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Der FC hat seinen Kader nahezu beisammen

Mit der Verpflichtung von Philipp Pentke hat der FC die erste von zwei offenen Kaderlücken geschlossen, die zweite könnte schon sehr bald folgen. Der FC hat seinen Kader für die kommende Saison zusammen. Doch es bleiben einige Fragezeichen.

Die Verpflichtung von Philipp Pentke als neue Nummer zwei des 1. FC Köln kam alles andere als überraschend, sie warf aber dennoch einige Fragen auf. Und genau denen stellte sich der Sportdirektor Christian Keller am Dienstag während des Trainings. Doch der 46-Jährige äußerte sich eben nicht nur zum neuen Keeper, er sprach auch über den aktuellen Transferstatus. Und schnell wurde klar: Der FC hat seinen Kader nahezu beisammen.

Kaderlücken werden geschlossen

Mit der Verpflichtung von Philipp Pentke hat der FC eine weitere Baustelle bei der Kaderplanung für die bevorstehende Saison geschlossen. Die Kölner Verantwortlichen waren in den vergangenen Wochen nicht müde geworden, zu betonen, dass es eben nur zwei dringende Vakanzen beim FC gebe. Man wolle einen Ersatz für Timo Horn als zweiten Keeper finden und auf der rechten Verteidigerposition fehle ein Backup für Benno Schmitz. Mit der Unterschrift von Pentke ist also der erste Teil der schwierigen Suche erfüllt. Der Torhüter unterschrieb wie gewünscht einen Einjahresvertrag, wird den Platz auf der Bank einnehmen und im Notfall für Schwäbe einspringen. In der kommenden Saison soll dann Jonas Urbig Druck auf Marvin Schwäbe machen. Keller gab am Dienstag zu, dass Pentke nicht die erste Wahl gewesen sei. Aber: „Wir waren aber nach den Trainingseindrücken, die der Philipp hinterlassen hat, der Meinung, dass wir keine anderen Torhüter angucken müssen“, sagte Keller am Dienstag.

Somit bleibt noch die zweite Vakanz: der Rechtsverteidiger. Und auch dort scheint die Lösung nur eine Frage der Zeit zu sein. „Ich gehe davon aus, dass wir uns da auf die Zielgerade bewegen können“, betonte Keller. Favorit ist offenbar Rasmus Carstensen. Der Däne steht bei Genk unter Vertrag, kam dort in der vergangenen Saison nicht wirklich zum Einsatz und kann sich einen Wechsel vorstellen. „Das ist ein Spieler, mit dem wir uns beschäftigen“, gab Keller zu. „Wir sind von einer Unterschrift noch ein Stückweit entfernt. Das ist aber nicht der Einzige, mit dem wir uns beschfätigen. Zu so einer Unterschrift gehören, wenn der Spieler noch unter Vertrag steht, am Ende drei Parteien.“ Klingt so, als seien sich Spieler und FC so gut wie einig. Genk hatte den Verteidiger in der vergangenen Saison für drei Millionen Euro verpflichtet.

Gibt es noch weitere Transfers?

Zuletzt wurde auch der US-Amerikaner Reggie Cannon lose genannt. Der Rechtsverteidiger hatte seinen Vertrag bei Boavista einseitig gekündigt, weil er mit den Gehaltszahlungen des portugiesischen Erstligisten nicht zufrieden war. Boavista hatte daraufhin bei der FIFA Beschwerde eingelegt. Vielleicht nicht gerade das beste Omen für die Geißböcke. Dennoch deutet viel darauf hin, dass auch die zweite Baustelle schon bald geschlossen ist. Der Kader scheint damit (nahezu) komplett zu sein. Und das vier Wochen vor Ende der Transferperiode. Oder? „Ich habe ja schon mal gesagt, dass ein Spieler für rechts oder links vorne mit viel Geschwindigkeit und viel Tiefgang keine schlechte Ergänzung für den Kader wäre, ohne dass wir ihn unbedingt bräuchten“, so Keller. „Man kann aber auch nie ausschließen, dass dir eine Option vor die Füße fällt, von der du gedacht hast, dass sie eigentlich nicht realisierbar ist.“

Und auch bei den Abgängen wird sich laut Keller nicht mehr viel tun. „Jetzt werden die Plätze vergeben und dann denkt der ein oder andere Spieler nochmal nach. Vielleicht ein Spieler, der sich in der Pole Position sieht und merkt, er ist doch nicht mehr in der Pole Position“, sagt Keller. „Dann müssen wir darüber nachdenken, ob ein Transfer eine Option ist oder nicht. Es kann vielleicht zu einem Abgang kommen, den wir momentan nicht sehen. Stand jetzt werden wir keinen Spieler abgeben.“

