Florian Kainz: eine besondere Rückkehr
Für Florian Kainz läuft es in dieser Spielzeit besonders rund. Am Samstag ist er mit dem FC zu Gast bei seinem Ex-Klub Werder Bremen – zum ersten Mal.
Viereinhalb Jahre ist Florian Kainz mittlerweile beim 1. FC Köln und der Mittelfeldspieler scheint in dieser Saison endlich angekommen zu sein. Alleine in der Liga erzielte Kainz sechs Tore, bereitete neun Treffer vor, ist damit der beste Scorer des FC und gehört zu den besten der Liga. Kein Wunder, dass TV-Moderatorin Laura Wontorra den 30-Jährigen augenzwinkernd schon mit Top-Klubs in Verbindung bringen wollte.
Kainz tat die Bemerkung erwartungsgemäß mit einem sympathischen Lächeln ab. Kainz ist auf dem besten Weg Publikumsliebling bei den Geißböcken zu werden. Nicht nur aufgrund seiner Leistung. Gerade nach dem bevorstehenden Abgängen von Timo Horn und vor allem Jonas Hector werden Identifikationsfiguren in Köln gesucht. Kainz ist auch ein heißer Kandidat auf die Kapitänsrolle, die er vertretungsweise schon Inne hatte. „Man kann sich zurzeit überhaupt nicht vorstellen, dass die beiden in der nächsten Saison nicht mehr in der Kabine sitzen werden. Für uns alle wird das eine Umstellung, nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben“, sagt der Mittelfeldspieler. „Wir werden sehen, wie wir die Abgänge von Jonas Hector und Timo Horn kompensieren.“
In den verbleibenden beiden Spielen wird Kainz immerhin noch mit Jonas Hector auf dem Platz stehen. Unter anderem am Samstag (15.30 Uhr, Sky) gegen Werder Bremen. Für Kainz ein besonderes Spiel. Denn der Mittelfeldspieler kehrt erstmals aktiv wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück. 2016 wechselte Kainz von Rapid Wien in die Hansestadt, 2019 nach Köln. In Bremen spielte er seitdem nicht mehr. „Ich war entweder verletzt oder gesperrt oder Werder hat nicht in der Bundesliga gespielt“, sagt Kainz. „Ich freue mich auf das Spiel und werde mein Bestes geben. Die Atmosphäre dort ist immer gut. Werder ist ein sehr sympathischer Verein.“
Doch die Sympathien werden am Samstag vergessen sein. „Wir wollen da weitermachen, wo wir zuletzt aufgehört haben. Wir wollen in Bremen drei Punkte holen und ein gutes Spiel abliefern“, so Kainz. Doch der österreichische Nationalspieler erwartet eine schwere Aufgabe. Auch, wenn der FC Werder im Hinspiel mit 7:1 abfertigte. „Ich weiß nicht, inwieweit das Hinspiel noch in den Köpfen bei Werder ist. Zuletzt haben sie immer gut gespielt, aber gegen Ende immer noch Tore kassiert, wie beispielsweise vergangenen Sonntag in Leipzig“, sagt der 30-Jährige. „Werder will mit Sicherheit zu Hause den Klassenerhalt klarmachen. Sie werden hoch motiviert in die Begegnung gehen.“
Den Klassenerhalt haben die Kölner bereits sicher. Allerdings weitere Ziele vor Augen. Unter anderem geht es um eine gute End-Platzierung und damit TV-Einnahmen. „Es wäre schon cool, vor Gladbach zu sein. Wir versuchen jetzt erstmal, die Partie gegen Bremen positiv zu bestreiten und möglichst drei Punkte mitzunehmen“, sagt Kainz. „Dann gehen wir mit einem guten Gefühl in das letzte Heimspiel, wo wir uns nochmal super verabschieden wollen.“ Und das gegen die Bayern – der FC könnte das Zünglein an der Waage werden. „Für uns ist das nicht wirklich relevant, ob die Bayern bei uns Meister werden können oder nicht“, sagt Kainz. „Ich habe noch nie gegen Bayern gewonnen, das wäre schon ein persönliches Ziel von mir. Wir legen den Fokus jetzt aber erstmal auf Bremen.“