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Kommentar: Defensive auf Kosten der Offensive wird nicht die Lösung sein

Seit der 0:6-Niederlage gegen RB Leipzig hat der FC in der Liga nur noch ein Spiel verloren, allerdings auch nur ein Spiel gewonnen. Und das gegen die vermeintlichen Mannschaften auf Augenhöhe. Die stabilisierte Defensive legt die Offensive lahm. Und das wird am Ende nicht reichen. Ein Kommentar

Mit dem Remis gegen Mainz tritt der 1. FC Köln auf der Stelle. Aus den Spielen gegen die Klubs auf Augenhöhe holte der FC genau einen Sieg. Das ist zu wenig im Abstiegskampf. Ein Kommentar zu Kölns müdem 0:0 gegen Mainz.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Steffen Baumgart die bevorstehenden Begegnungen als Endspiele ausgerufen. Endspiele, bei denen man nur diese eine Chance habe. Der FC hatte gerade gegen RB Leipzig eine bittere 0:6-Klatsche kassiert, die Defensive wurde dabei regelrecht auseinander genommen, die Offensive rannte im Baumgart-Style oft an, aber damit geradewegs hinein ins Verderben. Der Kölner Trainer betonte, dass nun die Spiele auf Augenhöhe kommen würden, an denen man sich messen lassen werde. Das schwere Auftaktprogramm, das man den Kölnern sicherlich nicht absprechen kann, das aber auch als Ausrede für die Misere herhalten musste, war passé, nun sollte die Aufholjagd folgen. Eine Aufholjagd, an deren Ende die Tabelle wohl eher die Wahrheit sprechen würde.

Defensive auf Kosten der Offensive

Auch, wenn auf diese Ansage des Trainers noch das Pokal-Aus gegen Lautern folgte, der FC hat sich seit der bitteren Klatsche einigermaßen stabilisiert. Zumindest wenn es nach den reinen Ergebnissen geht. Denn nach dem Leipziger Tore-Allerlei haben die Kölner nur eins der ausgelobten Endspiele verloren. Das Endspiel gegen die Bayern – also ein Duell, das schon aufgrund des Gegners auf verlorenem Posten stand. Nur ein Endspiel verloren, aber eben auch nur ein Endspiel gewonnen. Unterm Strich hat der FC aus den fünf Duellen gegen die vermeintlichen Gegner auf Augenhöhe aus Bremen, Augsburg, Bochum, Darmstadt und Mainz sechs Punkte geholt. Chance genutzt oder Chance vergeben? Da die Kölner in dieser Spielzeit gegen die Top-Teams eben nicht überraschen können, sind diese fünf Endspiel-Punkte selbst in diesem Schneckenrennen-Abstiegskampf wohl eher zu wenig.

Der FC kann bislang von Glück sagen, dass die direkte Konkurrenz ebenfalls alles andere als überzeugt und genauso wenig punktet. Die Tabelle ist im Keller eng wie lange nicht mehr. Es werden wohl gleich mehrere Vereine bis zum Ende der Spielzeit zittern müssen. Der FC ist einer davon. Denn zur Fünf-Punkte-Wahrheit gehört auch, dass aktuell die Fantasie fehlt, wie die Geißböcke spielerisch mal wieder einen Sieg einfahren wollen. Steffen Baumgart hat seinen Offensiv-Fußball-Weg verlassen, um die Defensive zu stabilisieren. Das hat gegen Darmstadt gut und gegen Mainz einigermaßen gut funktioniert. Der Preis ist aber hoch. Denn diese Maßnahme hat das Offensivspiel der Kölner komplett ausgehebelt. Der FC fand im Angriff gegen Darmstadt wenig und gegen Mainz so gut wie gar nicht statt.

Hoffen auf Lausanne

Nachdem Baumgarts Hurra-Fußball zu Beginn der Saison gescheitert ist, müssen sich die Kölner nun eingestehen, dass sie die Buspark-Variante ebenfalls nicht sonderlich voran bringt. Aktuell sind Mannschaften wie Mainz und Bochum augenscheinlich eben doch mehr als Gegner auf Augenhöhe, denen der FC nur mit einer gehörigen Portion Glück jeweils einen Zähler abtrotzte. Es fehlt die Qualität im Kader. Die Offensiv-Variante ist zu anfällig, die Defensiv-Idee zu ungefährlich, einen Mittelweg gibt es bislang nicht. Und der Glaube, dass der FC gegen die widererstarkten Freiburger und Eisernen auf den Erfolgskurs findet, ist überschaubar. Angesichts dieser Erkenntnis und der bisherigen Leistungen bleibt nur die stille Hoffnung, dass der internationale Sportgerichtshof den FC von der Bedrohung Transfersperre befreit. Sonst wird der Rest der Saison nicht nur schwere Kost, es wird auch eine ernüchternde.


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