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Die Pässe zu ungenau, dafür hält die Defensive

Vor allem Dank einer starken Defensivleistung verdienten sich die Kölner einen Punkt beim favorisierten VfB Stuttgart. Der Zähler war durchaus verdient, allerdings sollte er nicht über einige Schwächen hinwegtäuschen.

Den Punkt gegen den VfB Stuttgart nehmen die Kölner gerne mit. Auch wenn zwischenzeitlich sogar ein Sieg möglich gewesen wäre, können die Geißböcke mehr als zufrieden sein. Die starke Defensive ließ erneut wenig zu, die Passgenauigkeit ließ allerdings zu wünschen übrig beim 1. FC Köln: das lief gut, das lief schlecht.

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Faride Alidous große Möglichkeit in der Schlussphase trübte ein wenig den Blick auf den gesamten Spielverlauf der Begegnung des 1. FC Köln beim VfB Stuttgart. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, einen Punkt verdient gehabt, hinten raus vielleicht sogar drei“, sagte Jan Thielmann. Ja, der FC hätte mit ein wenig mehr Fortune oder mehr Kaltschnäuzigkeit des Offensivspielers drei Punkte einfahren können. Ein verdienter Sieg wäre das aber auf das gesamte Spiel sicher nicht gewesen. Denn Stuttgart war erwartungsgemäß über 90 Minuten das bessere Team, die Mannschaft mit der besseren Spielanlage, mit der höheren individuellen Qualität. Ein Ballbesitz von 75 Prozent spricht eine genauso deutliche Sprache wie die rund 850 Pässe der VfB-Kicker im Vergleich zu den 280 Zuspielen auf Kölner Seite.

Stuttgarter Druckphase im ersten Abschnitt

Gerade in einer Phase der ersten Halbzeit war die Dominanz drückend. Für den FC teilweise erdrückend. Die Stuttgarter schnürten den FC in der Kölner Hälfte ein, zogen mit Diagonalbällen und Spielverlagerungen das Spiel in die Breite und fanden Lücken. Serhou Guirassy hätte in dieser Phase die Führung erzielen können, wenn nicht müssen. “Wir hatten auf unserer linken Seite in der ersten Halbzeit schon ein paar Probleme mit der wechselnden Spieleröffnung des Gegners“, sagte Schultz und sprach vor allem das Projekt „Jugend forscht“ auf der linken Seite mit Justin Diehl und Max Finkgräfe an. „Das war für Justin sicher nicht ganz so einfach, da immer sofort die Situation zu erkennen und Max zu unterstützen. Das war auch der Hauptgrund, warum der VfB in der Mitte der ersten Halbzeit wirklich enorm Druck aufbauen konnte.”

Doch das war nicht der einzige Grund. Den Kölnern unterliefen gerade in dieser Phase teils haarsträubende Fehlpässe oder Fehler im Spielaufbau. Kämpferisch stimmte die Leistung auch zu diesem Zeitpunkt. Die Kölner gewannen die Duelle im Mittelfeld. Nur war dann der Ball sofort wieder weg. So finden sich in der Statistik der Passquote auf den ersten elf Plätzen nur VfB-Spieler wieder. „Man sieht an ein paar Aktionen, dass wir noch zu unruhig sind und uns ein Stück weit die Erfahrung fehlt“, erklärte Eric Martel. Vor allem bei Denis Huseinbasic, sonst besonders sicher im Abspiel, fielen die schlampigen Pässe besonders auf. So gelang der VfB immer wieder früh in Ballbesitz und fuhr Angriff um Angriff. Erst nach der kurzen Behandlungspause von Huseinbasic wurden die Kölner wieder sicherer. Dennoch ging die erste Halbzeit eindeutig an Stuttgart.

Starker Defensivverbund

Nach dem Wechsel steigerte sich der FC, fand auch mehr in der Offensive statt. „Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir aus unseren Balleroberungen dann auch deutlich mehr Gefahr erzeugen können und folgerichtig den Ausgleich erzielt“, sagte Schultz. Den allerdings nach einem Standard. Linton Maina brachte eine Flanke aus dem Halbfeld Richtung zweiten Pfosten, Martel stand genau richtig. Denn auch wenn der FC nun mehr Umschaltmomente hatte, lahmte die Offensive auch gegen den VfB. Florian Kainz und Dejan Ljubicic fanden nur kaum statt. Symptomatisch ein drei-auf-zwei-Konter, den Ljubicic mit einem schlampigen Pass auf Kainz selbst entschärfte. „Wir hatten einige Konter am Ende, die wir hätten besser ausspielen können, ich glaube, Farides gehört dazu“, sagte Jan Thielmann. Tatsächlich hätte Alidou den Spielverlauf mit seiner Großchance auf den Kopf stellen können.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Kölner Defensive neben der Druckphase im ersten Abschnitt nur wenig zuließ. Guirassy hätte im ersten Abschnitt die Führung erzielen können, auch Enzo Millot hatte noch einen Hochkaräter nach dem Wechsel. Ansonsten hielt die Defensive, angeführt von dem überragenden Innenverteidiger-Duo Jeff Chabot und Luca Kilian, gegen die sonst stark aufspielenden Schwaben stand. Einen Sieg hätte der FC nicht verdient gehabt, der Punkt ging aber aufgrund der starken Defensiv-Arbeit, einer konzentrierten und engagierten Leistung durchaus in Ordnung.  


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