Schwache Defensive: Hier ist der FC das Schlusslicht der Liga

Jan Thielmann im Zweikampf für den 1. FC Köln
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Schwache Defensive: Hier ist der FC das Schlusslicht der Liga

Nach dem 1:5-Debakel gegen Darmstadt kritisierte Sportdirektor Christian Keller auch das Zweikampfverhalten der Geißböcke. Und das laut Statistik vollkommen zu Recht. Denn gerade bei einer Defensiv-Bilanz heißt das Schlusslicht der Liga 1. FC Köln: Der FC verliert zu viele Zweikämpfe.

Bei den Geißböcken gehen mehr als die Hälfte der direkten Duelle verloren. Ein Wert, der zwar nicht alleine für die schlechte Leistung der Kölner verantwortlich ist, der aber dennoch Teil eines Defensivproblems zu sein scheint: Der 1. FC Köln verliert zu viele Zweikämpfe.

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Timo Hübers war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, als sich der Abwehrspieler nach dem 1:5-Debakel gegen Darmstadt am Freitagabend den Fragen der Journalisten stellte. Kein Wunder, der Innenverteidiger hatte einen besonders schwachen Abend erwischt. Wie schon beim vogelwilden 4:4 gegen den Karlsruher SC war der 28-Jährige gleich an mehreren Gegentoren beteiligt. Vor allem beim 1:4 sah Hübers besonders schlecht aus. Der hoch aufgerückte Abwehrchef der Kölner verlor viel zu leicht einen Zweikampf gegen Fynn Lakenmacher, der daraus eine Drei-auf-Eins Situation kreierte. Philipp Förster ließ Hübers erneut aussteigen und schob schließlich den Ball ins Netz. Ähnlich hatte sich schon im ersten Abschnitt Julian Pauli beim Gegentor zum 1:2 von Isac Lidberg abkochen lassen.

Hübers: „Wir hatten zu wenig entgegensetzen“

Die Defensivleistung der Kölner sah gegen die Hessen insgesamt alles andere als gut aus und wurde von Christian Keller dementsprechend deutlich kritisiert: „Eine seriöse Zweikampfführung, eine Sprintbereitschaft, die eigene Aufgabe erfüllen – das muss jeder selbst hinkriegen. Das ist nichts, was der Trainer beeinflusst“, sagte Keller, der Gerhard Struber damit gleichzeitig in Schutz nahm. Auch Abwehrchef Hübers sah ähnliche Probleme: „Die direkten Duelle, die Intensität, das Schließen auf den zweiten Ball, das Verteidigen auf der letzten Linie“ waren für den Innenverteidiger Aspekte, die gegen Darmstadt nicht passen wollten. Gerade diese direkten Duelle werden für den FC aber offensichtlich zu einem grundlegenden Problem. „Darmstadt hat uns mit seiner Körperlichkeit und Wucht komplett den Schneid abgekauft. Wir hatten zu wenig entgegensetzen“, sagte Hübers.

Der FC gewann gegen die Lilien 48 Prozent seiner Zweikämpfe, gerade viele entscheidende gingen verloren. Hübers selbst kam gegen Darmstadt auf eine Zweikampfquote von 60 Prozent, Julian Pauli immerhin auf 61. Auf der anderen Seite erreichte Innenverteidiger Alkesandar Vukotic 65 Prozent, Clemens Riedel sogar mehr als 80 Prozent. Auch über den gesamten Saisonverlauf liegen die Kölner Innenverteidiger bei den gewonnenen Zweikämpfen zwar im Mittelfeld, aber weit hinter den Top-Abwehrkollegen zurück. Während das FC-Abwehrduo jeweils um die 58 Prozent erreicht, kommen die Top-Innenverteidiger der Liga auf mehr als 70 Prozent. So wie eben Lilien-Abwehrmann und Torschütze Vukotic (72 Prozent) oder Hamburgs Sebastian Schonlau (72) oder Karlsruhes Marcel Franke (74).

Schlechtes Zweikampfverhalten

Doch das Debakel nur an den beiden Innenverteidigern festzumachen, wäre viel zu einfach. „Wir haben als ganze Mannschaft einfach vieles nicht richtig gemacht. Das betrifft nicht nur den Julian Pauli oder Timo Hübers. Wir haben im ganzen Verbund defensiv es heute nie hingekriegt, die Bälle so zu gewinnen und in die Zweikämpfe zu kommen, wie es nötig ist“, sagte Struber. Tatsächlich scheint das wiederum ein Kernproblem in dieser Spielzeit zu sein. Gerade bei den Zweikämpfen am Boden weisen die Geißböcke ein doch erstaunliches Defizit auf. Insgesamt kommen die Kölner auf eine Zweikampfquote von 48,36 Prozent, und damit auf den drittschlechtesten Wert der Liga. Nur Greuther Fürth (46,88 Prozent) und Preußen Münster (48,32) gewannen prozentual weniger Duelle.

Dabei zeichnet sich eine deutliche Aufteilung des Zweikampfverhaltens ab. Stehen die Kölner in der Statistik der gewonnenen Luftzweikämpfe hinter Hertha BSC Berlin noch auf dem zweiten Platz, so sind die Geißböcke auf der anderen Seite mit Abstand das schlechteste Team in den direkten Duellen am Boden. Gerade einmal 46,5 Prozent gingen an die Spieler des FC – kein Zweitligist ist schwächer. Dabei suchen die Kölner insgesamt sehr häufig den Zweikampf. So fällt der absolute Wert der gewonnenen Zweikämpfe insgesamt auch gar nicht schlecht aus. Doch gehen eben deutlich mehr als die Hälfte verloren. Natürlich ist auch diese Statistik nur ein Teil des Gesamtbildes und nur ein Mosaikstein der aktuellen Situation. Zumal sich der Prozentsatz natürlich durch alle Mannschaftsteile zieht.


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