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Timo Schultz: kleine Veränderungen, große Wirkung?

Nach den ersten drei Spielen unter dem neuen Trainer Timo Schultz lässt sich bereits eine andere Handschrift beim 1. FC Köln erkennen. Ob diese am Ende reicht, wird erst das Saisonfinale zeigen.

Nach drei Spielen des 1. FC Köln unter dem neuen Trainer stehen unter dem Strich nicht nur zwei Punkte, der 46-Jährige hat bereits an einigen Stellschrauben gedreht. Timo Schultz: Erste Veränderungen zeigen sich bereits.

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Über die Sinnhaftigkeit eines Trainerwechsels im Profisport lässt sich diskutieren. Zumindest gab es zu diesem Thema in den vergangenen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, zahlreiche Studien. Ein großer Teil der Experten erklärt darin, dass sich ein mittelfristiger Erfolg nur in seltenen Fällen einstelle. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Zum Beispiel arbeiten auch die neuen Übungsleiter meist mit demselben Personal, im Falle einer Transfersperre sogar zu 100 Prozent und laut Wissenschaftler ist ein Teil des Fußballs ohnehin nicht beeinflussbar. Tatsächlich Dinge, die im Bereich des Zufalls oder aufgrund von Schiedsrichterentscheidungen passieren. Ob sich eine Mannschaft durch einen neuen Trainer tatsächlich verbessert hat oder er genauso erfolgreich oder eben nicht erfolgreich beim Vorgänger agiert hätte, liegt im Konjunktiv, im Bereich der Spekulationen. Wer weiß schon, ob Baumgarts bedingungsloser Offensivfußball gegen Heidenheim nicht zu drei Punkten geführt hätte und damit zu mehr als den zwei Zählern von Timo Schultz in drei Begegnungen.

Kleine Veränderungen, große Wirkung

Veränderungen lassen sich seit dem Amtsantritt von Timo Schultz bei den Geißböcken aber durchaus ausmachen. An Kleinigkeiten wollte der Coach arbeiten. Diese Nuancen haben ganz offensichtlich auch einen Effekt auf das Kölner Spiel. Der FC trat in den drei Spielen unter neuem Trainer mutig und durchaus selbstbewusst auf. Selbst das 0:4 in Dortmund sorgte nicht für neue Verunsicherung. Die Kölner ließen sich auch nicht von dem Rückschlag des Gegentores gegen Wolfsburg – wie noch beim 1:1 gegen Heidenheim aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: der FC begegnete den Wölfen über 90 Minuten auf Augenhöhe und hätte mit ein wenig Fortune auch als Sieger, mit ein wenig Pech aber auch als Verlierer vom Platz gehen können. Das Offensivspiel, das Anlaufen wirkte mutig, aber nicht bedingungslos.

Taktisch hat der Trainer ohnehin Änderungen vorgenommen, die dem Kölner Spiel gut tun. „Wir werden das schaffen, wenn wir mehr das Zentrum der Gegner bedrohen, indem wir mehr Spieler in die gegnerische Box bringen“, sagt der Ostfriese noch vergangene Woche in einem Podcast des WDR. So setzt der 46-Jährige unter anderem auf den Freigeist Kainz, der immer wieder im Wechsel mit den Außenspielern ins Zentrum stoßen soll „Vielleicht werden wir nicht ganz so früh flanken, sondern dem ganzen Mannschaftsverbund die Möglichkeit geben, noch einmal nachzurücken, den ersten Ball in der Box zu attackieren oder auch mal die zweite Welle fahren.“ Das setzten die Kölner noch nicht alles um. Dennoch scheint die Marschroute ausgeglichener. Das Mittelfeld wird öfter spielerisch überbrückt, nicht mehr so oft der tiefe Pass über die Außen gesucht. Auch gegen Wolfsburg nutzte der FC viele Flanken als Mittel, diese wurden aber seltener aus dem Enddrittel, öfter aus dem Halbfeld geschlagen. Dennoch kamen von den 19 Hereingaben nur drei beim Mitspieler an.

Spieler besser in Form?

Besonders auffallend aber, dass Timo Schultz offenbar das praktiziert, was man Steffen Baumgart lange nachgesagt hat. Der neue Trainer scheint Spieler aus ihrer Formkrise holen zu können. Florian Kainz gelang weder gegen Dortmund noch gegen Wolfsburg alles, doch der Kölner Kapitän tritt mit einem anderen Selbstverständnis auf, lenkt das Spiel, gibt den Ton an und bereitete auch endlich ein Tor vor. Dieses erzielte Faride Alidou, ein Spieler, von dem man sich im Sommer viel versprochen hatte, der sich aber unter Steffen Baumgart nicht durchsetzen konnte und bereits als Fehlinvestition verschrien wurde. Auch der 22-Jährige war alles andere als überragend, doch die Ansätze waren vielversprechend. Auch Denis Huseinbasic läuft wieder zu besserer Form auf und Max Finkgräfe avanciert zunehmend zum Leistungsträger. Unterm Strich hat aber auch Timo Schultz erst zwei Punkte aus drei Spielen eingefahren. Inwiefern sich die Veränderungen auszahlen, wird erst die Endabrechnung zeigen.


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