Nach dem Derbysieg am vergangenen Sonntag ist der FC am Abend zu Gast bei RB Leipzig. Eine denkbar schwere Aufgabe. Denn RB spielt einen gefährlichen und erfolgreichen Tempofußball.
Auf den FC wartet auch am neunten Spieltag ein dicker Brocken. Für die Geißböcke geht es am Abend zum Duell gegen RB Leipzig. Eine schwere Aufgabe. Das zeigt auch unser Gegnercheck zu RB Leipzig.
Am Ende hat gar nicht so viel gefehlt und Steffen Baumgart hätte seinen ersten Sieg als Trainer gegen RB Leipzig gefeiert. Vor knapp 15 Monaten war der FC zu Gast in Leipzig, wehrte sich mit aller Macht gegen den selbst ernannten Titelkandidaten und als sich dieser durch eine Rote Karte von Dominik Szboszlai selbst schwächte, witterten die Kölner ihre Chance. Am Ende fehlte die Durchschlagskraft, um drei Punkte aus Sachsen mit nach Köln zu nehmen. Es blieb beim 2:2-Unentschieden. Für den damaligen Leipziger Trainer Domenico Tedesco war es der Anfang vom Ende. Nach dem fünften Spieltag und Platz elf war Schluss. RB verpflichtete Marco Rose und holte damit die RB-DNA zurück. Denn der gebürtige Leipziger brachte die eigentliche Spielidee der Sachsen mit: ein aggressives Pressing sowie ein schnelles und besonders gefährliches Umschaltspiel. Das hat der Trainer bis heute beibehalten. „Sie werden eine sehr sehr gute Mannschaft auf dem Platz haben, eine Mannschaft mit sehr viel Geschwindigkeit“, glaubt auch Baumgart.
Leipzig mit überragender Chancenverwertung
Tatsächlich suchen die Leipziger nach Balleroberung umgehend den direkten Weg in die gefährliche Zone. Dabei kommen ihnen die schnellen Offensivspieler natürlich zu Gute. Allen voran Lois Openda, der in den bisherigen acht Ligaspielen bereits sechs Tore erzielte. Und noch ein weiterer Ansatzpunkt dürfte Steffen Baumgart durchaus bekannt vorkommen. Auch Leipzig setzt den Gegner früh unter Druck, stresst ihn und versucht, ihm keine Luft zum Atmen zu lassen. Allerdings ist das Leipziger Spiel nicht so laufintensiv wie das Kölner. Zudem suchen die Bullen deutlich seltener den Abschluss als der FC. Allerdings macht die RB-Offensive dieses vermeintliche Defizit durch eine überragende Torquote wieder wett. Während der FC gerade einmal fünf Prozent seiner Chancen in Tore ummünzt, ist bei RB jeder fünfte Schussversuch ein Treffer. Nur Stuttgart mit dem überragenden Serhou Guirassy sowie die Leverkusener Offensiv-Maschinerie sind in dieser Statistik minimal erfolgreicher.
Rose spielt in aller Regel ein kompaktes 4-2-2-2-System, wobei die beiden Sechser in der Rückwärtsbewegung die Räume extrem eng machen. Obwohl sich die Leipziger Defensive nicht immer sattelfest zeigt, hat RB erst sieben Gegentore kassiert. Einzig Frankfurt hat sich noch weniger Treffer gefangen. Dabei gehen fünf der Gegentore auf die Konten von Bayern München und Bayer Leverkusen. In der Vorwärtsbewegung kommt vor allem David Raum eine besondere Aufgabe entgegen. Der bislang schnellste Leipziger Akteur schaltet sich immer wieder in die Offensivbewegung ein. Im Schnitt spielt Leipzig 40 Prozent seiner Angriffe über die linke Seite. Raum ist in der gesamten Bundesliga der Spieler mit den meisten Flanken aus dem Spiel heraus. 35 Hereingaben brachte der Nationalspieler. Auf Rang drei liegt in dieser Statistik Leart Pacarada mit 25 Hereingaben.
Beeindruckende Transferpolitik
Zwar hat Leipzig mit Akteuren wie Dominik Szoboszlai, Josko Gvardiol und Christopher Nkunku zahlreiche starke Spieler verloren, RB hat sich aber auch extrem gut verstärkt. Alleine die jungen Offensivkräfte Openda und Xavi Simons deuten schon jetzt die enorme Qualität des Kaders an. Insgesamt hat RB mehr als 150 Millionen Euro in neue Spieler investiert und das in Akteure, die vornehmlich zwischen 20 und 23 Jahre alt sind. Unter anderem knapp 30 Millionen in den Innenverteidiger Castello Junior Lukeba, der mit seinen 20 Jahren erst vor zehn Tagen sein Debüt für die französische Nationalmannschaft feierte sowie 20 Millionen in den hoch veranlagten slowenischen Stürmer Benjamin Sesko, der wettbewerbsübergreifend auf fünf Tore kommt. Dennoch hat RB ein Plus von rund 100 Millionen Euro auf dem Transfermarkt erzielt. Zudem sind zahlreiche Leistungsträger wie Dani Olmo oder Emil Forsberg geblieben, die der Mannschaft Stabilität und Kreativität verleihen.
Der Vergleich:
Der Kaderwert spricht deutlich für die Gastgeber. Leipzig erreicht laut Gool.ai einen Kaderwert von rund 450 Millionen Euro, der FC liegt aktuell bei rund 80 Millionen Euro. Kölns wertvollster Spieler ist Dejan Ljubicic (9.5 Mio), gäbe es in Leipzig eine interne Liste der wertvollsten Spieler, würde sich der Österreicher auf Rang 17 (!) einsortieren. Der wertvollste Spieler von RB ist Openda, dessen Wert Gool.ai auf mehr als 62 Millionen Euro berechnet.
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