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Gegnercheck: Starke Chancenverwertung, wackelige Defensive

Nach der bitteren Pleite am Samstag steht am Dienstag das Pokalspiel gegen Lautern auf dem Programm. Dass die Begegnung gegen den Zweitligisten kein Selbstläufer wird, zeigt unser Gegnercheck.

Am Dienstagabend (20.45 Uhr, ZDF) steht für den 1. FC Köln das Pokalspiel bei Kaiserslautern auf dem Programm. In dem Traditionsduell sollten die Kölner eigentlich favorisiert sein. Dass das Spiel aber alles andere als leicht wird, zeigt unser Gegnercheck zum 1. FC Kaiserslautern.

Mehr als eine Nullnummer war nicht drin, als der FC vor knapp zehn Jahren das letzte Mal gegen den 1. FC Kaiserslautern spielte. Zwar lieferten sich die Teams eine leidenschaftliche Begegnung mit zahlreichen Chancen, Tore gab es nicht. Schon das Hinspiel in der 2. Bundesliga fiel eher in die Kategorie trostlos, Tore fielen ebenfalls keine, ein Sieger wurde nicht gefunden. Das kann am Dienstagabend schon allein aufgrund des Reglements des DFB-Pokals nicht passieren. Doch auch ohne Elfmeterschießen und Verlängerung dürfen die knapp 50.000 Zuschauer auf dem Betzenberg mit einem wilden Spektakel und vor allem Toren rechnen. Während Lautern in den vergangenen beiden Ligaspielen sechs Tore erzielte, fingen sich die Kölner im gleichen Zeitraum sieben. Erstaunlicherweise fuhr der FC bei dieser Rechnung aber zwei Punkte mehr ein.

Lautern mit vielen Torchancen und Toren

Denn die blanke Statistik zeigt ein wenig das Problem der Überraschungsmannschaft der 2. Bundesliga. Wer sechs Tore gegen die Aufstiegskandidaten aus Hamburg und Düsseldorf erzielt, scheint über eine gute Offensive zu verfügen, der sollte aber doch mehr als nur einen Zähler einheimsen. Tatsächlich hat kein Zweitligist mehr Treffer erzielt als die Pfälzer. Auf 24 Tore kommt Lauten nach dem elften Spieltag in Liga zwei. Allerdings hat der FCK bereits 21 Gegentore kassiert. Mehr wurden nur den Abstiegskandidaten aus Schalke, Braunschweig und Osnabrück eingeschenkt. Im Gegensatz dazu war der FC bis zum Leipzig-Spiel das Team aus der unteren Tabellenhälfte der Bundesliga mit den wenigsten Gegentreffern, der Sturm ist dagegen noch immer nicht mehr als ein laues Lüftchen.

Die Pfälzer verteilen ihre Torschützen auf gleich mehrere Schultern. Der erfolgreichste ist Neuzugang Ragnar Ache mit sechs Toren. Allerdings fällt der Stürmer aufgrund einer Bänderverletzung aus. Ein schwerer Verlust, Achne gab in der 2. Liga die meisten Torschüsse ab und gewann die meisten Kopfballduelle. Dafür meldete sich Terence Boyd ausgerechnet vor dem Köln-Spiel mit einem Treffer zurück. Boyd war in der vergangenen Saison ein Garant für den Klassenerhalt des Aufsteigers, hatte in dieser Spielzeit allerdings seine Anlaufschwierigkeiten. Die Offensive der Lauterer ist extrem variabel, zudem suchen die Pfälzer den schnellen und direkten Torabschluss. Nahezu 200 Torschüsse hat Lautern schon auf dem Konto. Der FCK kommt zu überdurchschnittlich vielen Torchancen, gemessen an dem Ballbesitz. Das liegt auch an dem schnellen Umschaltspiel der Mannschaft von Dirk Schuster. Die meisten Angriffe laufen über die rechte Seite.

FCK ist anfällig in der Defensive

Zu Beginn der Saison hat Schuster noch nach der richtigen Taktik gesucht und einige Varianten ausprobiert. Zuletzt spielte Lautern aber ausschließlich in einer 3-4-1-2-Formation. Eine Schwachstelle der Pfälzer ist definitiv die linke Abwehrseite. Immer wieder rollen gegnerische Angriffe über diese Außenbahn. Das ist auch Schuster nicht verborgen geblieben. Der Trainer kündigte bereits an, daran arbeiten zu wollen. Zudem verlieren die Lauterer verhältnismäßig oft den Ball im Spielaufbau und laden den Gegner ebenfalls zum Umschaltspiel ein. Dort ist die Schuster-Truppe verwundbar. In der Innenverteidigung hat sich Nikola Soldo festgespielt und ist nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Leistungsträger in der Abwehrzentrale. „Es war genau der richtige Schritt für ihn, noch einmal erst eine Liga tiefer zu gehen“, sagte Baumgart am Montagmorgen. Ein großes Plus für Lautern ist am Dienstag sicherlich das Stadion. Das Spiel ist restlos ausverkauft. Schuster erklärte am Montag, man hätte noch sehr viel mehr Tickets verkaufen können. Der FC wird sich auf eine besondere Atmosphäre einstellen müssen.

Der Vergleich:

Der Kaderwert spricht deutlich für den FC. Lautern erreicht laut Gool.ai einen Kaderwert von rund 22 Millionen Euro, der FC liegt aktuell bei rund 85 Millionen Euro. Kölns wertvollster Spieler ist Dejan Ljubicic (9.5 Mio). Der wertvollste Spieler des FCK ist tatsächlich Soldo, dessen Wert Gool.ai auf mehr als 2 Millionen Euro berechnet.


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