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Wie geht es weiter mit Sargis Adamyan?

Im Spiel gegen Gornik Zabrze erzielte Sargis Adamyan die Kölner Führung. Der Armenier will die Vorbereitung nutzen, um sich beim FC durchzubeißen. Doch die Konkurrenz ist groß, die vergangene Saison löst Skepsis aus.

Sargis Adamyan wurde vor genau einem Jahr zum FC geholt und von den Kölner Verantwortlichen mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet – obwohl der Klub eigentlich auf Perspektive setzt. Bislang konnte der Angreifer diesen Ansprüchen, vermutlich auch seinen eigenen, nicht gerecht werden. Immerhin zeigte sich der Stürmer im ersten Testspiel. Wie geht es weiter mit Sargis Adamyan?

Bild: Herbert Bucco

Auch wenn davon nicht wirklich viel zu sehen war, die Erleichterung wird bei Sargis Adamyan groß gewesen sein, als der Stürmer am vergangenen Sonntag eine perfekte Hereingabe des Youngsters Max Finkgräfe zur Kölner Führung gegen Gornik Zabrze verwertete. Jedes Tor, jedes Erfolgserlebnis dürfte dem Stürmer zurzeit gut tun. Denn Adamyan gilt als die größte FC-Fehlinvestition unter Christian Keller, ist wohl der größte Kritikpunkt am Sportdirektor. Warum der FC den damals 29-Jährigen für vier Jahre an den Klub gebunden hat, obwohl auf der anderen Seite das Ziel der Kölner ist, junge Spieler weiterzuentwickeln, werden wohl nur die Kölner Verantwortlichen wissen.

Fast schon hastig war Adamyan vor einem Jahr in das Trainingslager nach Donaueschingen geplatzt, hatte für wenige Augenblicke die scheinbare Idylle rund um den Luxus im Öschberghof durcheinander gebracht. Viel Lärm. Viel Lärm um wenig, wenn man die folgenden Monate Revue passieren lässt. Bislang konnte Steffen Baumgart den Stürmer, der den FC rund 1,5 Millionen Euro Ablöse gekostet haben soll, zumindest nicht auffallend entwickeln und oder aus der Krise holen. Im Gegenteil: Adamyan kam in der vergangenen Spielzeit wettbewerbsübergreifend zwar 32 Mal zum Einsatz, erzielte aber nur zwei Treffer und bereitete vier vor. Unvergessen das Spiel bei Hertha BSC zum Ende des vergangenen Jahres, als der Angreifer den Ball aus wenigen Zentimetern über das leere Tor schickte. Eine Szene, die symptomatisch für die Leistungen des Stürmers stand. Mit zittriger Stimme stellte sich der damals sichtbar angeschlagene Stürmer den kritischen Fragen.

Kommt ein Transfer in Frage?

Kein Wunder also, dass Adamyan bei vielen Fans als möglicher Transfer-Kandidat gehandelt wird. Spätestens seit der Verpflichtung von Luca Waldschmidt und durch die Genesung von Mark Uth werden Einsätze des Angreifers zunehmend unwahrscheinlich. Doch der Fehlschuss von Hertha sei längst abgehakt, sagt Adamyan zuletzt in einem Interview dem „Express“ und kündigte an: „Ich möchte mich hier durchbeißen. Meine Frau und ich fühlen uns in Köln sehr wohl. Die Mannschaft ist überragend und ich verstehe mich mit allen gut.“

Adamyans Situation ist aber alles andere als einfach. Nach der verkorksten Saison wird sich ein Abnehmer nicht so leicht finden lassen. Wenn überhaupt kommt ein Leihgeschäft in Frage. Der Stürmer würde gerne bleiben. Auch die Kölner Verantwortlichen haben den Angreifer noch nicht aufgegeben. „Es ist bekannt, dass Steffen und ich extrem viel von Sargis halten“, sagte der Sportchef vor einigen Wochen. „Sargis hatte eine Saison, die nicht so war, wie wir uns das vorgestellt haben. Ich gehe davon aus, dass er sich in der Sommer-Vorbereitung anders präsentieren wird und zeigt, warum wir ihn unbedingt haben wollten.“ Einen ersten guten Eindruck machte Adamyan in dem zugegeben wenig aussagekräftigen Testspiel gegen Zabrze.

Die Konkurrenz ist für Adamyan groß – zu groß?

Tatsächlich wird es gar nicht so einfach, die passende Position für den Offensivspieler zu finden. Baumgart bevorzugt eine 4-2-3-1-Aufstellung. Adamyan ist alles andere als ein Zielstürmer. Dort dürfte die Wahl wohl ohnehin eher auf Davie Selke oder Steffen Tigges fallen. Dahinter wäre der Armenier besser aufgehoben, doch auch dort hat Baumgart die Qual der Wahl – unter anderem mit Florian Kainz und Luca Waldschmidt sowie vermutlich auch wieder Mark Uth. Auch auf den Flügeln hat der Kölner Coach eine Vielzahl an Optionen, die zurzeit deutlich vor Adamyan eine Rolle spielen würden. Auch wenn sich der Armenier also in Köln durchbeißen will, aktuell stehen die Chancen auf Spielzeit wohl eher schlecht.

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