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Leverkusen zeigt dem FC die Grenzen auf

Der 1. FC Köln geht mit einer bitteren Pleite und als Tabellenschlusslicht in die Länderspielpause. Im Nachbarschafts-Duell bei Bayer Leverkusen kassierten die Kölner eine verdiente 0:3-Niederlage.

Das Nachbarschafts-Duell hat also doch keine eigenen Gesetze. Zumindest nicht am 7. Spieltag der Fußball-Bundesliga und nicht für die Geißböcke. Bayer Leverkusen zeigt dem FC die Grenzen auf, setzt sich wie erwartet verdient gegen die Kölner durch. Nach Toren von Jonas Hofmann (22.), Jeremie Frimpong (32.) und Victor Boniface (67.) verabschiedet sich Leverkusen mit einem 3:0-Erfolg und als Tabellenführer in die anstehende Länderspielpause, der FC als Schlusslicht. Zum ersten Mal seit vier Jahren belegen die Kölner den letzten Platz. „Wir haben gegen einen unglaublich guten Gegner gespielt“, sagte Florian Kainz. „Der Marvin hat uns heute einige noch rausgeholt.“

Baumgart musste seine Mannschaft notgedrungen einmal mehr umbauen. Für den verletzten Linton Maina gab Faride Alidou sein Startelf-Debüt. Allerdings spielte der Neuzugang zunächst neben Selke in der Spitze, Florian Kainz kam über die linke Seite, Dejan Ljubicic begann im Zentrum, Denis Huseinbasic auf der Acht. Überraschend stand Eric Martel dann ebenfalls in der Startelf. Der 21-Jährige hätte nach seiner Achillessehnenverletzung eigentlich erst gegen Gladbach wieder auflaufen sollen, die anhaltende Verletzungsmisere machte einen früheren Einsatz aber nötig.

Leverkusen drückend überlegen

Es war noch keine Minute gespielt, da war Martel bereits gefordert. Der Sechser kam dem Ex-Kölner Florian Wirtz nicht rechtzeitig hinterher. Der Nationalspieler zog aus 16 Metern ab, scheiterte aber an Marvin Schwäbe. Leverkusen machte erwartungsgemäß das Spiel, aber der FC versteckte sich in den Anfangsminuten nicht. Unter anderem kam Jeff Chabot nach einer Ecke zum Kopfball, setzte das Leder aber knapp über das Tor. Doch die Werkself war dem FC drückend überlegen, sorgte vor allem über die Außen für enormes Tempo und dadurch auch immer wieder durch Bälle in den Rückraum für Gefahr. So rettete Schwäbe gegen Victor Boniface aus kurzer Distanz, anschließend blockte Chabot einen Abschluss des Stürmers. Auch Wirtz probierte es einmal mehr aus der Distanz, fand erneut im Kölner Torhüter seinen Meister.

Leverkusen schnürte den FC teilweise ein, zog ein Powerplay auf und belohnte sich nun auch für die Offensivbemühungen. Boniface legte ab auf Alex Grimaldo, der spielte weiter auf Wirtz, der wiederum mit der Hacke Jonas Hofmann bediente. Der Mittelfeldspieler schob problemlos ein. Der FC protestierte zwar, weil Boniface den Ball mit der Hand berührt hatte, doch Schiedsrichter Felix Zwayer blieb bei seiner Entscheidung. Und Bayer spielte munter weiter. Grimaldo ließ Carstensen wie eine Trainingsstange stehen, passte scharf in den Sechzehner, gleich drei Kölner Abwehrspieler rutschten am Ball vorbei, Frimpong nicht: 2:0. Der FC fand überhaupt kein Mittel gegen den Nachbarn, in der Offensive so gut wie gar nicht statt und in der Defensive keine Lösungen gegen den Tempofußball von Bayer. Einzig Schwäbe verhinderte Schlimmeres. So kratzte der Keeper einen Schlenzer von Grimaldo aus dem Winkel.

Wie aus dem Nichts kam der FC kurz vor dem Seitenwechsel doch noch zu seiner Chance. Kainz spielte Selke stark frei, dessen Schuss gerade noch von Jonathan Tah geblockt wurde. Die anschließende Ecke wurde dann ebenfalls gefährlich. Martel kam aus fünf Metern zum Kopfball, brachte den Ball aber nur auf Bayer-Keeper Lukas Hradecky. Auch den Abpraller brachte der Sechser nicht im Tor unter.

Schwäbes Glanzparaden helfen nicht

Nach dem Wechsel gab Leverkusen weiterhin wie erwartet den Ton an. So war es auch in diesem Durchgang Wirtz, der Schwäbe zu der ersten Glanzparade zwang. Doch Baumgart stellte um. Huseinbasic spielte nun neben Martel um das Zentrum zu stabilisieren, Alidou kam über die rechte Seite. Tatsächlich kam der FC nun zu mehr Ballbesitz, offener wurde das Spiel aber nicht. Auch, weil sich die Kölner das Leben selbst schwer machten. So lud Carstensen mit einem haarsträubenden Fehlpass Boniface ein, der Stürmer legte trotz guter Position quer auf Frimpong und wieder war Schwäbe zur Stelle. Anschließend verfehlte Wirtz aus der Distanz. Gerade als die Kölner das Spiel ein wenig besser in den Griff bekamen, schlug Leverkusen erneut zu. Frimpong schickte Hofmann perfekt in die Tiefe. Der Ex-Gladbacher legte auf den mitgeeilten Boniface ab, der zum 3:0 einschob.

Und ohne die Kölner Nummer eins hätte es noch schlimmer kommen können. Alleine Boniface scheiterte noch zwei Mal am Kölner Keeper. Der FC kam wenn überhaupt durch Standardsituationen noch vor das gegnerische Gehäuse, gefährlich wurde der FC aber nicht mehr. Der FC kassiert also im siebten Spiel die sechste Niederlage und verabschiedet sich als Tabellenschlusslicht in die Länderspielpause. Dann folgt das nächste Derby gegen Borussia Mönchengladbach – vielleicht hat das dann seine eigenen Gesetze.

1. FC Köln: Schwäbe – Carstensen (90. Kilian), Chabot, Hübers, Pacarada – Martel (75. Tigges) – Kainz, Huseinbasic (75. Olesen), Ljubicic – Selke (90. Downs), Alidou (62. Finkgräfe) Tore: 1:0 Hofmann (22.), 2:0 Frimpong (32.), 3:0 Boniface (66.)

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