1. FC Köln: Stabiler in der Defensive, effizienter in der Offensive? Der Schein trügt

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1. FC Köln: Stabiler in der Defensive, effizienter in der Offensive? Der Schein trügt

Die Stabilität der Defensive, die verwerteten Chancen der Offensive, die Systemumstellung oder der Wechsel im Kölner Kasten – für die erfolgreiche Serie der Kölner wurden bereits viele Gründe herangezogen. Doch was sind die Gründe? Das hat sich beim 1. FC Köln tatsächlich verändert.

Mit einer beeindruckenden Aufholjagd hat sich der FC die Hinrunde gesichtert, überwintert nun also auf der Pole Position. Und das, nachdem die Kölner noch vor einigen Wochen am Abgrund der nächsten mittelschweren Krise standen. FC-Trainer Gerhard Struber dürfte ein wichtiger Faktor für die Trendwende sein. Der Coach sieht allerdings einen anderen Knackpunkt. „Wir haben es mit einem unglaublichen Schulterschluss hinbekommen“, sagte der Trainer unlängst. Doch kann dieser gelebte Zusammenhang nicht die einzige Erklärung für die Entwicklung sein. Bislang lag die Erklärung hauptsächlich in der kommunizierten neuen Marschroute „Mehr Stabilität, weniger Angriffsfußball“. Aber stimmt das? Das hat sich beim 1. FC Köln tatsächlich verändert.

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Fast schon mantraartig wiederholen die FC-Bosse seit Oktober, dass das Heil der Kölner in der Umkehr vom wuchtigen Angriffsfußball zu sicherer Defensive liegt. Tatsächlich täuscht der Eindruck nicht, dass die Kölner in den ersten zehn Saisonspielen einige Chancen liegen gelassen haben. Das zeigt schon alleine die eindrucksvolle Bilanz von 200 Torschüssen und 22 Treffern. Heißt also, die Kölner brauchten im Schnitt neun Abschlüsse um einen Treffer zu erzielen. Keine besonders gute Bilanz, im gleichen Zeitraum traf Nürnberg mit jedem fünften Abschluss. Das bestätigt auch der xGoals-Wert. Der lag nach dem Paderborn-Spiel bei knapp unter 24. Bedeutet: Der FC erzielte zwei Tore weniger als die Qualität der Chancen erwarten ließ. Auch das ist ein Zeichen für eine schwache Chancenverwertung. Zum Vergleich: Der KSC erzielte sieben Tore mehr als es der xGoals-Wert erwarten ließ.

Chancenverwertung ist gleich geblieben

Der damals kolportierte Chancenwucher hat sich aber nicht signifikant verbessert. Die Kölner erreichten nach der Systemumstellung einen xGoals-Wert von zwölf, erzielten zehn Tore und liegen damit erneut zwei Treffer hinter den Erwartungen. In diesen sieben Spielen war im Schnitt auch nur noch jeder zehnter Abschluss von Erfolg gekrönt. Allerdings kommen die Geißböcke auf weniger Offensivaktionen. Mit „nur“ noch 102 Abschlüssen ist der FC in der Statistik der abgegebenen Torschüsse in diesen sieben Begegnungen auf Rang sechs abgerutscht, führt die Gesamtbilanz aber nach wie vor an. Die Kölner kommen auch nur noch auf weniger Ecken, Torschüsse nach Ecken und somit auch Tore nach Ecken. Der FC findet in der Offensive nicht mehr so viel statt, die Gefahr vor dem Tor ist aber etwa gleich geblieben.

Wie bewertet ihr die FC-Profis in der Hinrunde?

(Nur Spieler, die mindestens fünf Mal gespielt haben)

Und das in der Wahrnehmung der vergangenen Wochen aufgrund des Fokus auf einer stabileren Abwehr. Und tatsächlich scheinen die essentiellen Zahlen auch eine eindeutige Sprache zu sprechen. Immerhin kassierten die Geißböcke in den vergangenen sieben Partien nur drei Gegentore, in den ersten zehn Begegnungen waren es zwanzig. Der FC hat den Gegentore-Schnitt also von zwei Pro Spiel auf weniger als zwei Spiele pro Gegentore verbessert. Das liegt aber nicht nur an einer verbesserten Abwehr. Tatsächlich suchten die Kölner in beiden Phasen der Hinrunde etwa gleich oft die Zweikämpfe, in den ersten zehn Begegnungen waren die FC-Profis aber minimal besser, gewannen 49 Prozent, in den vergangenen sieben waren es 48. Zudem ließ der FC im Schnitt in etwa die gleiche Anzahl an Torschüssen aufs Tor zu. Nur fanden weniger den Weg ins Tor.

