Linton Maina ist enttäuscht nach dem 4:4 seines 1. FC Köln
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Ein Punkt geholt, viele bittere Erkenntnisse gewonnen

Auf die beiden unglücklichen Spiele gegen Magdeburg und Düsseldorf folgte ein wilder Auftritt der Kölner Hintermannschaft. Ein Auftritt der Fragen aufwirft, aber gleichzeitig bittere Erkenntnisse liefert. Unter anderem, dass der FC bislang sehr weit von einem Aufstiegskandidaten entfernt ist. Ein Kommentar zum 4:4 des 1. FC Köln gegen Karlsruhe.

Frust und nicht viel Positives lautete die Bilanz nach dem Duell gegen den KSC. Dieses Mal war es nicht die Kölner Offensive, die in den vergangenen Wochen in der Kritik stand, sondern nun die Kölner Hintermannschaft, die ihre Schwächen offenbarte. Aklerdings nicht zum ersten mal. So wird es nicht reichen. Ein Kommentar zum 4:4 des 1. FC Köln gegen Karlsruhe.

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Viel Positives wollte Gerhard Struber im Duell gegen den Karlsruher SC nicht gesehen haben, wie der FC-Coach nach dem 4:4 doch angeschlagen erklärte. Der Frust stand dem Österreicher ins Gesicht geschrieben. Dabei hatte das Unentschieden durchaus positive Aspekte. Im Grunde verkehrten die Geißböcke gleich mehrere Kritikpunkte, die zuletzt immer wieder rund ums Geißbockheim schlichen. Mangelnde Effizienz? Vier Tore bei 15 Abschlüssen und einem xGoals-Wert von 1,5 sprechen für eine beeindruckende Kaltschnäuzigkeit. Der FC hat keinen wettbewerbsfähigen Sturm? Damion Downs mit zwei Treffern, Luca Waldschmidt und Tim Lemperle mit jeweils einem Tor straften auch diesen Punkt Lügen. Köln schlägt aus der erdrückenden Dominanz zu wenig Kapital? Gegen den KSC war der FC nach allen Statistiken nicht dominant (auch nicht in Halbzeit eins), daher war ein Zähler unterm Strich absolut leistungsgerecht.

Gegentore offenbaren die Abwehrschwäche

Dem Kritikpunkt, der Trainer würde nicht genügend auf den eigenen Nachwuchs setzen, steuerte Struber selbst mit den Einwechslungen von Marvin Obuz und dann auch Jaka Potocnik entgegen. Kritikpunkte abgestellt, alles gut also? So einfach ist es nicht. Denn das 4:4 offenbarte eben auch eine ganze Rutsche an negativen Erkenntnissen, wenn sie denn nicht schon längst bekannt waren. So legte die gefühlte Niederlage offen, dass der FC dann doch nicht nur ein Problem in der Offensive hat. Der Chancenwucher der vergangenen Wochen hatte die Schwäche der Kölner Hintermannschaft kaschieren können. Als nun aber mit Timo Hübers auch der Abwehrchef einen schwarzen Tag erwischte, offenbarte der KSC schonungslos die Lücken im Defensivverbund. Wenn vier eigene Tore nicht reichen, dann kann etwas mit der Abwehrreihe nicht stimmen. Zumal die Kölner Hintermannschaft nicht zum ersten Mal in dieser Saison ins Schwimmen geriet.

Es ist schon sehr bezeichnend, dass der 19-jährige Julian Pauli seit einigen Spieltagen der beste Verteidiger der Kölner Viererkette ist. Und das offenbart erst recht, wie schwer den FC die Transfersperre eben nicht nur im Angriff getroffen hat. Es fehlen Alternativen, die Schwächen ansatzweise kompensieren können. So zeigte Jan Thielmann einmal mehr, dass er kein Rechtsverteidiger ist. Das Problem: Spätestens durch den Abgang von Benno Schmitz fehlen auch hier die Optionen. Die gibt es auf der linken Seite. Nur kann Struber nicht einfach auf den offensiv gut spielenden Leart Pacarada verzichten und dafür auf Max Finkgräfe setzen. Immer häufiger wünschen sich FC-Anhänger in den Sozialen Medien das Doppelpack Fingräfe/Pacarada auf der linken Seite. Also auf den Außen? Dabei spielt Struber doch mit Halbpositionen und das machen die aktuellen Spieler im Zentrum gut. Das gewünschte Duo bedeutet also eine taktische Umstellung, die das funktionierende Offensivgebilde auseinanderreißen würde.

Auf Pech folgte nun Unvermögen

Ein Plan B kann eigentlich nicht bedeuten, die funktionierenden Teile des Plan As durch ein Fragezeichen zu ersetzen. Zudem wurde beim 4:4 sehr deutlich, dass Jaka Potocnik eben noch einen ordentlichen Weg zum Profifußballer zu gehen hat. Wie es Thomas Kessler schon vor einigen Tagen erklärte, fehlt dem jungen Slowenen noch ein wenig zum Spieler der Profimannschaft. Möglich, dass Struber das Talent aus Ermangelung an Alternativen einsetzte, was sich für Sargis Adamyan und Florian Dietz, mit dem der FC bekanntlich erst kürzlich den Vertrag verlängert hat, wie ein heftiger Nackenschlag angefühlt haben muss. Eine weitere Erkenntnis, wie es um die Breite des Kaders steht. Zumal Struber auch Florian Kainz in diesen berief, bei dem aber offenbar noch das Vertrauen fehlte, er könne dem zerfahrenen Spiel noch eine Wende geben.

Unterm Strich folgte am Sonntag auf zwei Mal Pech gegen Magdeburg und Düsseldorf dann gegen den KSC Unvermögen. Unabhängig von den Gründen hat Köln neun von 21 möglichen Punkten, gegen die vier bislang gespielten Teams aus dem oberen Tabellendrittel sogar nur zwei, geholt. Der FC hat erst zwei von sieben Spielen (20 Prozent der Saison sind also gespielt) gewonnen, schon vier Mal eine Führung aus der Handgegeben, belegt den achten Tabellenplatz, punktgleich, aber ein Tor vor Elversberg, zwei Treffer vor Fürth. Kein Team aus der Top-12 hat mehr Gegentore kassiert, der Rückstand zum Aufstiegsplatz beträgt sechs Punkte.

Ja, man kann Woche für Woche betonen, dass die Saison noch jung ist. Genauso konnte man in der vergangenen Saison Woche für Woche betonen, dass nun die Spiele kommen würden, die man gewinnen muss. Das Ende ist bekannt. So oder so: Zwei Siege aus sieben Begegnungen ist zu wenig. Als Aufstiegskandidat sollte man jedenfalls mehr Spiele gewinnen, als eben nicht zu gewinnen. Das ist keine neue Erkenntnis, es könnte am Ende aber eine sehr schmerzhafte werden.


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