Spielzeit in 23 Zweitliga-Partien zum Einsatz, bereitete sieben Treffer vor und erzielte zwei selbst.

Kein Wunder also, dass die halbe Bundesliga auf den schnellen Außenspieler aufmerksam geworden war. Nicht nur die. Auch der DFB hatte Alidou auf dem Schirm. Im November 2021 gab er sein Debüt in der U20, im März 2022 für die U21. Dem Vernehmen nach wollte Eintracht Frankfurt den Spieler schon im Winter 21/22 verpflichten, der HSV soll einen sechsstelligen Betrag gefordert haben, den Frankfurt wiederum nicht bezahlen wollte. Alidou wechselte im vergangenen Sommer ablösefrei zur Eintracht. Auch der FC hatte sich bemüht, doch Frankfurt lockte mit der Champions League. Für die Eintracht spielte der Offensivspieler insgesamt nur 266 Minuten, bereitete einen Treffer gegen Borussia Mönchengladbach vor und traf sogar gegen Tottenham in der Champions League, es war allerdings der einzige Treffer für die Hessen. Nun ist die Hoffnung – sowohl in Frankfurt als auch in Köln – groß, dass Alidou wieder zurück in die Spur findet.

Alidou: Zu den Stärken gehört die Technik, zu den Schwächen der Abschluss

Das Potenzial dazu scheint der U21-Nationalspieler zu haben. Das sagen zumindest die Daten von Global Soccer Network (GSN). Das Unternehmen berät große internationale Klubs wie den FC Chelsea oder PSG in Transferfragen, spricht Empfehlungen aus. Anhand von bis zu 15.000 Daten pro Spieler und Algorithmen berechnet GSN die Fähigkeiten von Fußballern und gibt diese in dem sogenannten GSN-Index wieder. Dieser liegt bei Alidou zwar „nur“ bei 67.95 und damit in der Kategorie „solider Bundesligaspieler“, das Potenzial berechnen die Datenexperten allerdings auf einen Index von 77.79. Damit wäre er in der Kategorie „internationale Klasse“ zu finden. Laut Dustin Böttger, CEO von GSN und ehemaliger Datenscout unter anderem von der TSG Hoffenheim, gehört neben dem hohen Tempo und schnellen Antritt vor allem das offensive Eins-gegen-eins sowie die gute Technik zu den Stärken des Offensivspielers. Zudem ist Alidou kreativ und verfügt über eine hohe Zweikampfstabilität sowie eine aggressive Spielweise.

Zu den Schwächen zählt der Experte allerdings den Abschluss, das Passspiel sowie das defensive Positionsspiel. Auch beim Kopfball und in der Antizipation sieht der Experte Defizite. Dennoch scheint die Spielweise des 22-Jährigen zum 1. FC Köln zu passen. Ob Alidou dann eher auf der rechten oder auf der linken Seite agieren wird, ließ Baumgart offen. „Ich sehe ihn auf beiden Positionen“, so der Trainer. Allerdings ist die Konkurrenz nicht ohne, zumindest wenn alle Spieler, wie Jan Thielmann und Linton Maina wieder an Bord sind. So dürften im Normalfall Maina und Florian Kainz gesetzt sein. Möglicherweise ist der neue Kapitän aber auch wieder eine Alternative hinter den Spitzen. So oder so macht Alidou den FC noch variabler. Und: In einem Interview verriet der gebürtige Hamburger dem DFB: „Ich unterhalte die Jungs gerne und versuche, mit meiner offenen Art positive Energie in die Mannschaft zu bringen.“ Auch dafür ist der FC unter Steffen Baumgart bekanntlich empfänglich.

 

Folgt uns auf:

1 Gedanke zu „Scoutingexperte: Stärken und Schwächen von Faride Alidou“

Schreibe einen Kommentar