Seit einem Monat spielt Florian Kainz für den FC auf der Zehn. Aus der Not- könnte eine Dauerlösung werden.
Der Positionswechsel war ein wenig aus der Not geboren. Als Florian Kainz vor einem guten Monat im Derby gegen Gladbach das erste Mal auf der Zehn auflief, hatte es viel von einem Experiment. Auch, wenn FC-Trainer Steffen Baumgart es so nicht benennen wollte. „Ich suche einen Zehner“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart. „Einen Spieler, der in der Lage ist, auch mal einen Steckpass zu spielen.“ In Kainz hat der Trainer genau den gefunden.
Der Weg dahin war ein komplizierter. Während Kainz eigentlich fest für die Außen eingeplant war, galt vor der Saison Mark Uth als heißester Kandidat für diesen Posten, eventuell noch Ondrej Duda. Uth fiel verletzt aus, Duda konnte FC-Trainer Steffen Baumgart offensichtlich nicht vollends überzeugen und wechselte im Winter zu Hellas Verona. Baumgart suchte händerinend nach Ersatz, probierte es mit Denis Huseinbasic, mit Mathias Olesen und Dejan Ljubicic. Wirklich überzeugen konnte ihn offenbar nur Kainz. „Wäre mir das mal früher eingefallen. Er macht das, was wir uns immer vorgestellt haben und besser als das, was die Jungs vorher da gemacht haben“, sagt der 51-Jährige. „Und zwar nicht, weil die Jungs nicht konnten oder nicht wollten, sondern weil er einfach eine Qualität hat, die er schon auf der Acht gezeigt hat.“
Tatsächlich ist Kainz mit 13 Punkten Topscorer der Kölner, bereitete beim 3:1-Erfolg über Hoffenheim ein Tor vor, traf per Strafstoß auch selbst. Auf der neuen Position sorgt der Mittelfeldspieler für zusätzliche Gefahr. Und so könnte Kainz von der Notlösung zur Dauerlösung werden. „Wenn Kainzi die Zehn so spielt, musst du erstmal an ihm vorbei. Das muss man schon so deutlich sagen“, sagte Baumgart. Zumal das Comeback von Mark Uth nach seiner hartnäckigen Verletzung genauso offen wie die Rückkehr von Duda ist. Sollte Verona die Klasse halten, würde der Club den Mittelfeldmann verpflichten. “Dank Kainzi habe ich auf der Position nicht mehr so viele Bauchschmerzen, wie ich schon hatte”, sagt der Trainer.
Am Freitagabend wird sich Kainz erneut auf dieser Position beweisen können. Dann in Leverkusen beim Rheinderby.
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