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Hübers soll Führungsrolle übernehmen

Vor zwei Jahren wechselt Timo Hübers zum 1. FC Köln. Der Abwehrspieler gilt zu diesem Zeitpunkt als extrem verletzungsanfällig, der Transfer wird von einigen Medien als Risiko-Wechsel beschrieben. Mittlerweile ist Hübers eine feste Größe beim FC und soll nun den nächsten Schritt gehen.

Seit zwei Jahren ist Timo Hübers nun schon beim 1. FC Köln. Aus dem vermeintlich verletzungsanfälligen Abwehrspieler ist längst ein Leistungsträger geworden. Erst kürzlich hat der 26-Jährige seinen Vertrag verlängert und das mit einem klaren Auftrag: Hübers soll eine Führungsrolle übernehmen.

Bild: Herbert Bucco

Er hat es schon wieder getan – Timo Hübers. Erst Anfang Juni hatten ihn die Sportschau-Zuschauer zum Tor-des-Monats-Schützen Mai gewählt, nun hat der Innenverteidiger auch bei seinem ersten Spiel der Vorbereitung auf die neue Saison getroffen. Hübers traf gegen den Podolski-Klub Gornik Zabrze zwar nicht per Hacke, aber immerhin zum zwischenzeitlichen 2:1 beim Mini-Turnier im Rahmen des Trainingslagers in Österreich. „Das erste Spiel hat man nach einer Woche meist gegen unterklassige Teams, heute war es schon sehr leistungsorientiert. Wir haben das zweite Spiel verdient gewonnen“, sagte Hübers am Sonntag, der damit sportlich den Wunsch von Christian Keller, mehr Verantwortung zu übernehmen, schon einmal andeutete. Als Hübers in der vergangenen Woche den Kontrakt beim FC unterschrieb, sagte Keller: „Damit einher trauen wir ihm zu – und erwarten dies auch gleichermaßen – auf und neben dem Platz, noch mehr Verantwortung zu übernehmen.“

Bei der zentralen Position, dem Standing in der Mannschaft und den durchaus guten Leistungen nachvollziehbare Worte, wenngleich sie ein wenig überrascht haben. Eine klare Forderung findet man in den offiziellen Statements zu Vertragsverlängerungen eher selten. Doch Hübers ist reflektiert genug, die Worte des Sportdirektors einzuordnen. „Verantwortung fängt bei einem selbst an. Bevor ich sie übernehmen kann, muss ich erst einmal mit Leistung vorangehen“, sagte Hübers zuletzt der „Kölnischen Rundschau„. „Sonst ist es nicht authentisch. Wenn ich sehe, dass mein Spiel funktioniert, geht es dann darum, die Jungs von meiner zentralen Position aus, wo ich viel im Blick habe, mitzunehmen. Ich habe viel Spielzeit und damit geht Verantwortung für die Leistungen und Ergebnisse einher.“  

Zwei Kreuzbandrisse in zwei Jahren

Dass Hübers für sich selbst Verantwortung übernehmen kann, bewies er mit der Vertragsverlängerung, die er selbst aushandelte – ohne Berater. Der Innenverteidiger weiß, wovon er redet, hat 2022 den Masterstudiengang der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen. Die Abschlussnote wollte Hübers damals nicht verraten, sie soll aber sehr gut gewesen sein. Nun heißt es für Hübers, Verantwortung innerhalb der Mannschaft zu übernehmen, auch, weil mit Jonas Hector und Ellyes Skhiri zwei Leader den Verein verlassen haben. „Ich versuche, alle meine Erfahrungen, die ich bis dahin gesammelt habe, mit den anderen zu teilen. Damit es der ein oder andere vielleicht ein bisschen leichter hat, als ich es hier und da hatte“, so Hübers in der Rundschau.

Der Innenverteidiger wechselte vor zwei Jahren an den Rhein – zum zweiten Mal. Frisch aus der A-Jugend kam Hübers 2015 zum FC, die Kölner Verantwortlichen wollten anschließend eigentlich den Vertrag verlängern, damals zog es den Innenverteidiger aber nach Hannover zurück. 2021 kam Hübers wieder nach Köln, dieses Mal hatte der Abwehrspieler einen ordentlichen Rucksack im Gepäck. Im Sommer 2016 riss sich der Innenverteidiger das Kreuzband zum ersten Mal, genau zwei Jahre später das zweite Mal. „Ich habe es sofort gewusst, das MRT hat nur die Bestätigung gebracht. So einen Schmerz vergisst du nicht“, sagte der heute 26-Jährige. Hübers war zudem einer der ersten Profis, die sich mit dem Corona-Virus infizierten und musste sich auch weiteren Knie-Operationen unterziehen. Mehr als 1000 Krankentage hatte der gebürtige Hildesheimer vorzuweisen, als er an den Rhein zurückkehrte. Die Sorge, einen verletzungsanfälligen Spieler zum FC geholt zu haben, war zumindest nicht aus der Luft gegriffen.

Unangefochtene Stammkraft

Doch davon ist aktuell nichts mehr zu merken. Hübers bringt für den FC seit zwei Jahren seine Leistung, nicht immer konstant gut, aber zuverlässig. Er ist unangefochtene Stammkraft und das bleibt natürlich nicht unbemerkt. Schon im vergangenen Jahr soll es unter anderem Interessenten aus der Premier League gegeben haben. Der Abwehrspieler kann sich einen Wechsel ins Ausland zwar vorstellen, aktuell liegt der Fokus aber auf dem FC. Bereits 60 Mal lief Hübers für den FC in Pflichtspielen auf, erzielte dabei fünf Treffer. Die Online-Plattform Gool.ai berechnet den Marktwert des 26-Jährigen auf 4,48 Millionen Euro. Er ist damit drittwertvollster Spieler der Geißböcke. Kein Wunder also, dass man von ihm ein wenig mehr Verantwortung einfordert. „Ich habe viel Spielzeit gesammelt und wenn man viel Spielzeit sammelt, dann steht man zwangsläufig in der Verantwortung“, sagte Hübers. „Insofern ist das eine Rolle, mit der ich mich schon anfreunden kann.“

 

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