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Frankfurter Schule, Kölner Spieler

Am Sonntag gibt es für die Profis des 1. FC Köln ein Wiedersehen mit Ellyes Skhiri. Für einige Spieler wird es aber auch eine Reise in die Vergangenheit.

Das Gastspiel bei Eintracht Frankfurt wird für einige FC-Profis eine Reise zu den Anfängen der fußballerischen Laufbahn. Frankfurter Schule, Kölner Spieler – könnte das Motto lauten. Mit Neuzugang Faride Alidou haben gleich fünf Spieler eine Eintracht-Vergangenheit.

Steffen Baumgart braucht eigentlich gar nicht mehr zu betonen, wie viel Freude der Trainer des 1. FC Köln doch an seinem Job hat. Immer wiederholt der 51-Jährige, welches Privileg es doch ist, Fußballtrainer sein zu dürfen. Am Freitag schwärmte der Coach dann doch noch einmal ein wenig mehr. „Solche Spiele machen zu dürfen, ist für mich immer noch das Schönste, was man machen kann“, sagte Baumgart. Auch, weil es für ihn ein Wiedersehen mit alten Weggefährten gibt. Mit Markus Krösche beispielsweise. Der Frankfurter Sportvorstand hat Baumgart – damals noch in Paderborn – die Tür zum Profifußball geöffnet. Nicht umsonst sind die beiden heute noch befreundet. Auch auf Ellyes Skhiri freut sich Baumgart. „Es ist schön zu sehen, wie er seine Entwicklung weitermacht.“

Eine große Wiedersehensparty wird das Spiel sicher nicht werden. Nach zwei Niederlagen aus zwei Spielen steht der FC unter Druck, will bei den Hessen unbedingt punkten. Auf Gastgeschenke können die Kölner jedenfalls nicht hoffen. Dabei ist die Partie in Frankfurt noch für zahlreiche andere Akteure eine Rückkehr. Nicht nur an ihre alte Wirkungsstätte, es ist eine Reise in die Vergangenheit, an die Anfänge ihrer Karrieren.

Drei Stammspieler, drei Frankfurter Schüler

So ist Jeff Chabot beispielsweise weit herumgekommen. Im zarten Alter von 25 Jahren hat der Innenverteidiger bereits Stationen in Groningen, Rotterdam, Genua und La Spezia hinter sich gebracht. Am Sonntag steht für den Kölner Abwehrchef die Heimreise auf dem Plan. In Hanau geboren, keine 20 Kilometer entfernt von Frankfurt groß geworden, schon als Siebenjähriger bei der Eintracht gegen den Ball getreten. Am Sonntag tritt der Abwehrspieler wieder bei der Eintracht gegen den Ball, allerdings gegen Frankfurt. „Es kommen viele Leute von mir ins Stadion – Freunde und Familie. Darauf freue ich mich extrem“, sagt Chabot auf der Homepage des FC. Acht Jahre hat der Hüne für die Eintracht in der Jugend gespielt. Mit 19 folgte der Wechsel zu RB Leipzig – aus persönlichen Gründen, wie es damals hieß, dann ging es auf die Reise durch die Niederlande und Italien, dort spielte er gegen Superstars wie Cristiano Ronaldo.

Mittlerweile hat der 25-Jährige eine Art zweite Heimat in Köln gefunden – zumindest hört es sich so an. „Der FC ist ein toller Verein und ich habe mich von Anfang sehr wohl gefühlt. Mein Ziel war es von Beginn an, lange hier zu bleiben“, sagt Chabot, der in Dieburg aufgewachsen ist. In jenem 15.000-Einwohner Ort gibt es seit mittlerweile 110 Jahren den Fußballclub SC Hassia Dieburg. Beim heutigen Kreisoberligisten begann ein junger Keeper seine Karriere, nicht ahnend, dass es ihn irgendwann mal in den Profifußball treiben würde und der sich nun ebenfalls langfristig an den FC gebunden hat. Über Kickers Offenbach landete auch Marvin Schwäbe 2009 im Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Frankfurt und blieb bis 2013.

Auch Waldschmidt spielte in Frankfurt

In dieser Zeit wird der Torwart vermutlich auch Luca Waldschmidt über den Weg gelaufen sein. Der Kölner Angreifer, ein Jahr jünger als Schwäbe, kam 2010 als 14-Jähriger zur Eintracht, durchlief ebenfalls die Jugendmannschaften und galt als größtes Talent seines Jahrgangs. 2014 wurde er bei den Hessen Profi. „Wir freuen uns, dass wir eines der größten Talente in seiner Altersklasse an uns binden konnten, zumal Luca aus unserem eigenen Nachwuchsbereich kommt“, sagte der damalige Sportdirektor Bruno Hübner. Sein Debüt feierte Waldschmidt 2015 bei der 0:2-Pleite gegen Borussia Dortmund. Der Durchbruch wollte ihm bei der Eintracht aber nicht gelingen. Genauso wenig wie Marvin Schwäbe, der über den Nachwuchs von Hoffenheim und diverse Leihen den Weg in den Profifußball fand. Seine ersten Schritte nach Dieburg machte Schwäbe bei Kickers Offenbach.

Dort machte Denis Huseinbasic seine letzten, bevor er im vergangenen Sommer zum FC wechselte. Die fußballerische Ausbildung hat aber auch der Kölner Youngster bei Eintracht Frankfurt absolviert. Damit haben mehr Profis des aktuellen Spiel-Kaders die Frankfurter Schule durchlebt als die Kölner. Das wäre am Sonntag stand jetzt nur Max Finkgräfe und Mathias Olesen.

 

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