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Christian Keller: „Ganz so einfach ist es nicht“

Drei Tage nach den deutlichen Worten von Steffen Baumgart in Bezug auf die Transferpolitik des Klubs äußerte sich nun auch Christian Keller. Der Sportdirektor äußerte sich auch zu der Personalie Dejan Ljubicic.

Die deutlichen Worte von Steffen Baumgart am vergangenen Dienstag werden Christian Keller wohl kaum überrascht haben. Der Sportdirektor und der Trainer des 1. FC Köln befinden sich im täglichen Austausch.

Für einen kleinen Moment schien am Dienstagmittag der so oft kommunizierte gemeinsam eingeschlagene Weg beim 1. FC Köln auf eine Gabelung zuzusteuern. Deutliche Worte hatte FC-Trainer Steffen Baumgart in Richtung der Geschäftsführung gefunden. Der Trainer sprach von einem erheblichen Substanzverlust seines Kaders, monierte, dass jedes Jahr Stammspieler den Verein verlassen würden und forderte ein Umdenken in Sachen Transferpolitik. „Das habe ich bislang nicht so deutlich gesagt, aber wir kommen in die Situation rein, wo es nicht sein darf, wo wir unsere besten Spieler abgeben, um uns zu verstärken“, sagte der 51-Jährige. Stein des Anstoßes waren Gerüchte, dass der FC sich einen Verkauf von Dejan Ljubicic vorstellen könne, um möglicherweise auf dem Transfermarkt nachzubessern. Die Botschaft war recht eindeutig, die Kritik an den FC-Bossen deutlich. 

Keller: „Man muss das ein bisschen relativieren“

Auf der Pressekonferenz zum Mainz-Spiel am Freitag sprach Baumgart davon, dass man sich ehrlich, offen und klar zu seinen Worten ausgetauscht habe. Das bestätigte dann auch Christian Keller am Freitag in einem Sky-Interview. „Man muss das alles mal ein bisschen relativieren und runterkochen“, sagte der Sportdirektor. „Steffen hat er in erster Linie gesagt, dass er es nicht toll findet, dass er den ein oder anderen Stammspieler verloren hat. Wenn jetzt irgendein Trainer auf dieser Welt sagt, dass er es toll findet, dass er einen Stammspieler verliert, dann müsste man den Trainer hinterfragen.“ Der Sportdirektor äußerte auch Verständnis für das forsche Auftreten seines Cheftrainers. „Der muss da jede Woche als Frontman rumturnen und sich auch negativen Ergebnissen immer wieder stellen“, erklärte Keller. „Und wenn es dann mal aus einem Impuls heraus rauskommt, dann kann ich das nachvollziehen.“

Dabei klangen Baumgarts Worte schon nach mehr als „nur“ einem Impuls. Der Kölner Trainer forderte Verstärkungen und damit eine Abkehr von dem radikalen Sparkurs. „Wenn kein Geld da ist, muss welches besorgt werden. In so einer Stadt, in diesem Verein muss es möglich sein, anders zu agieren als das, was wir im Moment machen“, hatte Baumgart gesagt. „Ganz so einfach ist es nicht“, widersprach der Sportdirektor dann doch. „Steffen weiß generell um den Gesamtzusammenhang. Er hat zwei Mal in dieser Gesamtsituation, die wir uns auferlegt haben, seinen Vertrag verlängert – im vollen Commitment zu diesem Weg. Wenn aus so einer Anspannung ein Satz von vielen fällt, den man ein Stückweit hinterfragen muss, das ist absolut okay.“

Bislang kein unmoralisches Angebot

Ob Dejan Ljubicic den Verein bei entsprechendem Angebot nun im Winter verlassen darf, ist nach wir vor offen. Christian Keller wollte sich nicht explizit zu einem möglichen Wechsel äußern, betonte aber, dass aktuell kein „unmoralisches Angebot“ vorläge, man abwarten müsse, was die Wintertransferperiode überhaupt bringe. Zwar erklärte Keller, dass er nie gesagt habe, er wolle zwingend drei neue Spieler verpflichten, er wiederholte aber seinen Wunsch, einen Innenverteidiger, einen Sechser und einen Stürmer gerne unter Vertrag nehmen zu wollen. „Das würde unserer Mannschaft gut zu Gesicht stehen“, sagte Keller, dafür müsse aber nicht zwangsläufig ein anderer Spieler verkauft werden. „Wenn man einen neuen Spieler holt, dann kostet er auf jeden Fall Gehalt – mitunter im Winter auch mit einer Ablöse. Vielleicht schaffen wir es ja auch, einen Spieler ohne Ablöse zu holen. Es ist nicht zwingende Voraussetzung, dass wenn wir einen Spieler holen wollen, dass wir dann einen anderen abgeben müssen.“


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