Jan Thielmann beim 1. FC Köln wieder eine feste Größe
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Die Lichtblicke der Hinrunde

Das Trainer-Aus und die Transfersperre in der vergangenen Woche rundeten ein ohnehin schon enttäuschendes Jahr 2023 ab. Bei aller Enttäuschung gab es aber auch Lichtblicke.

17. Tabellenplatz, zehn Punkte, zehn Tore, dazu die Transfersperre, kein Trainer und die horrenden Strafen für Pyrotechnik im Stadion – den 1. FC Köln hat es in dieser Hinrunde gefühlt auf allen Ebenen hart getroffen. Sportlich ist das Team nahezu in allen Mannschaftsteilen hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Und dennoch gab es auch positive Erscheinungen beim 1. FC Köln: Die Lichtblicke der Hinrunde.

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Auch wenn die Begegnung gegen den 1. FC Heidenheim bekanntlich erst im kommenden Jahr ausgetragen wird, ist die Hinserie der aktuellen Saison wohl in einer enttäuschenden, bis frustrierenden Kategorie einzuordnen. Eigentlich hatten die Kölner Fans, natürlich auch die Verantwortlichen, gehofft, solche Spielzeiten hinter sich gelassen zu haben. Doch die Landung auf dem Boden der Realität ist hart. Der FC ist in den vergangenen Wochen regelrecht abgeschmiert – sowohl sportlich als auch anderen Ebenen. Doch trotz der schlechten Hinserie gab es auch einige Lichtblicke.

Der eigene Nachwuchs

Max Finkgräfe: Noch in der vergangenen Saison hatte Christian Keller angedeutet, dass er in dem jungen Talent das größte Potenzial der Youngsters sieht. Der Außenbahnspieler bestätigte genau das und lieferte bereits in der Vorbereitung beeindruckend ab, war eine der positiven Erscheinungen des Sommers. Mutig spielte sich Finkgräfe in den Fokus und schon vor dem ersten Pflichtspiel gegen Osnabrück kündigte der damalige (!) Trainer Steffen Baumgart an, dass Finkgräfe vielleicht sogar ein wenig mehr als nur eine Ergänzung, eben auch mal ein Spieler der Startelf, werden könne. Das Debüt gab es eine Woche später gegen Borussia Dortmund. In der Schlussminute hätte sich Finkgräfe beinahe für seine engagierte Leistung auch belohnt. Mittlerweile kommt der 19-Jährige auf sieben Einsätze, die jüngsten beiden von Beginn an. Erst am vergangenen Freitag lobte Keller den Youngster einmal mehr und nannte ihn als gutes Beispiel für eine mögliche künftige Ausrichtung. 

Der eigentliche Königstransfer

Rasmus Carstensen: Der Däne ist der nicht mehr ganz so heimliche Königstransfer des vergangenen Sommers. Als der Name in einer ersten Meldung aufploppte, hatten ihn die meisten Fans und Experten gar nicht auf dem Schirm. Der Blick in die Statistik war dann alles andere als verheißungsvoll. Vier Mal war Carstensen in der Vorsaison für Genk aufgelaufen, spielte überhaupt keine Rolle bei seinem damaligen Arbeitgeber. Doch Keller setzte sich bei der finalen Entscheidung intern durch und landete einen guten Griff. Als Backup für Benno Schmitz gekommen, ist der 22-Jährige längst Stammspieler. Zwar fehlt auch dem Dänen in der bisherigen Spielzeit noch der Zug zum Tor, die letzte Präzision im finalen Drittel, dennoch könnte sich Carstensen als wahrer Glücksgriff entpuppen. Die Kölner haben den Rechtsverteidiger für ein Jahr ausgeliehen und dem Vernehmen nach eine Kaufoption in Höhe von 1.5 Millionen Euro vereinbart. Der 22-Jährige hat seinen Marktwert laut Gool.ai aber innerhalb weniger Monate von 1.2 Millionen Euro auf 6.8 in die Höhe geschraubt. Das Online-Portal prophezeit Carstensen bis zum Sommer 25 sogar einen Marktwert von zwölf Millionen Euro.  

Der Abwehrchef

Jeff Chabot: Schon in der vergangenen Spielzeit war der Innenverteidiger für den FC immens wichtig. In dieser Saison scheint sich der Abwehrspieler noch einmal verbessert zu haben. Gegenüber der Vorsaison konnte Chabot seinen Zweikampfwert um vier Prozent auf mittlerweile 68 steigern. Er ist in dieser Kategorie der beste deutsche Innenverteidiger. Auch seine Passquote hat der 25-Jährige noch einmal auf 88 Prozent nach oben geschraubt. Chabot ist bei den Kölnern unumstrittener Abwehrchef und einer der wenigen Feldspieler, die zum Großteil der Hinrunde ablieferten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass auch der Innenverteidiger in einigen Spielen kräftig wackelte. Mit seiner Gelb-Roten Karte gegen Freiburg hat der Abwehrspieler den Kölnern zudem einen Bärendienst erwiesen. Durch seine Leistungen scheint Chabot Interesse geweckt zu haben. Unter anderem sollen Premier-Klubs an dem 25-Jährigen interessiert sein. Laut dem Portal transfermarkt.de ist Chabot mittlerweile der zweitwertvollste FC-Spieler (9 Millionen Euro) hinter Dejan Ljubicic.

Der Rückhalt

Marvin Schwäbe: Die Europameisterschaft im kommenden Jahr wird mit großer Wahrscheinlichkeit ohne Marvin Schwäbe stattfinden. Die Konkurrenz des Kölner Keepers ist einfach brutal groß. Zu der Länderspielreise im November berief Bundestrainer Julian Nagelsmann Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) und Janis Blaswich (RB Leipzig). Die beiden gesetzten Keeper Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Manuel Neuer (Bayern München) waren gar nicht erst dabei. Doch der Kölner Keeper gehört in dieser Saison wieder zu den besseren Torhütern der Liga. Schwäbe vereitelte in der bisherigen Hinrunde bereits 21 Großchancen. Kein anderer Keeper kommt auch nur annähernd auf einen ähnlich gut Wert. Auf Rang zwei liegt Marcel Schuhen mit 16. Insgesamt wehrte der Kölner Torwart bereits 57 Schüsse ab und liegt damit ebenfalls auf einem Top-Platz der Liga. Gerade in den Begegnungen gegen die Bayern, Bochum und Leverkusen verhinderte Schwäbe mit überragenden Paraden Schlimmeres. Der Keeper ist der konstante Rückhalt in dieser Saison.

Der Hoffnungsträger

Jan Thielmann: Der Pechvogel des Sommers ist wieder zurück im Kader des 1. FC Köln. Im Sommer hatte sich der Offensivspieler in der Vorbereitung auf die U21-EM eine muskuläre Verletzung zugezogen und war monatelang ausgefallen. Ausgerechnet Thielmann, dem einige Experten eine starke Karriere voraussagen. Schon im Pokal gegen Lautern ließ der 21-Jährige nach wenigen Sekunden aufblitzen, warum viele Fans so viel Hoffnung in das Eigengewächs stecken. Thielmann hat sich umgehend auf der rechten Seite festgespielt und verkörpert genau die Eigenschaften, die es im Abstiegskampf braucht: Wille, Körpersprache und Leidenschaft. Zudem scheint der Youngster kaum zu bremsen – und das unabhängig seiner Position. Unter anderem gegen die Bayern lief der Offensivspieler sogar auf der rechten Abwehrseite auf.

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