Weniger Qualität der Gegnerchancen

In den ersten zehn Begegnungen bedeutete im Schnitt jeder fünfte Abschluss des Gegners auch einen Treffer, in der Erfolgsserie brauchte es schon mehr als 20 Abschlüsse. Der Wert spricht auf den ersten Blick für Marvin Schwäbe und gegen Jonas Urbig – gibt der Torhüter-Entscheidung also recht. Doch wäre die Rechnung viel zu einfach. Denn der xGoals-Wert der Gegenchancen der Kölner lag in den ersten zehn Begegnungen bei über 15, während er in den vergangenen sieben Partien „nur“ bei drei lag. Heißt: Die Qualität der gegnerischen Chancen ließen in den vergangenen Begegnungen nur drei Tore erwarten. Auffallend, dass der FC in jenen Partien auch zehn Großchancen ausgesetzt war, in den vergangenen nur noch einer. Das wiederum spricht eher für die mangelnde Offensivqualität der Gegner in den vergangenen Wochen.

Und der FC steht deutlich tiefer als noch zu Saisonbeginn, als die Kölner durch zahlreiche Balleroberungen im gegnerischen Schlussdrittel frühzeitig für Gefahr sorgten. Gleichzeitig war Köln in dieser Phase aber auch anfälliger für die gegnerischen Angriffe und Umschaltmomente. So ließ der FC in den ersten zehn Begegnungen elf Abschlüsse nach Kontern zu, in den vergangenen Begegnungen waren es zwei. Mehr Stabilität in der Hintermannschaft, mehr Routine, eine defensivere Grundausrichtung und sicher auch die Qualität des Gegners – unterm Strich wird die Wahrheit in der Mitte zwischen zahlreichen Faktoren liegen. Am Ende des Tages zählt nur eine Statistik und die führt der FC nach der Hinrunde an: Die Tabelle.



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Keller zum FC-Krisenjahr

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Transfergerüchte

Zu Recht Herbstmeister? – So viel Spitzenreiter steckt in den Zahlen des 1. FC Köln

Die Spieler des 1. FC Köln jubeln.
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Zu Recht Herbstmeister? – So viel Spitzenreiter steckt in den Zahlen des 1. FC Köln

Nach dem 17. Spieltag steht der FC an der Tabellenspitze. Zuletzt war von dem „schlechtesten Herbstmeister“ zu lesen. Nach der reinen Punktzahl mag das stimmen, doch zahlreiche andere Werte sprechen eine andere Sprache. Deswegen ist der 1. FC Köln zu Recht Spitzenreiter.

Nach der Hinrunde trennen den Tabellenführer mit 31 Punkten nur drei Punkte vom Tabellensechsten und fünf von Rang neun. Doch bedeuten wenige Zähler gleich eine schlechte Leistung? Die Daten sagen etwas anderes. Deswegen ist der 1. FC Köln zu Recht Spitzenreiter.

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Schon vor dem letzten Spieltag der Hinrunde häuften sich die Meldungen, dass diese Zweitligia-Saison ihren „schlechtesten“ Herbstmeister krönen würde. Tatsächlich hat der FC das Jahr mit 31 Zählern in Liga zwei beendet und es gab noch nie einen „Winterkönig“, wie Gerhard Struber diese inoffiziellen Titel nennen würde, der noch weniger Zähler eingefahren hat, wenn auch zwei, die die Hinrunde ebenfalls mit 31 Punkten beendeten. Mainz kam in der Saisin 08/09 auf 31 Zähler, Aachen fünf Jahre zuvor. Doch vom schlechtesten Herbstmeister kann wahrlich keine Rede sein. Denn so stark wie diese Liga, zumindest so ausgeglichen wie diese Runde, war wohl noch keine Spielzeit im Liga-Unterhaus. Nach der Hinrunde trennen den Tabellenführer drei Punkte vom Tabellensechsten und fünf von Rang neun.

