Nach langem Hin und Her hat der 1. FC Köln im Sommer Faride Alidou doch noch ausgeliehen. Der Offensivspieler galt als Wunschspieler in Köln. Am Samstag stand er noch nicht mal im Kader.
Der Transfer zog sich im Sommer wochenlang. Es ging wohl unter anderem um eine Kaufoption sowie eine Rückkaufoption. Schließlich folgte die Unterschrift des Wunschspielers. Am Samstag stand Faride Alidou nicht im Kader des 1. FC Köln.
FC-Trainer Steffen Baumgart sorgte am vergangenen Samstag vor dem Spiel gegen den FC Augsburg bei seiner Aufstellung für die ein oder andere Überraschung. Und das nicht nur auf dem Platz. Denn der Kölner Coach nahm nicht nur die vier Wechsel in der Startformation vor – auch im Kader gab es eine spannende Änderung. Max Finkgräfe saß dort wieder auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz. Dafür musste Faride Alidou weichen, der Neuzugang stand am Samstag gar nicht erst im Kader. „Faride ist jemand, der sich aus meiner Sicht erst reinarbeiten muss und auch körperliche Defizite aufholen muss“, sagte der Coach am Samstag dem „Express“.
Alidou mit Anlaufschwierigkeiten
Die Verpflichtung des Außenbahnspieler kam spät und das nicht ohne Grund. So hatte der FC eigentlich vor, Benedict Hollerbach von Wehen Wiesbaden als schnellen Außenbahnspieler an den Rhein zu holen. Anscheinend waren die Gespräche auch weit fortgeschritten, doch die Transfersperre der FIFA machte den Geißböcken einen Strich durch die Rechnung. Hollerbach wechselte bekanntlich zu Union Berlin, in der Hoffnung dort Königsklasse zu spielen. Bislang stand der Offensivspieler allerdings nur einmal in der Startelf, kam zudem zu fünf Kurzeinsätzen. Für die Champions League ist er nicht berücksichtig. Der FC musste sich also umorientieren und stieß auf einen alten Bekannten. Denn Faride Alidou wurde schon in der Spielzeit 21/22 mit dem FC in Verbindung gebracht. Mitte August stand der Deal und der U21-Nationalspieler wurde von Eintracht Frankfurt ausgeliehen. Und das nach langem Hin und Her. Denn offenbar konnten sich die Vereine lange nicht auf die Leihmodalitäten
„Faride bringt sehr großes Potential mit. Zu seinen Stärken zählen unter anderem Geschwindigkeit, Tiefgang und das offensive Eins-gegen-Eins. Wie jeder junge Spieler hat Faride aber Entwicklungsfelder, um konstant gutes Bundesliga-Niveau zu erreichen“, sagte der Kölner Sportdirektor Christian Keller damals. „Wir haben ihm deshalb einen klaren Plan aufgezeigt, wie wir mit ihm arbeiten möchten und was er dabei einbringen muss. Dabei gab es eine Übereinstimmung der wechselseitigen Erwartungen. Entsprechend freuen wir uns, dass Faride ab sofort Teil unserer Mannschaft ist.“ Doch von diesem erstklassigen Niveau zeigte der Offensivspieler bislang wenig. Zu wenig. Alidou lief dabei für die Kölner schon sieben Mal auf, stand gegen Leverkusen sogar in der Startformation, allerdings als Stürmer. Eine Maßnahme die absolut verpuffte. Köln fand im Angriff so gut wie gar nicht statt.
Offensivspieler konnte sich in Frankfurt nicht durchsetzen
Aber auch auf den Außenbahnen tat sich Alidou bislang schwer. Der FC soll über eine Kaufoption für den geliehenen 22-Jährigen verfügen. Angeblich liegt diese bei drei bis vier Millionen Euro. Erstaunlich: Der Marktwert liegt laut Transfer-Experten unter der 2-Millionen-Euro-Grenze. Dass der FC den Spieler in der aktuellen Verfassung kaufen will, ist eher unwahrscheinlich. Der gebürtige Hamburger wechselte 2012 in die Jugend des HSV, durchlief dort sämtliche Jugendmannschaften und feierte im Oktober 21 sein Profidebüt im Duell gegen Fortuna Düsseldorf. Im vergangenen Sommer folgte der Wechsel zu Eintracht Frankfurt. Dort konnte sich Alidou aber auch nicht durchsetzen. Trotz des Erreichens des DFB-Pokalfinales und der Königsklasse kam der Außenbahnspieler nur auf 25 Einsätze, nicht einen von Beginn an.
Alidou kam mit großer Hoffnung nach Köln, dass ihm der Durchbruch nun gelingen würde. „Der FC hat mir in den Gesprächen eine ehrliche Perspektive mit auf den Weg gegeben und mir gesagt, woran ich arbeiten muss, um mich als Bundesliga-Spieler durchzusetzen. Dass der Verein auf junge Spieler setzt, hat man bereits in den letzten beiden Spielzeiten gesehen“, hatte Alidou damals gesagt. „Das war mir wichtig, gibt mir ein gutes Gefühl und ist zeitgleich große Motivation, hier zu spielen und dem FC dabei zu helfen, eine gute Saison in der Bundesliga zu absolvieren.“ Dazu ist es bislang bekanntlich noch nicht gekommen.
Und Alidou dürfte es auch weiterhin schwer haben. Durch die Rückkehr von Jan Thielmann hat FC-Trainer Steffen Baumgart eine weitere Alternative für die rechte Seite. Eine Position, die auch Dejan Ljubicic und Rasmus Carstensen schon gespielt haben. Auf der linken Seite spielen wahlweise Linton Maina, Luca Waldschmidt und Florian Kainz. Diese Wahl hat sich durch die Rückkehr von Mark Uth noch einmal verstärkt.
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