Nur wenige Tage nach seiner Erkältung stand Rasmus Carstensen gegen Augsburg schon wieder auf dem Platz. Es deutet viel darauf hin, dass der Däne aktuell der Punktsieger gegen Benno Schmitz ist.
Er kam als Backup für Benno Schmitz zum 1. FC Köln, sollte aufgebaut werden, um den Druck auf den Routinier zu erhöhen. Mittlerweile hat sich die Situation geändert für Rasmus Carstensen: Aktuell ist er Stammspieler statt Herausforderer.
Steffen Baumgart hatte es am Freitag spannend gemacht. Der Kölner Trainer erklärte auf der Pressekonferenz vor dem Augsburg-Spiel, dass der Zweikampf zwischen Benno Schmitz und Rasmus Carstensen um die rechte Verteidigerposition sehr eng sei, beide ihre Stärken hätten und man über Schwächen ja nicht sprechen müsse. Tatsächlich war die Rückkehr des Dänen in die Startelf nach überstandener Erkältung alles andere als überraschend – und sie war vermutlich ein Zeichen. Denn der vermeintliche Herausforderer ist längst Stammspieler und das hat er gegen Augsburg auch untermauert. Carstensen kommt in der Liga mittlerweile auf 700 Einsatzminuten, stand in neun Liga-Spielen auf dem Feld und acht Mal in der Startelf. Einzig die Begegnung gegen Werder Bremen verpasste der Däne aufgrund seiner Gelb-Rot-Sperre. Schmitz kommt – auch aufgrund seiner Verletzung – bislang auf fünf Einsätze von Beginn an.
Carstensen schon mit 270 Flanken
Eine erstaunliche Entwicklung. Der Däne hatte im Sommer gerade seinen Leihvertrag unterschrieben, da wurde Christian Keller für diesen Transfer schon kritisiert. Nach den Verpflichtungen von Leart Pacarada, Luca Waldschmidt und Jacob Christensen die erste Skepsis an der Transferpolitik. Denn Carstensen war in Genk nicht wirklich glücklich, kam kaum zum Einsatz, hatte gegen die starke Konkurrenz keine Chance. Zuletzt wurden aber immer öfter Stimmen laut, die den kompletten Transfersommer der Kölner kritisieren. Der aktuelle Tabellenstand trägt dazu bei. Mindestens Carstensen sollte man bei dieser Pauschalkritik aber definitiv ausklammern.
Der 21-Jährige hatte wie die gesamte Mannschaft auch schon schlechte Momente – das bringt die aktuelle Krise mit sich. Carstensen ist sicherlich kein Königstransfer oder Unterschiedsspieler. Dennoch ist der Rechtsverteidiger ein Gewinn für den Kader. Wochenlang haben die Kölner Verantwortlichen im Sommer einen Backup für Benno Schmitz gesucht, taten sich offensichtlich schwer. So stand noch lange auch der Verbleib von Kingsley Schindler im Raum. Der Däne hat sich aber festgespielt, strahlt in der Offensivbewegung deutlich mehr Gefahr aus als sein direkter Konkurrent, wirkt in der Abwehr aber nicht immer sattelfesst. 27 Flanken hat Carstensen schon aus dem Spiel heraus geschlagen und gehört damit zur Top-Ten der Liga. Er ist damit in der Offensive meist ein Unruheherd. Kein Wunder, vor seinem Wechsel nach Genk legte Carstensen bei seinem Heimatverein Silkeborg insgesamt 24 Tore auf. Die direkte Torvorlage fehlt ihm beim FC noch.
Carstensen in der Offensive eine Verstärkung
Am Samstag leitete der Däne mit einem schlauen Steilpass die Kölner Führung ein. Carstensen schaltete sich immer wieder in die Offensivbewegung ein, kam auf 28 Sprints, erneut der Top-Wert beim FC. Auch in der Sprintwertung gehört der Däne zu den besten der Liga und erreicht dabei eine Geschwindigkeit von nahezu 34 Km/h. Dazu brachte Carstensen vier Flanken aus dem Spiel heraus, von denen zwei ankamen. So auch die starke Hereingabe, die Eric Martel mit einem sehenswerten Seitfallzieher aufs Tor brachte. Zwar gewann der Däne auf der anderen Seite im Schnitt nur jeden zweiten seiner Zweikämpfe, mit einem starken Block verhinderte er aber das 1:2. Mittlerweile kommt der 22-Jährige auf einen Marktwert von mehr als 4.5 Millionen Euro. Kein schlechter Wert für einen Spieler, dessen Kaufoption bei 1.5 Millionen Euro liegt. Aktuell ist Carstensen jedenfalls der Punktsieger gegen Benno Schmitz.
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