Nach dem Erfolg über die SpVgg Greuther Fürth hat sich die Tabellensituation beim FC wieder grundlegend verändert. Von der Krise vor 14 Tagen ist jedenfalls nicht viel geblieben. Wer für die Wende verantwortlich ist oder eben nicht, wird diskutiert. Doch gibt die jüngste Bilanz den Entscheidungen des Trainers recht. Ein Kommentar zum 1:0-Erfolg des 1. FC Köln.
Vor 14 Tagen war Gerhard Struber angezählt, stand wohl vor den kolportierten Schicksalsspielen. Zwei Wochen später ist von der Krise nicht viel geblieben. Dabei läuft nicht alles rund in Köln, doch der jüngste Erfolg gibt dem Trainer recht. Ein Kommentar zum 1:0-Erfolg des 1. FC Köln.
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Ob sich Gerhard Struber die fünfte Jahreszeit am Montag in der Kölner Innenstadt antut, ist offen. Ein Karnevalstraining wird es jedenfalls nicht geben, die Spieler haben frei. Der Österreicher im Schweinhorn-Kostüm á la Baumgart 2021 ist ehrlich gesagt auch nur schwer vorstellbar. Dennoch wird auch Karneval für den 47-Jährigen eine ganz neue Kölner Erfahrung. Eine andere macht der Trainer dieser Tage durch. Struber erlebte in den vergangenen 14 Tagen wohl eine besonders rasante Achterbahnfahrt seiner Gefühle, der Fan-Emotionen und dem geschriebenen Worten der Journalisten. Vor zwei Wochen schien der Abschied des Trainers aus Köln unausweichlich, das Ziehen der Reißleine nur noch eine Frage der Zeit. Ein Plan B wurde schon namentlich in den Ring geworfen, über den richtigen Zeitpunkt des personellen Schnitts spekuliert.
Welchen Anteil der Trainer an der Kehrtwende hat, ist schwer zu sagen
Besonders häufig wurde die anstehende Länderspielpause in diesem Zusammenhang genannt. Diese hat für den FC am Sonntag begonnen. Eine Diskussion über den Trainer wird es hinter den verschlossenen Geißbockheim-Türen aber ganz bestimmt nicht geben. Struber sitzt wieder fest im Sattel und aktuell ist es eigentlich nicht vorstellbar, dass der Coach bis zum Jahresende noch einmal ähnlich angezählt sein wird. Doch die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr beeindruckend, wie schnelllebig der Profifußball doch ist. Welchen Anteil der Trainer an der Kehrtwende hat, ist schwer zu sagen. Hätte Jonas Urbig gegen die harmlosen Gegner nicht genauso zu Null gespielt? Wären mit dem alten System mit zwei Spitzen nicht vielleicht noch höhere Ergebnisse gegen schwache Kontrahenten möglich gewesen? Hätte ein Marvin Obuz das Spiel gegen Fürth nicht noch mehr belebt?
Viele Fragen, die man allesamt einfach nicht beantworten kann und wenn nur in rein spekulativen Sphären. Es gibt keine Vergleichsmöglichkeit mehr. Welche Maßnahme letztendlich die Wende herbeigeführt hat, ist unterm Strich auch nur zweitrangig. Genauso zweitrangig erscheint es nun auch, nach den Ursachen der Mini-Krise zu suchen. Der Tenor der Fans war: Trainer und Sportdirektor müssen sich am Ende des Tages an den Ergebnissen und der Tabelle messen lassen. Zwölf von 30 möglichen Punkten, Tabellenplatz zwölf und nur ein Sieg in sechs Pflichtspielen sprechen eine deutliche Sprache, rechtfertigen jegliche Kritik und erlauben auch eine Trainerdiskussion. Zumal nach zehn Spieltagen die Zeit des „Hätte, wenn und aber“ vorbei ist, Glück oder Pech sich bereits nivelliert haben – und das unabhängig der Attraktivität des Spiels, die damals meist eine recht hohe war.
Es warten schwere Aufgaben
Damals hatte der FC von sechs Pflichtspielen in Folge nur eins gewonnen. Zwei Wochen später sind es vier Siege ebenfalls in sechs Pflichtspielen. Gut möglich, dass der Trainer bei der ein oder anderen Entscheidung auch nun daneben gelegen hat, Baustellen aufmacht, die besser geschlossen geblieben wären und vielleicht auch die falschen personellen Veränderungen trifft. Doch auch jetzt muss das Maßband dann doch ebenso lauten: Trainer und Sportdirektor müssen sich am Ende des Tages an den Ergebnissen und der Tabelle messen lassen. Der FC hat nun 18 von möglichen 36 Zählern, steht in der 3. Runde des DFB-Pokals, belegt den 7. Tabellenplatz, der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt drei, der zur Spitze vier Zähler. Das ist natürlich weit entfernt von überragend, entspricht aber exakt dem Plan der Kölner, bis zur Winterpause auf Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen zu liegen.
Struber, aber auch Thomas Kessler tun gut daran, jetzt die Euphoriebremse zu treten und schon vor den kommenden Aufgaben zu warnen. Denn zweifelsohne war in der Begegnung gegen Fürth eine gehörige Portion Spielglück für die Geißböcke dabei. Der FC hätte sich nicht über ein torloses Remis beschweren dürfen, tat sich bedenklich schwer, bei der Arbeit mit dem Ball gegen einen tiefstehenden Gegner. Die Aufgaben werden ganz sicher nicht einfacher. Gerade in den Begegnungen vor der Winterpause warten noch weitere Teams, die wohl ebenfalls ihren Bus vor dem eigenen Tor parken und das Spielgerät den Kölnern überlassen werden. Unterm Strich ist es schon sehr unwahrscheinlich, dass diese Mannschaft so gefestigt ist, bis zum Jahresende von Sieg um Sieg zu springen. Es werden weitere Niederlagen folgen.
Am Ende des Tages kann man Thomas Kesslers Warnung vor dem Blick auf die Tabelle verstehen. Vermeiden lassen wird sich der Blick aber nicht. Denn die einzige aussagekräftige Wahrheit spricht die Tabelle und die aktuell wieder für Gerhard Struber.
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