Mark Uth kam nach fast anderthalb Jahren zu seinem Startelf-Comeback gegen den FC Augsburg. Der Kölner Stürmer ging mit großen Erwartungen in die Partie. Auch, wenn er nicht alle erfüllen konnte: Uth bleibt der Hoffnungsträger der Kölner.
Eine Halbzeit tat er sich schwer, kämpfte sich dann aber in die Begegnung des 1. FC Köln: Mark Uth wird für die Geißböcke zum wichtigen Faktor. Der gefühlte Neuzugang strahlte gegen Augsburg Ruhe, Übersicht und Körpersprache aus.
Beeindruckend selbstkritisch sah Mark Uth seine Leistung. Schon als Sky-Reporter Thomas Wagner ihn loben wollte, schüttelte der 32-Jährige den Kopf. Nein, zufrieden war Uth mit seiner Leistung beim 1:1-Unentschieden gegen den FC Augsburg nicht – zumindest nicht gänzlich. „Ich bin sehr schwer reingekommen, hatte in der ersten Halbzeit arge Probleme. Viele Bälle sind über mich drüber geflogen und ich bin oft weggerutscht. Meiner Meinung nach war ich sehr schlecht im Spiel“, sagte der Kölner Angreifer, der als der große Hoffnungsträger in das Duell gegen die Fuggerstädter geschickt wurde. Kein Wunder, beim bitteren Pokal-Aus gegen Lautern leitete Uth die – am Ende glücklose – Aufholjagd ein. Der Routinier war nur wenige Wochen nach dem Ende einer langen Leidenszeit der Inbegriff von Wille und Körpersprache – jenen Parametern, die man offenkundig in einem Pokalspiel gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Zweitligisten braucht.
Uth steigert sich nach dem Wechsel
Uth leitete also nicht nur gegen Lautern im Pokal die Wende ein, er machte durch seinen Auftritt und natürlich auch sein Tor gleichzeitig Hoffnung auf den großen Turnover der gesamten Saison. Und dieser sollte gegen Augsburg beginnen. Schon vor dem Spiel trat Steffen Baumgart aber auf die Euphoriebremse. „Wir müssen da schon ein wenig vorsichtig sein“, sagte der Trainer und betonte, dass Uth es gegen Lautern geschafft habe, in den letzten 30 Minuten eines verlorenen Spiels für Euphorie zu sorgen. „Mark ist natürlich ein Ausnahmespieler. Er kann die Mannschaft führen und traut sich das auch zu. Die Situation ist wenn er von Anfang an aufläuft eine ganz andere. Dann läufts du gegen eine Mannschaft an, die die gleiche Frische und Mentalität hat.“
Der Trainer sollte mit seiner Warnung zunächst in Teilen recht behalten. Uth tat sich bei seinem Start-Elf-Comeback seit Juli 2022 zunächst schwer, fand nicht so recht ins Spiel und machte vor allem beim 1:1 als Statist keine besonders glückliche Figur. Auch Baumgart machte nach der Begegnung keinen Hehl daraus, dass noch mehr in Uth schlummere. Und doch strahlte der gebürtige Kölner auch schon vor dem Wechsel eine Ruhe sowie die von Baumgart geforderte Körpersprache eines Leaders aus. Uth übernahm Verantwortung, gab Anweisungen und kämpfte sich in das für ihn schwierige Spiel. Der 32-Jährige deutete in zahlreichen Situationen an, dass der Routinier mit seiner Erfahrung, seiner Übersicht und seinen fußballerischen Fähigkeiten ein entscheidender Faktor in den kommenden Wochen sein kann.
Uth: „Schade, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben“
Schon im ersten Durchgang scheiterte der Offensivspieler an Augsburgs Finn Dahmen, nach dem Wechsel noch einmal. Mit ein wenig mehr Glück hätte das Kölner Eigengewächs zum Matchwinner werden können. Und das nicht nur wegen seiner Torchancen. Uth legte in einer beeindruckenden Ruhe Waldschmidt gleich zwei Bälle so perfekt in den Fuß, dass der ehemalige Nationalspieler eigentlich sein Torkonto auf vier hätte hochschrauben müssen. „Ich habe mein Spiel in der zweiten Halbzeit dann gerettet. Da waren die ersten Kontakte besser. Ich konnte die Jungs besser einsetzen“, sagte der 32-Jährige.
Uth war jedenfalls deutlich gefährlicher als die eigentlichen Stoßstürmer Davie Selke und Steffen Tigges. Zudem kam der Zehner auf eine gute Passquote von mehr als 80 Prozent. Es reichte dennoch nur zu einem Punkt. „Schade, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben. In der zweiten Halbzeit hatten wir drei, vier riesen Dinger. Wenn du unten drin steckst, musst du einfach die Tore machen. Dann gewinnst du vielleicht das Spiel.“ Auch der zweite Hoffnungsträger Jan Thielmann kam nach einer Stunde zu seinem Bundesliga-Comeback, war aber bei weitem nicht so effektiv wie gegen Lautern. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht, ob er so weit ist schon zu spielen. Wir hoffen, dass er sich Stück für Stück an die Mannschaft heran arbeitet. Er hat die Qualität, uns im Laufe der Saison ein wichtiger Pfeiler zu sein“, sagte Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung. So blieb am Ende nur der eine Punkt, der in der aktuellen Situation zu wenig ist. Es blieb aber auch die Erkenntnis und die Hoffnung, dass gerade Mark Uth dem FC noch einmal mehr fußballerischen Tiefgang verleiht.
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