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Hector und Horn: Ein würdiger Abschied

Mit dem Heimspiel des 1. FC Köln gegen Bayern München endet in Köln eine Ära, für Jonas Hector und Timo Horn wird es ein würdiger Abschied.

Lange saßen Jonas Hector und Timo Horn auf dem Rasen des Kölner Stadions und schauten Richtung Südkurve. Nur wenige Minuten zuvor waren die beiden langjährigen Akteure des 1. FC Köln von den FC-Anhängern nach dem 5:2-Erfolg über die Hertha aus Berlin gefeiert worden. Für die beiden Kölner Profis, die während ihrer Profikarriere nie für einen anderen Klub gespielt haben, war es das letzte Flutlichtspiel in ihrem Wohnzimmer. Am Samstag folgt im Duell gegen den FC Bayern für Hector und Horn ein würdiger Abschied.

Einen weiteren Vorgeschmack auf Samstag erhielten die beiden Akteure bereits am Mittwochvormittag beim letzten öffentlichen Training des 1. FC Köln in dieser Saison. Rund 500 Fans waren ans Geißbockheim gekommen, wollten die beiden Kölner Idole ein letztes Mal beim Training begleiten. Der Fanclub „Hätzbloot Vürjebirch“ bedankte sich bei den Profis mit einem Banner. „Dass derart viele Zuschauer da sind, ist sehr schön. Normal ist das nicht, es geht um Timo Horn und Jonas Hector“, sagte FC-Keeper Marvin Schwäbe nach der Einheit.

Hector

Jonas

346

Spiele für den FC

23

Tore für den FC

FC-Spieler-Ranking

Das letzte Pflichtspiel an Hectors Geburtstag

Nach mehr als einer Dekade im Verein, insgesamt 675 Pflichtspielen für den FC ist also für beide Schluss. „Richtig realisieren kann man das erst, wenn man Abstand hat. Dass es vorbei ist beim FC, kommt dann erst mit Abstand“, sagt Timo Horn in der aktuellen Folge des FC-Podcast von Radio Köln. Er wolle den Samstag genießen, betont Horn, der das Spiel aber von der Bank aus sehen wird. Einen 330. Einsatz wird der Keeper wohl nicht erhalten. „Wichtiger ist mir die Wertschätzung der Fans, die Jonas Hector und mich zuletzt schon immer gefeiert haben – das ist mehr wert als noch ein paar Minuten gegen Bayern“, so der Keeper.

Dennoch wird das Spiel ein besonderes, der Abschied ein würdiger sein. Fußball-Deutschland wird mit mindestens einem Auge Richtung Köln schielen. Schließlich geht es für den FC Bayern in den Fernkampf um die Meisterschaft. Während Horns Karriere bei einem anderen Klub fortgeführt wird, ist das Spiel gegen die Bayern für Jonas Hector das letzte seiner aktiven Laufbahn und das an seinem 33. Geburtstag. Vor einem guten Monat hatte der FC-Kapitän seinen Abschied vom Profifußball bekannt gegeben, sich anschließend in einem Interview mit 11Freunde kritisch über das Profi-Dasein geäußert. „Alle schauen auf ihn. Das macht etwas mit einem Menschen. Tagtäglich unter Druck zu stehen und Vorbild zu sein, nur weil du da bist. Egal, ob du es willst oder nicht“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart der „Sport Bild“.

Hector vermied es in den vergangenen Wochen, viel über den Abschied zu sagen. Doch spätestens nach dem Spiel wird er in den Fokus rücken. Die Kölner Fans werden sich mit einer Choreo von den beiden FC-Legenden verabschieden, die Vereinsverantwortlichen nach dem Spiel offiziell. Und auch die Mannschaft hat wohl etwas vorbereitet. Für den Kölner Kapitän hat das Saisonfinale aber noch eine ganz andere Bedeutung: Der FC Bayern München ist der einzige aktuelle Bundesligist gegen den Hector in seiner langen Karriere noch nicht gewonnen hat. Auch für die Kölner Nummer zwei gab es noch keinen Erfolg gegen den FCB. Ein Sieg gegen den Rekordmeister wäre für Hector und Horn wohl ein würdiger Abschied.

 

Unsere Einzelkritik zum Bremen-Spiel

Marvin Schwäbe

Zeichnete sich früh bei zwei Duksch-Versuchen aus. Hatte dann lange Leerlauf, bevor er gegen Stage und Füllkrug ganz stark parierte. Bei der Flanke vor dem 1:1 sah er alles andere als gut aus. Note: 2-

Jonas Hector

Hatte im ersten Abschnitt viele Freiräume. Legte unfreiwillig Schmid den Ball auf, bügelte den Fehler selbst aus. Ließ dann aber eben jenen Schmid beim 1:1 wieder aus den Augen. Note: 3-

Jeff Chabot

Hatte viel Arbeit mit Füllkrug. Hatte den Nationalspieler aber weitestgehend im Griff. Wieder mit guter Pass- und Zweikampfquote. Note: 2-

Timo Hübers

Konnte an die starke Leistung der Vorwoche nicht anknüpfen. Spielte in der Defensive lange seinen Stiefel herunter, wirkte im zweiten Abschnitt teilweise nicht sattelfest. Hätte vor dem Wechsel auf 2:0 erhöhen können. Note: 3

Benno Schmitz

Hatte defensiv zunächst erstaunlich wenig zu tun. Wenn, war er zur Stelle. Leitete das erste Kölner Tor mit ein. War am Ausgleich aber auch nicht gänzlich unbeteiligt. Note: 4+

Florian Kainz

Machte da weiter, wo er in der Vorwoche aufhörte. Lenkte das Kölner Spiel, brachte viele genaue Flanken. So auch beim 1:0 auf Tigges. Note: 2-

Dejan Ljubicic

Engagierte Anfangsphase. Suchte die Zweikämpfe, gewann viele und beeindruckte mit einer überragenden Passquote. Legte stark auf Kainz auf, der aber aus elf Metern vergab. Sah früh eine fragwürdige Gelbe Karte, sah dann ebenfalls fragwürdig nicht Gelb-Rot. Musste nach einer halben Stunde für Jan Thielmann Platz machen. Note: –

Eric Martel

Wieder eine überragende Laufleistung des Sechsers. Dazu strahlt Martel zunehmend eine für sein Alter beeindruckende Ruhe aus. Note: 3+

Jan Thielmann

Kam bereits nach einer halben Stunde zu seinem 100. Pflichtspiel-Einsatz für den FC. Leitete umgehend die Kölner Führung ein, blieb aber ansonsten eher blass. Note: 3-

Ellyes Skhiri

Schaltete sich zunächst erstaunlich viel in die Offensive ein, war in der Defensive gewohnt sicher. War nach dem Wechsel nicht mehr so im Spiel. Note: 3

Linton Maina

Stellte die Bremer Defensive mit seinem Tempo vor große Probleme, machte aber zu wenig daraus. Tauchte nach dem Wechsel wieder einmal ab und wurde folgerichtig nach einer Stunde ausgewechselt. Note: 3

Steffen Tigges

War zunächst eher unauffällig. Setzte sich dann beim Kölner Tor stark durch und nickte perfekt ein. Rieb sich als Anspielspieler auf, ohne ein weiteres Mal ins Spiel einzugreifen. Machte nach einer Stunde für Selke Platz. Note: 2-

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