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FC-Dilemma: Der Sturm lahmt, aber was sind die Alternativen?

Seit dem Verletzungs-Aus von Davie Selke spielt Jan Thielmann die Sturmspitze der Geißböcke – engagiert, aber mit überschaubarem Erfolg. Doch Trainer Timo Schultz fehlen die Alternativen.

Seit dem Duell gegen den BVB steht Jan Thielmann im Sturmzentrum. Der Plan scheint bislang nicht wirklich aufzugehen. Doch Timo Schultz fehlen die Alternativen im Sturm.

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Es waren nur noch wenige Minuten zu spielen, als Timo Schultz gegen Werder Bremen das System gänzlich umstellte. Der Trainer brachte mit Steffen Tigges und Florian Dietz für die Schlussphase zwei Stoßstürmer, mit der Brechstange sollte das 1:1 her. Eine Maßnahme, die aber auch gänzlich verpuffte. Zusammen kamen die beiden Akteure in den letzten Minuten auf neun Ballkontakte und einen Torabschluss, der aber nur sehr wenig von Gefahr hatte. Während der Einsatz der Zielstürmer komplett wirkungslos blieb, gab es durch den Wechsel aber einen interessanten Begleiteffekt.

Thielmann auf anderer Position stärker?

Jan Thielmann wich auf die rechte Seite aus und sorgte in den Schlussminuten noch einmal für ordentlich Tempo auf der Außenbahn. Einen entscheidenden Vorstoß gab es von dem 21-Jährigen auch nicht mehr. Dennoch hatte Thielmann in der späten Phase der Partie mehr Zugriff. Auch diese Personalie verdeutlicht das Ausmaß der Kölner Offensiv-Krise. Thielmann, der im Juniorenbereich öfter in der Spitze und das auch sehr erfolgreich gespielt hat, war in den vergangenen Begegnungen so gut wie wirkungslos.

Dass der 21-Jährige auf dieser Position aber funktionieren kann, hat das 2:0 gegen Frankfurt gezeigt, als der 21-Jährige sein erstes Saisontor erzielte und zu weiteren Möglichkeiten kam. Auch gegen Wolfsburg und Dortmund hatte das Kölner Eigengewächs seine Chancen, allerdings noch nicht einmal eine Handvoll von Möglichkeiten. Thielmann wirkt auf der Position im Sturmzentrum verschenkt, auf der Außenposition deutlich gefährlicher. Gemeinsam mit Justin Diehl auf der anderen Seite wirkte das Kölner Spiel offensiver.

Schultz fehlen die Alternativen

Das war wiederum aber auch nicht sonderlich schwer. Die Kölner Offensive fand gegen Bremen einmal mehr so gut wie gar nicht statt. Wieder einmal. Mit seinen wenigen Aktionen war Thielmann in den vergangenen Wochen die größte Kölner Waffe. Mit einem Treffer bei insgesamt 24 Torabschlüssen aber eine eher stumpfe. Und das spricht nicht gerade für den FC im Angriff. „Defensiv war es anständig, offensiv müssen wir eine Schippe drauflegen. So wird es nicht reichen“, erklärte Timo Schultz auch deswegen. „Es fehlten Überzeugung und Mut, um mit dem Ball mehr zu kreieren.“ Vor allem fehlt aktuell aber die Phantasie, wie die Kölner diese Schippe drauflegen wollen. Denn auch Florian Kainz ist in der Zentrale kein Faktor, genauso wenig wie Dejan Ljubicic oder Linton Maina, die wieder viel rackerten, aber auch keine großen Möglichkeiten herausspielten.

Zwar brachte Justin Diehl noch einmal neuen Schwung und suchte auch das Eins-gegen-eins sowie den schnellen Abschluss, der Ausgleich lag dennoch nicht in der Luft. So muss die Frage nach dem System mit Thielmann in der Sturmspitze durchaus erlaubt sein. Stabile Defensive ja, aber kein Sturm ist in der aktuellen Phase sicher auch keine Lösung. Dem Trainer fehlen aber die Alternativen. Weder Tigges noch Dietz haben am Freitag Argumente gesammelt, dass Schultz nun doch bereits zu Beginn auf einen der beiden Stoßstürmer setzen sollte. Auch Damion Downs ist weiterhin kein Faktor bei den Profis. Der U21-Stürmer zog sich zuletzt eine Gehirnerschütterung zu.

So wird Jan Thielmann wohl auch am kommenden Samstag seine Chance in der Spitze erhalten – es sei denn, Schultz wagt das Experiment Justin Diehl als Angreifer. Der ist zwar noch einige Zentimeter kleiner als Thielmann, hat die Position aber ebenfalls schon erfolgreich gespielt – zuletzt in der Regionalliga West. Ein Startelf-Einsatz rückt für den 19-Jährigen ohnehin näher.

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