Der Kader des FC im Überblick

So geht der FC mit einem Kader in die neue Saison, in dem jede Position mindestens doppelt besetzt ist. Selbst bei einem Abschied von Kristian Pedersen müsste der FC (quantitativ) nicht mehr zwingend nachlegen. Zum einen wird Noah Katterbach im Laufe der Hinrunde nach seinem Kreuzbandriss zurückerwartet, zum anderen drängte sich Max Finkgräfe zuletzt auf und könnte eine Option für den Profikader werden. „Alle Jungs haben von uns ganz klar die Ansage bekommen, dass sie U21-Spieler sind“, sagte Keller. „Aber mit der Option regelmäßig bei den Profis mit zu trainieren. Das macht der eine besser, der andere nicht ganz so gut. Max ist bei denen, die es aktuell besser machen. Bei ihm muss ich schon sagen, dass er aktuell relativ weit vorne ist.“

Der zweite Anzug hinterlässt Fragezeichen

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der zweite Anzug der Kölner nicht so recht passen will. „Es drängen Spieler rein, die man vielleicht vorher nicht so im Auge hatte. Dafür sind andere keinen Schritt vorwärts gekommen“, erklärte Steffen Baumgart am Wochenende. Das bestätigte nun auch der Sportdirektor, der von einer großen Diskrepanz bei der Leistung der Spieler sprach, die man sich geringer vorgestellt habe. Keller betonte aber auch, dass er kein großes Problem sehe.

Allerdings könnte der zweite Anzug zu einem werden. Er hinterlässt zumindest Fragezeichen. Philipp Pentke und auch Rasmus Carstensen (wenn er denn zum FC wechselt) kamen in ihren letzten Klubs nur selten zum Einsatz, Max Finkgräfe und Meiko Wäschenbach verfügen zweifelsohne über ein großes Potenzial, der Sprung von der A-Jugend zu den Profis ist aber ein großer. Sollte Pedersen den Verein wirklich noch verlassen, wäre wohl Katterbach auf der linken Seite die erste Alternative. Doch zum einen erholt sich der Verteidiger von einem Kreuzbandriss, zum anderen ist der Hamburger SV wohl nach wie vor an einer Verpflichtung des Kölners interessiert. Ähnlich ist die Situation des Stoßstürmers: Hinter Davie Selke klafft eine große Lücke. Steffen Tigges ist aktuell noch verletzt, auch Florian Dietz arbeitet an seinem Comeback nach dem Kreuzbandriss.

Und so hält sich der Sportdirektor die Option einer weiteren Neuverpflichtung offen. „Wenn ich mir den Transfermarkt so anschaue, dann ist der FC sicherlich nicht der einzige Verein, der bis Ende August noch einmal aktiv werden wird“, sagt Keller.

Die mögliche Startelf gegen Nantes

Marvin Schwäbe

Der Keeper ist die unangefochtene Nummer eins und auch für die Generalprobe wohl gesetzt.

Leart Paqarada

Der Linksverteidiger wurde als Ersatz für Jonas Hector geholt. Aktuell hat er die Nase vorn.

Jeff Chabot

Der Abwehrchef hat sich in der vergangenen Spielzeit festgespielt. Er wird wohl auch in dieser Saison vorerst gesetzt sein.

Timo Hübers

Sportdirektor Christian Keller forderte mehr Verantwortung von Timo Hübers. Die wird er vorerst auf dem Platz übernehmen.

Benno Schmitz

Auf der rechten Seite gibt es relativ wenig Konkurrenz für den Abwehrspieler.

Eric Martel

Nach dem Weggang von Ellyes Skhiri führt an Eric Martel vorerst kein Weg vorbei. Der Sechser war in der Vorsaison ein Leistungsträger.

Jacob Christensen

Auf der Position im zentralen Mittelfeld steht noch das größte Fragezeichen. Neben Christensen ist auch Mathias Olesen eine Option. Immer vorausgesetzt Dejan Ljubicic startet auf den Außen.

Florian Kainz

Der neue Kapitän wird wohl wieder über die Außen kommen.

Luca Waldschmidt

Denn im Zentrum dürfte nach seiner starken Vorbereitung ein weiterer Neuzugang gesetzt sein.

Dejan Ljubicic

Durch den Ausfall von Jan Thielmann und den möglichen Ausfall von Linton Maina steigen die Chancen auf einen Platz auf den Außen.

Davie Selke

Der Stürmer zeigte auch in der Vorbereitung eine starke Form. An ihm führt im Sturmzentrum vorerst kein Weg vorbei.

 

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