Beim 1:1 des 1. FC Köln beim VfL Wolfsburg stach vor allem Max Finkgräfe besonders hervor. Und das sicher nicht, weil der Youngster für eine unfreiwillige Unterbrechung sorgte.
Große Hoffnungen stecken die Verantwortlichen des 1. FC Köln notgedrungen in den eigenen Nachwuchs. Und der lieferte beim 1:1-Unentschieden gegen Wolfsburg. Max Finkgräfe überragt gegen Wolfsburg.
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Lange war nicht mehr zu spielen, als Max Finkgräfe jubelte als habe er gerade gegen den VfL Wolfsburg das entscheidende Tor geschossen. Hatte er nicht, möglicherweise hatte er aber das entscheidende verhindert. Der stark aufspielende Kevin Paredes war plötzlich durch, tauchte vor dem Sechzehner, vor allem aber vor Marvin Schwäbe auf. Mit knapp 32 km/h kam da aber der junge Linksverteidiger angerauscht und setzte zu einer Grätsche Marke Jan Thielmann im Spiel gegen Dortmund aus dem März 22 an. Thielmanns Verteidigung wurde später vom damaligen Trainer Steffen Baumgart zum geilsten Moment der Saison ernannt. Finkgräfe luchste dem gegnerischen Angreifer den Ball ab, klärte zur Ecke und verhinderte damit das 2:1 der Wolfsburger.
Finkgräfe: „Ich wollte ihn auf keinen Fall treffen“
Der Youngster krönte mit dem Einsatz seine überragende Leistung. Der Linksverteidiger war bester Feldspieler der Kölner und bot eine verständliche Erklärung, warum Noah Katterbach keine Chance mehr im Kader der Kölner hat. Gegen den 19-jährigen Linksverteidiger wird es die etatmäßige Nummer eins auf dieser Position, Leart Pacarada, ebenfalls schwer haben, den Stammplatz zurückzuerobern. Das Kölner Eigengewächs war schon in der ersten Halbzeit extrem auffällig. Und das nicht nur, weil Finkgräfe versehentlich den Schiedsrichter-Assistenten Thorben Siewer mit einem Schuss ins Gesicht ausknockte und für eine Unterbrechung von 15 Minuten sorgte. „Den Linienrichter wollte ich auf keinen Fall treffen. Ich wollte meinen Gegenspieler treffen, damit wir den Ball bekommen. Ich habe mich direkt beim Linienrichter entschuldigt“, sagte Finkgräfe.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Abwehrspieler bereits seine ersten Zweikämpfe gewonnen und die erste Chance von Jan Thielmann eingeleitet. Und auch nach der Unterbrechung war Finkgräfe direkt wieder zur Stelle, arbeitete aggressiv gegen den Ball und versuchte sich auch immer wieder, in der Offensive ins Spiel einzubringen. Zwar sah der Abwehrspieler beim Gegentor nicht besonders gut aus, allerdings wurde Finkgräfe auch sträflich alleine gelassen, musste gegen Vaclav Cerny und Joakim Maehle verteidigen. „Beim 1:1 ging es ziemlich schnell für uns, auf einmal standen zwei Gegenspieler vor mir, das ist dann schwer zu verteidigen“, erklärte Finkgräfe.
Überragende Werte des Talents
Aus der Ruhe ließ sich der 19-Jährige nicht bringen. Im Gegenteil: Finkgräfe kam in seinem zehnten Bundesliga-Spiel, beim fünften Startelf-Einsatz in Serie, auf vier Torschüsse und acht Torvorlagen. Das Kölner Talent gewann 80 Prozent seiner Zweikämpfe (Bestwert), hatte die meisten Ballkontakte aller Kölner Spieler und lief mehr als zehn Kilometer. „Unglaublich, wieder 90 Minuten für den 1. FC Köln gespielt. Das ist wunderbar“, freute sich der Linksverteidiger verständlicherweise, ordnete aber auch den Punktgewinn richtig ein. „Ein Sieg wäre drin gewesen, aber den Punkt nehmen wir mit – wir brauchen jeden Punkt.“ Am kommenden Wochenende wird der Abwehrspieler mit Sicherheit die Chance erhalten, beim Kampf um die nächsten Punkte beteiligt zu sein.
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