Ein einziges Spiel bestritt der Spieler Timo Schultz beim 1. FC Köln. Es endete mit einem unspektakulären 1:1-Unentschieden. Dennoch wird dem 46-Jährigen das Spiel immer in Erinnerung bleiben.
Timo Schultz erklärte am Donnerstagnachmittag, dass er nicht lange überlegen musste, den Job in Köln anzunehmen. Das vor allem aufgrund der Strahlkraft des Vereins. Dabei verbindet den Trainer noch eine kuriose private Geschichte mit den Geißböcken. Diese Anekdote verbindet Timo Schultz mit dem 1. FC Köln.
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Lange sah der FC St. Pauli an jenem Freitagabend im Februar 2008, am Abend nach Weiberfastnacht, wie der sichere Sieger aus. Und das beim Aufstiegskandidaten aus Köln. Thomas Meggle hatte die Gäste unmittelbar vor dem Seitenwechsel in Führung gebracht. Erst in der Schlussphase glich Adil Chihi für den FC aus. Nach einem strammen Schuss von Milivoje Novakovic nutzte der Kölner Offensivspieler den Abpraller zum insgesamt wohl verdienten Ausgleich. „Das war ganz klar abseits“, erinnert sich Timo Schultz 15 Jahre später. Der neue Trainer des 1. FC Köln spielte damals im linken Mittelfeld der Hanseaten. Der Punkt wird sich nach dem Spielverlauf wie eine Niederlage angefühlt haben, denn gerade im ersten Abschnitt hätten die Kiezkicker auch mehr Tore erzielen können.
Sohn Paul wurde am Tag nach dem 1:1 geboren
Für die Hanseaten ging es aber nicht direkt nach Hause. Das Team übernachtete im Dorint Hotel. „Wir hatten als Mannschaft eine Anschlussübernachtung gebucht“, sagte Schultz am Donnerstag. Auch der damalige Stammspieler war im Hotel am Heumarkt untergebracht. Alles andere als eine Selbstverständlichkeit. „Meine Frau war allerdings hochschwanger und deswegen hatte ich zu Hause angerufen und habe gefragt, ob ich die Nacht in Köln bleiben könne“, sagt Schultz. Tatsächlich stimmte die Ehefrau damals zu. „Wir sind dann auch ein wenig durch die Stadt gezogen“, erzählt der Trainer weiter. Kein Wunder, schließlich herrschten in Köln gerade die jecken Tage. „Wie es dann immer so ist, kam um 4.30 Uhr in der Nacht der Anruf, dass ich mich dann doch ein wenig beeilen solle, es gehe jetzt los.“
Ob der neue Trainer des 1. FC Köln zu diesem Zeitpunkt noch an einem Tresen in der Altstadt gestanden hat, wollte der 46-Jährige nicht beantworten. Er war auf jeden Fall rechtzeitig zurück, als am folgenden Tag der Sohn geboren wurde. Mittlerweile spielt Paul Schultz ebenfalls wie sein Vater einst beim FC St. Pauli, ist Kapitän der U16 und befindet sich im Dunstkreis der DFB-Juniorenauswahl. Für seinen Vater wird das Spiel gegen den FC daher immer in Erinnerung bleiben. Es war das einzige Duell beim FC, das der Ostfriese auf dem Platz bestritt. „Das war sicherlich die prägendste Erfahrung, die ich mit dem 1. FC Köln hatte“, sagte Schultz. „Unabhängig von dem blöden Abseitstor.“
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