Der 1. FC Köln kommt auf die meisten Abschlüsse, die meisten Großchancen

Und das gab es in der Liga noch nie. Ganze fünf Mal lag der Tabellenneunte nur weniger als zehn Punkte hinter dem Primus. Die drei Zähler Rückstand zwischen dem Ersten und Platz sechs gab es in der Saison 10/11, als der FC Augsburg mit drei Zählern vor Greuther Fürth auf Platz sechs die Hinrunde beendete. Im Schnitt lag Platz sechs genau neun Punkte hinter dem Spitzenreiter. Tatsächlich nehmen sich die Topteams in dieser Spielzeit gegenseitig die Punkte weg. Mit dem FC hat nun auch das letzte Spitzenteam gegen eine andere Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte gewonnen. Der Spitzenreiter der 2. Bundesliga dürfte also durchaus mehr sein als der „schlechteste“ Herbstmeister sein, vielmehr führt er die ausgeglichenste Liga an. Glück und Zufall haben sich längst nivelliert.

Wie bewertet ihr die FC-Profis in der Hinrunde?

(Nur Spieler, die mindestens fünf Mal gespielt haben)

Und der aktuelle Herbstmeister führt gleich zahlreiche Statistiken der Liga an, die den ersten Tabellenplatz sicherlich in Ansätzen erklären. Der FC kommt nach wie vor auf die meisten Torabschlüsse (300) und das mit großem Abstand vor dem SV Darmstadt (260). Zudem erstpielten sich die Kölner die meisten Großchancen vor dem Hamburger SV und dem 1. FC Magdeburg. Köln erarbeitete sich damit den höchsten xGoals-Wert, kommt auf die meisten Ecken und erzielt die zweitmeisten Torschüsse sowie die zweitemeisten Tore daraus. Obwohl die Kölner nicht mehr den Hurra-Fußball der Anfangswochen spielen, gehört der FC dennoch in zahlreichen Statistiken der Offensive zu den Top-Teams der Liga. Und die Geißböcke wollen bekanntlich im Winter im Angriff nochmal nachlegen.

Auch in der Defensive kommt der 1. FC Köln auf gut Werte

Die Hintermannschaft wirkte vor allem in den vergangenen Wochen sicherer. Struber würde „stabiler“ oder „reifer“ sagen. Dabei waren die Defensiv-Werte der Kölner schon zu Saisonbeginn sehr ordentlich, auch, wenn es vor der Systemumstellung immerhin 20 Gegentore gegeben hat. Die Geißböcke lassen ligaweit die wenigsten Torschüsse und die wenigsten Abschlüsse direkt aufs Tor zu. Zudem gehört der FC zu den Top-Teams der am wenigsten zugelassenen Großchancen und der geringen Verwertung jener sowie dem Zulassen von Flanken aus dem Spiel heraus. Gerade in den vergangenen Spielen ließen die Kölner nur noch wenig vor der eigenen Box zu. Die Folge waren in der Liga zuletzt drei Gegentore in sieben Spielen, 19 Punkte und damit Platz eins.

Zwei Seiten der Medaille

Dass es bei den guten Werten nicht zu mehr reicht, ist wiederum die andere Seite der Medaille. Zwar kommen die Kölner auf die meisten Abschlüsse, die meisten Großchancen, den höchsten XGoal-Wert, auf der anderen Seite stehen dann dort aber nur 32 Treffer. Der FC macht zu wenig aus seinen Chancen. Bei der xGoal-Effizienz, also den tatsächlichen Toren im Verhältnis zu den erwartbaren weisen die Kölner einen Minus-Wert auf, liegen im unteren Tabellendrittel, genauso wie bei den Abschlüssen. Beim FC führt aktuell nur jeder zehnte Versuch auch zu einem Treffer. Beim Hamburger SV ist dagegen jeder sechste Abschluss ein Tor. Dem FC fehlt also die Effizienz vor dem gegnerischen Kasten. Und das, obwohl die Kölner mit Tim Lemperle, Damion Downs und Co. über eine sehr gute Offensive verfügen.

