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Der FC befindet sich im Wandel

Die Ernennung von Florian Kainz zum neuen Kapitän des 1. FC Köln kam nicht wirklich überraschend. Sie ist aber dennoch Zeichen für den Umbruch, der gerade beim FC stattfindet. Köln erhält ein neues Gesicht.

In den vergangenen Transferperioden hat der 1. FC Köln nicht nur einige Leistungsträger abgegeben, es haben einige Spieler den Verein verlassen, die den Klub geprägt, ihm ein Gesicht verliehen haben. Der FC befindet sich im Wandel.

So wirklich überrascht hat Steffen Baumgart nicht, als er in der vergangenen Woche Florian Kainz zum neuen Kapitän des 1. FC Köln ernannt hat. „Die Entscheidung war relativ klar und kein Geheimnis“, sagte der Trainer. „Kainzi hat sich sehr gut entwickelt und Führung übernommen, zudem hat er ein großes Standing in der Mannschaft. Dadurch war es aus meiner Sicht eine ganz normale Wahl.“ Eine normale Wahl, aber auch eine, die nötig wurde, weil mit Jonas Hector die Kölner Identifikationsfigur den FC verlassen hat. Und: Es war auch eine logische Wahl. Kainz startet in seine fünfte Saison bei den Geißböcken, ist mit seinen 126 Einsätzen einer der dienstältesten Kölner Spieler. Der Österreicher war bislang Hectors Stellvertreter. Auf die Leistung des Mittelfeldspielers ist in aller Regel Verlass und der 30-Jährige ist bei den Fans sehr beliebt. Dennoch steht Kainz für den großen Umbruch des 1. FC Köln.

Denn spätestens seit dem Amtsantritt von Christian Keller im April 2022 hat sich das Gesicht des 1. FC Köln deutlich verändert. Mit Hector, Timo Horn, Salih Özcan, Ellyes Skhiri und ja, auch mit Anthony Modeste haben zahlreiche Spieler den Verein verlassen, mit denen sich die Kölner Fans identifizieren konnten. Akteure, die für den FC, den Erfolg der Kölner, und wenn man so will auch für ein kölsches Gefühl gestanden haben. Aber auch Profis, die mit einer außerordentlichen Leistung überzeugt haben. Insgesamt haben 15 Spieler den FC seit dem Sommer 22 fest verlassen. Zehn von ihnen haben in ihrer Zeit in Köln mindestens eine Spielzeit zum Stammpersonal gehört. In dem gleichen Zeitraum haben die Geißböcke aber auch 15 Spieler fest verpflichtet, von denen wiederum sechs wohl in einer aktuellen Stammelf spielen würden. Drei gehörten zum erweiterten Kreis der ersten Elf.

Facelifting des FC

Dieser Umbruch kommt nicht von ungefähr. Jonas Hector beendete seine Karriere aus freien Stücken, man hätte ihn gerne in Köln gehalten. So wie auch einige weitere abgewanderte Akteure. Allerdings hat Keller sehr schnell verdeutlicht, dass er den Verein sanieren oder gesunden werde. So hat der Sportdirektor sein selbst auferlegtes Ziel erreicht und mit Modeste, Horn, Sebastian Andersson und Ondrej Duda die Großverdiener von der Gehaltsliste bekommen. Gegen den Weggang von Salih Özcan war der FC aufgrund einer Ausstiegsklausel genauso machtlos wie beim Wechsel von Ellyes Skhiri Richtung Frankfurt, da sich der Tunesier frühzeitig für eine Veränderung entschieden hatte und seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Finanziell geht es den Kölnern deutlich besser. Die Kölner haben in diesem Zeitraum ein Transferplus von mindestens sieben Millionen Euro erwirtschaftet, allerdings hat der FC zahlreiche seiner Gesichter verloren.

Der FC befindet sich nun im Umbruch, erhält ein Facelifting, die Hierarchie verschiebt sich. Nicht umsonst betonten die Kölner Verantwortlichen zuletzt gleich mehrfach, dass man die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen werde. Die Auswahl an Führungsspielern ist groß. Dem künftigen Kapitänsteam gehören mit Marvin Schwäbe und eben Uth zwei gestandene Spieler an, die innerhalb der Mannschaft ein großes Standing haben sollen. Genauso wie die weiteren Mitglieder des Mannschaftsrates, dem Benno Schmitz und Timo Hübers angehören. So wie Davie Selke, der sich innerhalb weniger Monate bei den Kölnern ebenfalls zu einem Teamleader entwickelt hat. Das Sextett kommt auf weit mehr als 750 Bundesliga-Einsätze.

Führungsspieler gibt es in dem aktuellen Team also einige, genauso wie zahlreiche neue Sympathieträger. Der Weg zu emotionalen, zu kölschen Helden, eben zu FC-Identifikationsfiguren ist aber noch ein weiter. Der ist mit einem Umbruch nicht getan. Gut möglich, dass vor allem die jungen Spieler wie Jan Thielmann, aber auch Eric Martel und Denis Huseinbasic in diese Rolle hineinwachsen.

 

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