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Pokal-Aus: FC zeigt zu spät Reaktion

Der 1. FC Köln ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Die Kölner unterlagen dem 1. FC Kaiserslautern nach 0:3-Rückstand 2:3. Zu allem Überfluss sah Florian Kainz die Rote Karte.

Steffen Baumgart hatte sich sicherlich eine Reaktion seiner Mannschaft nach dem 0:6-Debakel in Leipzig gewünscht. Er hat es Pokal gegen Lautern zu spät bekommen, der FC lag nach einer guten Stunde 0:3 zurück. Erst in der Schlussphase drehten die Kölner auf und kamen durch Treffer der Rückkehrer Jan Thielmann und Mark Uth wieder ran. Doch es war zu spät. Der 1. FC Köln scheitert im Pokal an Lautern und scheidet einmal mehr gegen einen unterklassigen Gegner aus.

Steffen Baumgart sorgte schon bei der Startelf für eine kleine Überraschung – zumindest war von den angekündigten Wechseln nicht sonderlich viel zu sehen. Einzig Benno Schmitz stand für den erkrankten Rasmus Carstensen in der Anfangsformation. Dabei ging es dem Trainer aber nicht darum, dass die Elf vom Debakel am Samstag Wiedergutmachung betreiben sollte. „Ich glaube, dass es für das Spiel genau die beste Mannschaft ist“, sagte der Trainer vor dem Spiel im ZDF. Wie Wiedergutmachung sah die Leistung der Kölner gerade im ersten Abschnitt auch wahrlich nicht aus. Dem FC war die Verunsicherung deutlich anzusehen, immer wieder brachten sich die Geißböcke durch individuelle Fehler selbst in Gefahr.

Hübers fälscht unglücklich zum 0:1 ab

Die erste Chance gehörte bereits den Pfälzern. Nach einer Ecke des ehemaligen Baumgart-Spielers Marlon Ritter kam Boris Tomiak aus der Distanz zum Abschluss, verzog aber. Auf der anderen Seite setzte Timo Hübers den Ball nach einer Ecke über das Tor, Luca Waldschmidt beim zweiten Standard neben das Gehäuse. Die Anfangsphase gehörte zwar dem FC, der fand aber einzig bei Standards eine Möglichkeit, Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu erzeugen. Lautern kämpfte sich zunehmend ins Spiel. Dass, was Baumgart noch am Montag gefordert hatte, zeigten die Pfälzer: Körpersprache, Einstellung und Mentalität. Unter anderem ließ Terence Boyd Jeff Chabot und Eric Martel wie Slalomstangen stehen, allerdings ohne dann aber gefährlich zu werden. Anschließend verlor Davie Selke unnötig einen Ball, Lautern schaltete schnell um, den Konter nutzte Richmond Tachie zu einem Distanzschuss, den Hübers ins eigene Netz abfälschte.

Der FC benötigte ein paar Minuten, um sich zu sammeln. Zwar übernahmen die Kölner wieder die Spielkontrolle, in der Vorwärtsbewegung fiel den Geißböcken aber nach wie vor wenig ein. Und wenn, fehlte einmal mehr die Präzision. In der Rückwärtsbewegung unterliefen den Kölnern dann aber immer wieder teils haarsträubende Fehler. Chabot setzte mit einem verunglückten Kopfball Boyd genauso in Szene wie Ljubicic mit einem Fehlpass. Überhaupt erwischte der Österreicher nicht seinen besten Tag. Kurz vor der Halbzeit hätte Boyd nach einem schönen Chip-Pass erhöhen können, doch Schwäbe war zur Stelle.

Thielmann mit starkem Comeback

Baumgart stellte zur zweiten Halbzeit taktisch um, zog Kapitän Florian Kainz zurück, dafür rückte Ljubicic auf die rechte Seite und Maina auf die linke. Die Maßnahme zeigte zunächst keine Wirkung. Denn zunächst schlugen die Lauterer einmal mehr zu und das erfolgreich. Ritter verlagerte den Ball auf Kenny Redondo, der sträflich frei stand und aus 15 Metern ins lange Eck einschob. Doch endlich zeigte der FC eine Reaktion. Linton Maina zog aus 20 Metern per Dropkick ab und traf die Latte. Anschließend setzte sich der schnelle Mittelfeldspiele auf der Außenbahn durch, seine Hereingabe verpasste Waldschmidt knapp. Nach gut 55 Minuten hatte Baumgart genug von Ljubicic gesehen und brachte Mark Uth. Und der 32-Jährige brachte gleich so etwas wie Kreativität ins Spiel. Einen Pass von Kainz legte der Offensivspieler geschickt auf Waldschmidt ab, der aber einmal mehr verzog. Genauso wie 120 Sekunden später von der Sechzehnerlinie.

Kainz sieht Rot

Aber auch Lautern blieb gefährlich. Einmal mehr setzte Ritter einen Mitspieler in Szene. Dieses Mal erneut Tachie, der von Hübers nur durch ein Foul zu stoppen war. Den anschließenden Freistoß verwandelte Ritter direkt. Baumgart brachte mit Steffen Tigges und Jan Thielmann zwei frische Kräfte. Und der Kölner Youngster brachte sich direkt perfekt ein. Zunächst holte der 21-Jährige einen Freistoß heraus, dann berührte Thielmann den Ball wohl mit der Fußspitze bei einem Freistoß von Kainz, der zum 1:3 führte. Köln wollte mehr, erhöhte endlich den Druck. Eine Hereingabe von Schmitz vollendete Uth zehn Minuten vor Spielende zum Anschlusstreffer. Der FC drückte nun auf den Ausgleich und schwächte sich selbst. Kainz sprang Tomiak von hinten in die Beine und sah die Rote Karte. Zuvor hatte bereits Eric Martel Gelb-Rot gesehen – allerdings auf der Bank.

In Unterzahl gelang dem FC der erhoffte Ausgleich nicht mehr. Dabei hätten die Kölner in der Schlussminute noch einen Elfmeter bekommen können. Der Ex-Kölner und FCK-Keeper Julian Krahl rang Steffen Tigges im Strafraum nieder, Schiedsrichter Sven Jablonski ließ weiterspielen.

1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz, Chabot, Hübers, Pacarada – Martel (77. Huseinbasic), Ljubicic (57. Uth) – Waldschmidt, Kainz, Maina (68. Thielmann) – Selke (68. Tigges) ; Tore: 1:0 Tachie (21.), 2:0 Redondo (47.), 3:0 Ritter (64.), 3:1 Thielmann (71.), 3:2 Uth (81.) – Gelb-Rote Karte: Eric Martel – Rote Karte: Florian Kainz


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