Ein ähnliches Missverhältnis weist auch die Defensive auf. Obwohl die Kölner mit die wenigsten Torschüsse, Großchancen und Flanken zulassen, kommt die Abwehr um Kapitän Timo Hübers bereits auf 23 Gegentore, nur vier Teams aus der oberen Tabellenhälfte waren noch schlechter. Vielleicht auch, weil die Kölner zwar viele Zweikämpfe suchen, im Vergleich zu den anderen Teams aber auch erstaunlich viele verlieren. Allerdings ist das Bild ein wenig verzerrt, denn die Defensive ist seit der Systemumstellung tatsächlich nicht mehr so anfällig. Bei aller Rechnerei kommt es am Ende ohnehin nur auf die Tabelle und dann auf die am 34. Spieltag an. Die guten Statistiken und Werte sind aber die Basis auf dem Weg dahin.



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Julian Pauli vom 1. FC Köln

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Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Transfergerüchte

„Winterkönig“ als Momentaufnahme, jetzt wirklich „volle Kraft voraus“? Na dann bitte!

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„Winterkönig“ als Momentaufnahme, jetzt wirklich „volle Kraft voraus“? Na dann bitte!

Vor genau einem Jahr ereilte den FC der „rabenschwarze Donnerstag“, nun stehen die Geißböcke am Ende der Hinrunde auf dem ersten Tabellenplatz – allerdings in der 2. Bundesliga. Der Platz an der Spitze ist eine Momentaufnahme, nicht mehr. Ein Kommentar zur Herbstmeisterschaft des 1. FC Köln.

FC-Coach Gerhard Struber freute sich über den „Winterkönig“, gab aber auch direkt die Marschroute für die Rückrunde vor: Volle Fahrt voraus. Und nichts anderes sollten sich die Kölner auch vornehmen, denn die Tabelle ist nur eine Momentaufnahme. Ein Kommentar zur Herbstmeisterschaft des 1. FC Köln.

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Der Baum hing schief, das Bild nicht, das sich den Medienvertretern vor ziemlich genau einem Jahr am Geißbockheim bot. Den Weihnachtsbaum, den der FC vor der Geschäftstelle postiert hatte, hatte offenbar unmittelbar vor der Pressekonferenz am Tag nach dem „rabenschwarzen Donnerstag“ eine Sturmböe erwischt. Der Baum hing schon ziemlich in den Seilen, wirkte mehr als nur angeschlagen. Und bot eben genau das schiefe Bild, das der FC zu dieser Zeit auch abgab. An jenem Tag erklärten sich die FC-Bosse zum Aus von Steffen Baumgart sowie zur Transfersperre und ehrlich gesagt war auch dieses Bild alles andere als eins für den Bilderrahmen. Genau ein Jahr später haben sich die Geißböcke selbst, aber auch ihren Fans ein Weihnachtsgeschenk gemacht und überwintern an der Tabellenspitze.

Die Tabelle ist eine Momentaufnahme – nicht mehr und nicht weniger

Als Christian Keller auf diese Entwicklung am Sonntag angesprochen wurde, betonte der Sportdirektor dementsprechend auch zu Recht, dass dieses Weihnachten deutlich angenehmer sei. Doch Keller suhlte sich nicht in dem statistischen Erfolg, baute keine Luftschlösser und war auch sehr sehr weit entfernt von den doch nervigen Erwartungen, die Nicht-Kölner eben an Doch-Kölner haben: einem narrativen „Wir-haben-ein-paar-Spiele-gewonnen-Traum“ vom internationalen Geschäft. Im Gegenteil: Keller hob fast schon erwartungsgemäß den mahnenden Finger. Erwartungsgemäß, weil der Sportdirektor ohnehin gerne den Fuß auf der Euphoriebremse hält. Erwartungsgemäß aber auch, weil das Bild der feiernden Spieler am Sonntag ein schönes, aber kein sinnbildliches des vergangenen Jahres war.

Wie bewertet ihr die FC-Profis?

