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Luca Waldschmidt und das erzwungene Glück

Mit seinem Treffer in der Schlussminute sorgte Luca Waldschmidt im Derby für die Entscheidung. Es war ein Treffer, den sich der Offensivspieler hart erarbeitet hat.

Für Luca Waldschmidt lief die Saison bislang alles andere als rund. Als Königstransfer verpflichtet, blieb der 27-Jährige bislang hinter den Erwartungen zurück. Am Sonntag erzwang der Offensivspieler sein Glück. Luca Waldschmidt sorgte mit seinem Treffer für die Entscheidung.

Es hätte nicht viel gefehlt und Luca Waldschmidt wäre im siebten von acht Pflichtspiel-Einsätzen für den FC ohne Tor geblieben. In der letzten Minute der regulären Spielzeit machte der Offensivspieler im Derby mit seinem 3:1 den Deckel drauf. Es hätte aber auch nicht viel gefehlt und Luca Waldschmidt hätte den FC gegen Gladbach bereits vor dem Wechsel vorentscheidend auf Kurs gebracht. Waldschmidt traf aus rund 20 Metern aber nur den Innenpfosten. Der Ball entschied sich den Weg die Linie entlang aus dem Tor zu nehmen. Bemerkenswert: Es war bereits der vierte Torabschluss des 27-Jährigen, der bei seinen bisherigen Spielen für die Kölner auf insgesamt zehn Abschlüsse gekommen war. Streng genommen führte bereits sein erster Torschuss zur Kölner Führung. Aber nur, weil der gebürtige Siegener Manu Koné den Ball aus kurzer Distanz an die Hand schoss und Florian Kainz den anschließenden Elfmeter sicher verwandelte. Einen Scorerpunkt verdiente sich Waldschmidt somit wahrlich nicht.

Waldschmidt wechselte mit großen Erwartungen zum FC

Und dennoch war dem ehemaligen Nationalspieler früh anzumerken, dass er unbedingt diesen Treffer erzwingen wollte. Auch Waldschmidt stand zuletzt in der Kritik. Nach den bisherigen Leistungen konnten sich jedenfalls nicht viele Fans vorstellen, dass der FC die kolportierte feste Ablösesumme von rund vier Millionen Euro für den Angreifer an den VfL Wolfsburg bezahlen würde – wenn er denn kann. So aber schoss sich Waldschmidt in die Top-15 der Bundesligaspieler mit den meisten Abschlüssen. „Ich hatte genug Schüsse heute. Es hat sich einiges aufgestaut“, erklärte der Offensivmann. Das entlud sich dann in der Schlussminute, als Waldschmidt mit seinem starken linken Fuß sehenswert zum 3:1-Endstand traf. „Ich hatte viele Bälle heute auf rechts, das hat mich genervt“, sagte er mit einem Augenzwinkern. „Es war schön, dass er am Ende dann auf dem linken Fuß lag.“

Der Saisonauftakt war auch für den Wolfsburger Leihspieler alles andere als einfach. Waldschmidt war im Sommer mit großen Erwartungen gekommen. Nur wenige Tage vor seiner Vorstellung am Geißbockheim hatte Christian Keller in einer Medienrunde bekannt gegeben, dass der FC wohl auch große Namen verpflichten würde. Der Sportdirektor sprach eben von Waldschmidt. Schnell avancierte der Siegener zum Königstransfer und die Vorbereitung war vielversprechend. Nach dem siebten Spieltag standen auf der Haben-Seite des Angreifers allerdings gerade einmal zehn Torabschlüsse, ein Treffer. „Bei Luca ist es wichtig, dass wir eine klare Position für ihn finden, auf der er seine Stärken wie in der Vorbereitung einbringen kann“, erklärte Keller in der vergangenen Woche dem „Express„.

Starke Werte des 27-Jährigen

Am Sonntag begann Waldschmidt einmal mehr auf der linken Seite, wechselte aber ab und an die Position mit Florian Kainz im Zentrum. Vor allem aber war Waldschmidt der Inbegriff des unbedingt Wollens. Er kam auf 60 Ballkontakte, lief für einen Offensivspieler überragende 12.5 Kilometer. Dazu kam der 27-Jährige schließlich auf acht Torabschlüsse und eine starke Passquote von 82 Prozent. Vor allem aber erzielte der Angreifer das wichtige 3:1 und das aus dem Spiel heraus – in der bisherigen Saison eine Seltenheit beim FC. „Es tut gut, dass wir uns endlich mal für den Aufwand belohnt haben“, sagte Waldschmidt zum Erfolg der Mannschaft. Passender hätte diese Aussage aber auch in Bezug auf seine Leistung nicht sein können.

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