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Kommentar: Der FC hat den Kampf angenommen, nur leider zu spät

Beim 1:1 gegen den 1. FSV Mainz hat der FC endlich den Abstiegskampf angenommen, mit Leistung, Willen und Leidenschaft überzeugt. Das macht Hoffnung. Die Tabelle nicht. Das Aufbäumen kommt mit viel zu großer Wahrscheinlichkeit zu spät. Ein Kommentar.

Nur hauchdünn haben die Kölner am Sonntagabend den erhofften Sieg und damit den Befreiungsschlag verpasst. Unterm Strich bleibt ein einziger Punkt, aber eine Leistung, die Mut macht. Aber reicht das noch? Wohl nicht. Der Kampf wurde endlich angenommen, nur leider zu spät. Ein Kommentar zum 1:1 des 1. FC Köln gegen Mainz.

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Vor dem Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 gab es rund um das Geißbockheim nur eine Meinung: der FC muss das Duell beim direkten Konkurrenten gewinnen, sonst wird es nichts mehr mit dem Klassenerhalt. Der FC hat nicht gewonnen. Doch obwohl so ziemlich jeder andere Konkurrent an diesem Wochenende auch noch gegen die Kölner punktete, ist sie nach dem 1:1 eben doch noch da. Die Chance auf den Relegationspunkt, wenn auch eine Minimal-Chance. Oder wie es FC-Profi Mark Uth sagte, der FC „lebt noch“. Die Betonung sollte dabei durchaus auf „noch“ liegen. Denn, dass die Kölner es bei noch neun zu vergebenen Punkten schaffen, fünf Zähler auf Mainz aufzuholen, ist trotz des schwachen Auftritts der Rheinhessen gegen die Geißböcke schon sehr unwahrscheinlich. Mainz spielt noch in Heidenheim und Wolfsburg sowie zu Hause gegen den BVB. Die sieben Punkte Rückstand auf Bochum und Union Berlin sind mehr als ein Brett.

Der FC befindet sich eben nicht auf Augenhöhe

Dabei ist es noch nicht einmal der reine Tabellenstand kurz vor dem Ziel, der die Chance auf den Klassenerhalt der Kölner bis auf ein Minimum reduziert. Es ist ein Konglomerat aus erschreckend schwachen Leistungen der Mannschaft, rätselhaften Formtiefs einzelner, aber vieler Spieler und für den Großteil der Laien unverständlichen Entscheidungen bei der Kaderzusammenstellung der Kölner Verantwortlichen. Der FC hat in dieser Saison auf allen Ebenen ein erschreckendes Bild abgegeben – und das über nahezu die gesamte Saison. Der immer wiederkehrende Begriff der Augenhöhe kann angesichts des Saisonverlaufs nur mit einem Kopfschütteln quittiert werden. Der FC befindet sich mit dem Großteil der Liga eben nicht auf Augenhöhe.

Und auch wenn es hart klingt: Dass der FC selbst nach den beiden ausgerufenen, aber nicht gewonnenen Finalspielen mit 24 Toren, 23 Punkten und vier Saisonsiegen drei Spieltage vor dem Saisonfinale noch die theoretische Chance auf die Relegation hat, spricht nicht für die Qualität der Konkurrenz. Dabei war das 1:1 gegen Mainz durchaus ein Mutmacher. Köln hat das Spiel in der Tat über weite Strecken dominiert, war gerade in der Schlussphase die bessere Mannschaft und sehr nahe am so wichtigen Sieg. Vor allem aber haben Eric Martel, Denis Huseinbasic und Co. die Zweikämpfe von der ersten Minute an sich in jeden Ball geworfen, die Zweikämpfe gesucht und viele auch gewonnen. Gegen die Rheinhessen haben sich die Geißböcke gegen die drohende Niederlage gestemmt, möglicherweise zum ersten Mal in dieser Spielzeit wirklichen Abstiegskampf gezeigt und das mit all seinen Emotionen.

Das Aufbäumen kommt wohl zu spät

Ja, der FC lebt, wie Mark Uth es sagte. Doch es bleibt das „noch“. Denn die Leistung gegen Mainz wirft auch Fragen auf. Warum erst jetzt? Wo war die Leidenschaft, dieser Wille gegen Mannschaften wir Darmstadt und ja, auch gegen Bochum? Das Spiel macht sicher Hoffnung auf mehr. Doch es bleiben die Zweifel, ob der aktuelle FC in der Lage ist, mehrere Male hintereinander ähnlich engagierte Leistungen abzurufen. Es bleibt die Frage, wer denn die Tore für einen Sieg schießen soll. Vor allem bleibt aber eine bittere Erkenntnis. Selbst wenn die Mannschaft nun den Schlüssel zum Abstiegskampf gefunden hat, das Aufbäumen kommt mir viel zu großer Wahrscheinlichkeit zu spät.


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