Eine Momentaufnahme, ein Schnappschuss, aber alles andere als ein kunstvoller Bilderband. Denn das vergangene Jahr lässt sich eben nicht an der Tabelle ablesen. Dass die Geißböcke diese anführen, ist tatsächlich ein erfreulicher Umstand, nach dem 17. Spieltag auch ein absolut verdienter und ein vor wenigen Monaten nicht erwartbarer. Der FC ist in acht Wochen von Rang zwölf auf Platz eins gesprungen, hat die beste Punkteserie in der Liga seit 20 Jahren eingefahren und ist der einzige Zweitligist, der schon vier Mal die Herbstmeisterschaft einfuhr. Und die Rechnung, dass Köln mit 31 Punkten aber einer der schlechtesten Herbstmeister aller Zeiten ist, braucht man auch nicht aufmachen. Die Liga war sicherlich auch nicht besonders oft so stark wie aktuell besetzt.

Struber gibt die Marschroute vor

Dieser erfreuliche Schnappschuss darf aber unter keinen Umständen die Schwachstellen, die Fehler, die Versäumnisse des vergangenen Jahres und der Zeit davor kaschieren. Beim FC liegt auch ein Jahr nach dem „rabenschwarzen Donnerstag“ noch vieles im Argen. Dass die Kölner die Tabelle der 2. Bundesliga anführen, ist natürlich erfreulich, nur wäre ein Platz in der Bundesliga doch noch viel schöner und vor allem möglich gewesen. Wie die aktuelle Konstruktion bei vielen Talenten oder Eigengewächsen der Marke Tim Lempere mit auslaufenden Verträgen oder Jonas Urbig mit Kontrakten bis 2026 zeigt, wirkt die Transfersperre auch in das kommende Jahr noch nach. Die Wellen um den Vorstand, die Kritik an Teilen der Geschäftsführung und eben die ungewisse Zukunft zahlreicher Spieler – Keller hat Recht, wenn er nun sagt, dass noch viele Aufgaben vor dem FC liegen und man den Ball flach halten müsse.

Die Momentaufnahme von der Tabellenspitze, von der Herbstmeisterschaft, vom Winterkönig ist eine schöne, die Verpflichtung von Jusuf Gazibegovic und vielleicht noch weiteren erfahrenen Spielern lässt auch hoffnungsvoll in die zweite Saisonhälfte blicken. Doch selbst wenn der Aufstieg direkt im ersten Anlauf gelingen sollte, ist der Weihnachtsbaum vielleicht wieder ein wenig zurechtgerückt, bis er aber wieder vollends steht und mit Kerzen und Kugeln strahlt, wird es aber wohl noch ein wenig dauern. Immerhin hat Gerhard Struber die Marschrichtung der Rückrunde am letzten Tag des Jahres selbst ankündigt: Volle Fahrt voraus. Na dann los!


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Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Transfergerüchte

Herbstmeister, Rekorde, Serien – vor allem aber viel Demut

Dejan Ljubicic und Linton Maina
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Herbstmeister, Rekorde, Serien – vor allem aber viel Demut

Der FC hat sich mit dem 1:0-Erfolg über Kaiserslautern zum Herbstmeister gekrönt und sich die gute Ausgangsposition für die Rückrunde erarbeitet, die man sich gewünscht hatte. Auf dem Erfolg ausruhen will sich der FC aber nicht und sieht die Lage durchaus realistisch. Der 1. FC Köln übt sich in Zurückhaltung.

Nach einem eher mäßigen Start in die Saison stehen die Geißböcke am Ende der Hinrunde auf dem ersten Tabellenplatz. Doch von Überheblichkeit oder Übermut ist der FC weit entfernt, denn alle Beteiligten wissen um die eng beieinander liegende Tabellensituation und blicken eher demütig auf den Erfolg. Der 1. FC Köln übt sich in Zurückhaltung.

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Als FC-Trainer Gerhard Struber vor einigen, ja jetzt schon Monaten, vor die Presse trat, da war der Trainer des 1. FC Köln schmallippig, antwortete kurz angebunden, wirkte ein wenig beleidigt. Der Coach hatte offenbar den medialen Umgang mit sich, mit der Mannschaft, vielleicht auch mit dem Verein vermutlich als falsch, als unfair empfunden. Möglicherweise hatte der neue Kölner Trainer aber auch ein wenig die Wucht falsch eingeschätzt, die ihm nach der Pleiten-Serie entgegen geschwappt war. Damals hatte der FC wieder ein Pflichtspiel gewonnen. „In so Krisenmomenten kann man natürlich jammern oder ins Tal der Tränen fallen oder man sieht das ganze als mögliche Chance“, sagte Gerhard Struber, der ein „gefühltes Erdbeben“ damals auf sich hat zukommen sehen, doch man sei mit der Mannschaft, dem Trainerteam und dem Management näher zusammengerückt.

