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Ljubicic-Gerücht: Baumgart mit deutlichen Worten zur Transferpolitik

Am Wochenende tauchten Gerüchte auf, nach denen Dejan Ljubicic den FC im Winter verlassen könne. Dem schob FC-Trainer Steffen Baumgart einen Riegel vor und fand deutliche Worte zur Transferpolitik.

Dejan Ljubicic wird den 1. FC Köln im Winter nicht verlassen – zumindest, wenn es nach dem Kölner Trainer geht. Am Rande des Trainings am Dienstag äußerte sich der Coach zur Personalsituation. Und: Steffen Baumgart mit deutlichen Worten zur Transferpolitik.

Geht er im Winter oder bleibt Dejan Ljubicic dem 1. FC Köln bis zum Sommer erhalten? Die „Bild“ und „Sky“ hatten zum Wochenende gemutmaßt, dass der FC den Mittelfeldspieler möglicherweise im Winter schon ziehen lassen könne. Hintergrund ist die Wunsch-Einkaufsliste von Christian Keller. Der Sportdirektor hatte vor der Begegnung gegen Darmstadt am DAZN-Mikro gesagt, dass er gerne drei Spieler, einen Innenverteidiger, einen Sechser und einen Stürmer, verpflichten würde. Laut der „Bild“ sollen dem FC aber nur drei Millionen Euro für Neuverpflichtungen zur Verfügung stehen. Ein Verkauf von Dejan Ljubicic würde dem FC womöglich eine Summe im niedrigen zweistelligen Bereich einbringen.

Baumgart: „Wir haben im Moment keine Zeit, Spieler zu entwickeln“

Wenn es nach Steffen Baumgart geht, wird daraus aber nichts. „Wenn die Verstärkung darin liegt, dass wir einen unserer besten Spieler seit zwei Jahren abgeben, dann weiß ich auch nicht. Dann habe ich damit ein Problemchen“, sagte der 51-Jährige am Rande des Trainings am Dienstag. „Ich möchte nicht, dass Ljubi geht. Und das unabhängig von einer Bewertung, ob er ein gutes oder nicht so gutes halbes Jahr spielt.“ Tatsächlich befindet sich auch der Kölner Sechser in einer Formkrise, war zuletzt nicht mehr für die Nationalmannschaft nominiert. Gegen Darmstadt zeigte der Mittelfeldspieler vor allem im zweiten Abschnitt immerhin eine ansteigende Leistung. „Unsere Aufgabe kann sicherlich nicht sein, einen unserer besten Spieler der vergangenen Jahre abzugeben, um dann den ein oder anderen Spieler holen zu können, der uns dann vielleicht besser macht“, so Baumgart. „Dann mache ich mich auf der einen Seite nicht besser und auf der anderen Seite hoffe ich, besser zu werden. Das kann nicht der Weg sein.“

Im Gegenteil: der Trainer hält an seinem Sechser fest und fordert eine andere Marschroute. „Der Weg muss mit Ljubi sein und wir gucken trotzdem, ob wir die eine oder andere Verstärkung bekommen“, so der 51-Jährige überraschend deutlich. „Am Ende sage ich ganz höflich: Wenn kein Geld da ist, muss welches besorgt werden. In so einer Stadt, in diesem Verein muss es möglich sein, anders zu agieren als das, was wir im Moment machen. Das habe ich bislang nicht so deutlich gesagt, aber wir kommen in die Situation rein, wo es nicht sein darf, wo wir unsere besten Spieler abgeben, um uns zu verstärken. Ich hoffe, dass Ljubi nicht geht.“ Laut dem Trainer habe es ein Gespräch gegeben und demnach sehe sich auch Ljubicic weiterhin in Köln. „Wenn kein Geld da ist, können wir auch kein Geld ausgeben. Meine Ansicht ist, dass wir gucken müssen, dass Geld in den Verein kommt. Daran arbeiten wir. Es kann aber nicht sein, dass wir immer wieder die besten und teuersten Spieler abgeben.“ Baumgart würde sich gerne über Verstärkungen unterhalten, aber nicht auf Kosten der Abgabe von starken Spielern. „Wenn wir in die andere Richtung wollen, dann können wir nicht die besten Spieler holen“, sagte Baumgart. „Wir haben im Moment keine Zeit Spieler, zu entwickeln.“

Baumgart: „Vielleicht müssen wir ein wenig umdenken“

„Ich habe vor etwa drei Jahre angefangen und gesagt, dass ich mit diesem Verein etwas erreichen will. Wir haben über den DFB-Pokal gesprochen, wir haben über viele Situationen gesprochen. Uns sind aus gewissen Gründen die Hände gebunden und wir müssen auf gewisse Situationen reagieren. Mein Ziel kann ja nicht sein, jedes Jahr Substanz zu verlieren, um dann immer wieder gegen den Berg anzulaufen. Das funktioniert auf Dauer nicht. Also müssen wir Lösungen finden und an denen arbeiten wir tagtäglich“, so der Trainer, der betonte, dass man sich unter anderem finanziell besser aufgestellt habe. „Wir können aber gerne mal durchgehen, was in den letzten drei Sommerphasen gegangen ist. Das sind acht Stammspieler gewesen“, so Baumgart weiter.

Alleine der Verlust von Ellyes Skhiri und Jonas Hector im vergangenen Sommer dürfte viel mit der aktuellen Tabellensituation der Geißböcke zu tun haben. Im Jahr zuvor waren mit Anthony Modeste und Salih Özcan ebenfalls zwei Leistungsträger gegangen. Dazu kämen laut Baumgart noch weitere wichtige Spieler. Das könne laut Trainer auf Dauer nicht Sinn der Sache sein. „Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir vielleicht auch mal ein wenig umdenken“, sagte Baumgart.


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