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Benno Schmitz – und plötzlich außen vor

Steffen Baumgart verhalf Benno Schmitz nach seinem Amtsantritt zu einer Leistungsexplosion. Aktuell sitzt der Abwehrspieler nur noch auf der Bank. Und das, wegen des Spielsystems des Trainers.

Benno Schmitz war in der Spielzeit 2021/22 eine der ganz großen Überraschungen beim 1. FC Köln. Davon ist der Abwehrspieler in dieser Saison weit entfernt. Das interne Duell hat Schmitz gegen Carstensen verloren. Benno Schmitz: Vom Stammspieler zum Reservisten.

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Wirklich viele Kölner Fans hatten im Sommer 2021 wohl nicht mehr daran geglaubt. Benno Schmitz hatte beim FC bereits drei überschaubare Spielzeiten hinter sich. Der Rechtsverteidiger kam 2018 für die überschaubare Summe von 200.000 Euro zum FC, konnte sich aber bei den Geißböcken weder in der 2. Bundesliga noch in den Folgespielzeiten nach dem Aufstieg richtig durchsetzen. 38 Spiele saß der Rechtsverteidiger in diesem Zeitraum als nicht eingesetzter Reservist auf der Bank, stand dagegen in den mehr als 100 Partien 34 Mal in der Startelf. Schmitz war weit davon entfernt, in den Dunstkreis eines Stammspielers zu kommen.

Vom Kölschen Cafu zurück auf die Bank

Das änderte sich aber mit der Verpflichtung von Steffen Baumgart. Auch Schmitz erlebte in der ersten Spielzeit unter dem neuen Coach eine Leistungsexplosion. Der Rechtsverteidiger war unter Baumgart gesetzt, saß nur in einer Begegnung auf der Bank, fehlte zwei Spiele krankheitsbedingt. Ansonsten gab es an Schmitz kein Vorbeikommen. Und der Abwehrspieler, der seine fußballerische Ausbildung beim FC Bayern München und bei RB Leipzig durchlebt hatte, zahlte das Vertrauen zurück. Fünf Tore legte der Abwehrspieler mit seinen insgesamt 85 Flanken vor und bekam den Spitznamen „Kölscher Cafu“ verpasst. Doch schon in der vergangenen Spielzeit konnte Schmitz nicht mehr an die starke Leistung anknüpfen. Zwar brachte der Rechtsverteidiger in der Liga noch immer 79 Flanken, ohne Anthony Modeste fehlte ihm aber offensichtlich der Abnehmer. Mehr als das schöne Tor gegen Leverkusen gelang dem gebürtigen Münchner in der Offensive nicht mehr.

Dennoch startete Schmitz auch in die aktuelle Saison als Stammspieler – zumindest gefühlt und nominell. Denn nach dem Abgang von Kingsley Schindler war der offizielle Tonus bei den Geißböcken, dass man einen Backup für den Rechtsverteidiger suche, der mittelfristig zum ernstzunehmenden Konkurrenten für Schmitz werden würde. Das ist schneller geschehen, als gedacht. Mit Rasmus Carstensen wurde genau dieser Spieler gefunden. Der Däne, der bekanntlich mit viel Skepsis in Köln begrüßt wurde und gegen den es auch intern Vorbehalte gab, hat den Konkurrenzkampf im Grunde schon in seinem ersten Testspiel gegen den FC Nantes vor dem Saisonstart eröffnet und seitdem nicht locker gelassen. Carstensen ist entgegen aller Erwartungen zum heimlichen Königstransfer geworden.

Carstensen gewinnt das interne Duell

Und Schmitz? Der 28-Jährige war zu Beginn der Saison noch Stammspieler, zog sich dann aber eine muskuläre Verletzung zu und ist nun außen vor. Seit dem Spiel gegen Bremen kam der Abwehrspieler nur noch auf 30 Minuten Einsatzzeit und das in zwei Spielen. Einzig bei der 2:3-Pleite im Pokal gegen Lautern erhielt Schmitz mal wieder die volle Spielzeit. Bemerkenswert, denn Baumgart hatte erst wenige Tage vor der Ausbootung noch von einem sehr knappen Konkurrenzkampf der beiden Abwehrspieler gesprochen. Dabei scheint ausgerechnet der Trainer, der dem Abwehrspieler zu einer starken und einer soliden Spielzeit verhalf, nun zum Verhängnis zu werden – oder vielmehr Baumgarts Spielstil. Der Kölner Coach will auf den Außen schnelle Spieler, die für ein starkes Umschaltspiel prädestiniert sind, eben wie Carstensen haben. Das Tempo war seit je her das größte Manko des Bayern.

Schmitz reiht sich damit in die Reihe einiger Spieler ein die aktuell gerade außen vor sind – so wie auch Denis Huseinbasic und Mathias Olesen. „Ich sage allen Dreien, dass ich weiß, dass es nicht immer gerecht sit. Dass es aber Gründe gibt, warum ich es so mache“, sagte Baumgart am Freitag. „Aus Spieler Sicht würde ich verstehen, dass sie mich gerade nicht mögen. Sie drängen alle drei nicht nur in den Kader, sogar in der Elf.“ Zwar wirkt Schmitz in der Defensive etwas stabiler als Carstensen, in der Offensive ist aber auch der 28-Jährige in dieser Spielzeit bislang kein Faktor des FC-Spiels. Und so erinnert bei Benno Schmitz momentan viel an die Anfänge im Kölner Trikot und auf der Kölner Bank. Wie „Sky“ am Freitagabend berichtet, will Steffen Baumgart den im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag verlängern, Christian Keller scheint sich da nicht so sicher.


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