Die richtigen Stellschrauben, ohne „Magic Moment“

Der FC, vor allem der Trainer fand zwei, drei Ansatzpunkte, bewegte ganz offensichtlich die richtigen Stellschrauben und führte die Geißböcke in eine ganz andere Richtung. Und das ohne den „Magic Moment“. Sicherlich verpürte Struber dann auch am Sonntagnachmittag so etwas wie Genugtuung. Wie sollte er auch nicht nach neun ungeschlagenen Spielen in Folge, verbunden mit einer beeindruckenden Aufholjagd, die dann auch noch in der Herbstmeisterschaft endete. Doch ließ sich der Trainer diese stille Freude nach dem 1:0-Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern nicht anmerken. Jedenfalls klangen sie gar nicht nach „Das habe ich doch von Anfang an gesagt“. „Der FC ist ein emorionaler Verein und die vergangenen Wochen und Monate waren auch hin und wieder schon eine emotionale Herausfoderung“, sagte Struber. „Die Mannschaft hat sich davon befreit. Jetzt heißt es volle Fahrt voraus.“

Wie bewertet ihr die FC-Profis?

Und die Kölner haben sich nicht nur befreit, sie haben sich im Höchsttempo sogar eine besonders gute Ausgangsposition für die Rückrunde, die für den FC am 18. Januar mit dem Auswärtsspiel beim HSV beginnt, erarbeitet. Nach der Krise haben die Geißböcke die Hinrunde als Spitzenreiter beendet, überwintern also ganz oben. Und das mit der ersten Serie von 19 Punkten in Folge seit 20 Jahren, mit dem vierten Auswärtssieg in Folge und nun dem vierten Herbstmeistertitel in der 2. Bundesliga. Kein Team stand im Unterhaus öfter nach der Hinrunde an der Spitze. Die Kölner haben sicherlich nicht immer wirklich schön gespielt, waren sicher auch nicht immer die bessere Mannschaft und haben auch erst im letzten Spiel des Jahres erstmals in dieser Saison gegen ein Team aus der bis dahin oberen Tabellenhälfte gewonnen, doch steht ein Spitzenreiter nach einer kompletten Hinrunde sicherlich nicht zu unrecht ganz oben.

Es bleibt weiterhin denkbar knapp

Und doch war in diesem Moment des Erfolgs nicht viel Platz für übermäßigen Stolz oder Luftschlösser, die einen Panoramablick auf die Bundesliga bieten. „Auf die Tabelle würde ich jetzt nicht soviel geben, auch wenn es jetzt natürlich eine schöne Momentaufnahme ist“, sagte Christian Keller, der vor einigen Wochen wohl noch ganz anders in die Zukunft des Vereins aber auch seine geschaut haben dürfte. „Den Mini-Titel „Herbstmeister“, den nehmen wir auch sehr gerne mit. Aber am Schluss wissen wir ja alle, dass die Tabelle so eng beieinander ist, dass das jetzt gar keine Aussagekraft hat.“ Und tatsächlich geht es auch weiterhin beeindruckend eng zu. Zwischen Rang eins und Platz sechs liegen zum Ende der Hinrunde drei Zähler, zu Platz neun sind es fünf Punkte. Spannender war es selten.  

Von daher klang auch Strubers Marschroute eher wie eine Vorgabe, fast schon Warnung an seine Mannschaft: „Es ist ein Moment, den wir genießen und den ich meinen Jungs gönne. Aber das ist nichts, worauf man sich ausruhen kann“, sagte der Coach. Und die hat seine Mannschaft offenbar erreicht: „Die Herbstmeisterschaft ist natürlich schön, aber wir werden uns darauf nicht ausruhen, wir werden weiterhin Vollgas geben. In der Vorbereitung werden wir gucken, dass wir alles noch mal aufarbeiten und schauen, was wir noch besser machen können“, sagte Marvin Schwäbe. Und die beginnt schon wieder in zehn Tagen. 



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