Nur noch wenige Personalfragen sind beim FC nach wie vor offen. Während der Kader weistestgehend steht, stellt sich die Frage beim 1. FC Köln: Wie ist der Stand bei Dejan Ljubicic? Eine Tendenz gab Thomas Kessler ab.
Der Kader ist weitestgehend fest, doch es gibt auch noch offene Fragen bei den Geißböcken. Unter anderem die nach Kölns Torhüter Marvin Schwäbe sowie nach dem Mittelfeldspieler des 1. FC Köln: Wie ist der Stand bei Dejan Ljubicic?
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Das mit dem Treuebekenntnis ist beim 1. FC Köln dieser Tage so eine Sache. Noch vor wenigen Wochen gab es fast täglich eine Meldung über den Verbleib eines potenziellen Stammspielers, Leistungsträgers. Meist Spieler, die schon längst ab-, mehr weggeschrieben waren. Hier ein Angebot aus Italien, dort eins aus England – doch die meisten Spieler blieben beim FC. Bei Dejan Ljubicic ist die Sache eine andere. Der Mittelfeldspieler hatte schon im vergangenen Sommer den Wunsch offenbart, den FC verlassen zu dürfen. Der VfL Wolfsburg war mit dem Österreicher in Kontakt getreten. Bekanntlich wurde aus dem Wechsel nichts. Ljubicic blieb, fand nicht zu seine Form. Nun, ein Jahr später, wird erneut über einen Abgang des Mittelfeldspielers spekuliert. Unter anderem soll Leeds United an Ljubicic interessiert sein, dem FC für den 26-Jährigen auch ein Angebot in Höhe von rund vier Millionen Euro unterbreitet haben.
Ljubicic: „Gerüchte gehören im Fußball dazu“
Sich zum FC bekennen wollte Ljubicic bis heute nicht. In einem „Interview“ mit dem Express vermied der Mittelfeldspieler ein sicheres Treuebekenntnis, nun in einem Interview mit „90Minuten“ ebenfalls. „Gerüchte gehören dazu im Fußball. Aber ich beschäftige mich gar nicht damit. Ich bin hier in Köln, wo ich wieder gute Leistungen zeigen möchte“, sagte Ljubicic auf den Hinweis, dass es ja immer wieder Gerüchte über einen möglichen Wechsel geben würde. „Ich will den Leuten zeigen, ‚Dejan spielt wieder guten Power-Fußball‘, was mich in den letzten Jahren ausgezeichnet hat.“ Ljubicic wies auch daraufhin, dass das letzte Jahr alles andere als gut für ihn gelaufen ist. „Es gab ein paar private Themen, die nicht einfach für mich waren. Dadurch habe ich die Lust am Fußball verloren, war oft krank und bin nicht in den Rhythmus gekommen.“
Zwar will es Ljubicic seinen Zweiflern zeigen, dass der Mittelfeldspieler aber auch beim FC bleibt, ist nach wie vor nicht ganz sicher. Zumal Ljubicic in der Vergangenheit darauf hinwies, dass er sich durchaus internationalen Fußball in seiner Karriere vorstellen könne. Den wird es in Köln bekanntlich vorerst nicht geben. Beim FC hat man wiederum keine Sorge vor einem Wechsel des Mittelfeldspielers. „Ich habe keine Angst, dass Dejo uns noch verlässt. Ich fand seine Leistung gegen den HSV sehr ansprechend. Man hat gesehen, dass er deutlich im Aufwärtstrend ist“, sagte Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung auf der Pressekonferenz am Donnerstag. „Er fühlt sich wohl. Am Ende des Tages haben wir sogar ein österreichisches Trainerteam um ihn herum gebaut. Damit ihm auch an nichts fehlt.“
Ljubicic: „Das will man so schnell wie möglich vergessen machen“
Tatsächlich arbeitete Ljubicic bereits mit Assistenztrainer Thomas Hickersberger einst zusammen. Das Verhältnis zu Cheftrainer Gerhard Struber scheint ebenfalls zu passen. „Er bringt sehr viel mit. Die Philosophie, wie er Fußball spielen lassen will, gefällt uns allen in der Mannschaft“, sagte Ljubicic. „Das ist Power-Fußball nach vorne. Unter ihm wird viel Pressing gespielt, der Gegner soll früh unter Druck gesetzt werden. Von ihm und seinem Co-Trainer (Anm. d. Red. Thomas Hickersberger) können wir einiges lernen. Deshalb bin ich froh, dass sie hier sind.“ Und es ist ein Gegensatz zur vergangenen Spielzeit, die nicht spurlos an Ljubicic vorbei gegangen ist. „Es nimmt einen auf jeden Fall mit, gerade wenn man zuvor so erfolgreiche Jahre hatte. In der Saison davor habe ich mit dem 1. FC Köln international gespielt und dann läuft es gar nicht und man steigt ab“, sagte Ljubicic. „Das will man so schnell wie möglich vergessen machen.“
Und dennoch bleibt unterm Strich die Sorge, der Spieler könne den FC doch noch verlassen. Angeblich will Leeds noch einmal nachbessern. Zuletzt war es in der englischen Presse aber ruhiger um Gerüchte um den Mittelfeldspieler geworden. Ob das aber ein Beleg für einen möglichen Verbleib bei den Kölnern ist, ist offen. „Zum Glück kriegt man im Fußball – und im Leben immer neue Chancen. Deswegen konzentriere ich mich auf die neue Saison. Wir wollen erfolgreichen Fußball spielen und so viele Siege wie möglich einfahren.“ Wie lange bleibt ohnehin offen, denn der Vertrag des Mittelfeldspielers läuft im kommenden Sommer aus, eine Vertragsverlängerung hat Ljubicic bislang abgelehnt. Auch der Österreicher profitiert aktuell von seinem Landsmann. Der 26-Jährige ist Stammspieler. Auch, weil Struber mit einer flachen Raute spielen lässt.
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