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Mark Uth und der verpasste Moment

Viele Fans haben am Sonntag mit einem Comeback von Mark Uth gerechnet, der Spieler wohl auch. Zur Rückkehr des Derbyhelden ist es nicht gekommen. „Es wäre für ihn und für uns der richtige Moment gewesen. Jetzt ist der Moment verpasst“, sagte Steffen Baumgart.

Manchmal schreibt der Fußball die schönsten Geschichten. Eine wäre sicherlich die des Rückkehrers Mark Uth als Derbyheld gewesen. Der gebürtige Kölner hat auf einen Einsatz gegen Gladbach gehofft, es blieb ihm nur die Rolle des Zuschauers. Mark Uth bleibt ohne Einsatz im Derby.

Gefühlt war Mark Uth am Sonntagnachmittag der Erste im gesamten Kölner Stadion, der mit geballter Faust die Führung der Geißböcke feierte. Die Freude, die Erleichterung waren dem Offensivspieler anzusehen. Uth weiß als gebürtiger Kölner natürlich um die Bedeutung des Derbys, lebt die Leidenschaft mit. Nicht umsonst betonte FC-Trainer Steffen Baumgart Uth sei „durch und durch Köln“. Der Stürmer selbst hatte noch im September betont, dass es ein Traum für ihn sei, mit der Mannschaft den Derbysieg in der Kabine zu feiern. Den Derbysieg fuhren die Geißböcke ein, aktiv beitragen konnte der 32-Jährige dazu nicht. Uth saß 90 Minuten auf der Bank, wurde nicht mehr eingewechselt. „So wie das Spiel gelaufen ist, hatte ich gar nicht vor, irgendwelche Wechsel zu machen“, sagte Baumgart am Dienstag. „Ich wollte es über die Ziellinie bringen. Auch die letzten beiden Wechsel kamen ja aus Verletzungsgründen zu Stande.“ So wurden in der Schlussphase Luca Kilian für Timo Hübers und Steffen Tigges für Davie Selke eingewechselt.

Baumgart: „Jetzt ist der Moment verpasst“

Und so blieb Uth nur die undankbare Rolle des Zuschauers. Dass der 32-Jährige auch das erlösende 3:1 durch Luca Waldschmidt von der Bank aus feierte, war mehr als selbstverständlich. „Wer Mark gesehen hat der weiß, dass er sich bei jeder Aktion mit gefreut hat“, sagte der Trainer, der schon in der vergangenen Woche erklärt hatte, dass Uth auch neben dem Platz, auch während seiner Leidenszeit ein wichtiger Faktor für die Mannschaft gewesen ist. Und die Leidenszeit war lang. Nahezu eine komplette Saison hatte Uth verpasst, sich im Sommer wieder heran gearbeitet, um dann von der nächsten Verletzung im ersten Pflichtspiel erneut ausgebremst zu werden. Erst im Testspiel gegen Reusrath gab der Angreifer ein erfolgreiches Comeback.

Auch deswegen hatten nicht wenige mit dem Einsatz gegen die Fohlen gerechnet und viele Fans hatten ins Geheim auch ein wenig damit geliebäugelt, dass ausgerechnet Uth zum Derbyhelden avancieren würden. Der gebürtige Kölner, der in der jüngeren Vergangenheit immer und immer wieder vom Verletzungspech verfolgt gewesen ist, sollte die Wende einleiten. Ein romantischer Gedanke. Einer, der sich nicht erfüllte. „Es wäre für ihn und für uns der richtige Moment gewesen. Jetzt ist der Moment verpasst“, sagte Baumgart fast schon nachdenklich.

Uth wird seine Chance erhalten

Möglicherweise wollte der Trainer das Gleichgewicht nicht durcheinander bringen, vermutlich hat er auch geahnt, dass Luca Waldschmidt sein Glück erzwingen wollte und ließ ihn auf dem Platz. Der Angreifer dankte es dem Trainer mit dem Tor in der Schlussminute. „So wie die Jungs das gemacht haben, war es kein Grund für mich irgendwie zu wechseln“, wiederholte Baumgart. „Dass dieser Moment für Mark der richtige gewesen wäre, das tut mir leid. Da habe ich mir auch lange Gedanken drüber gemacht, allerdings erst nach dem Spiel.“ Aber: „Wir haben schon den Fokus auf ihn gesetzt und er ist nicht dabei. Er ist aber ein Ausnahmespieler für uns“, sagte der Trainer. „Jetzt ist es wichtig, dass er dabei ist, wie er dabei ist.“

Zumal Uth mit Sicherheit zu seinen Chancen kommen wird. Möglicherweise schon am kommenden Samstag gegen Leipzig. Denn was die Scorerpunkte angeht, gehört RB zu Uths Lieblingsmannschaften. Gegen Leipzig war Uth vier Mal selbst erfolgreich und bereitete zudem zwei Tore vor. Das vermeintliche Topspiel am Samstagabend könnte also der nächste Moment für Uth werden.

 

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