Jubel der Mannschaft des 1. FC Köln.
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Dieser Saisonauftakt ist schon viel wert – ein Kommentar

Nach den ersten Saisonspielen befindet sich der 1. FC Köln bereits auf einem guten Weg. Und das nicht nur auf dem Papier. Die jüngsten Leistungen der Kölner machen Hoffnung auf mehr. Das macht den FC nicht zu einem Aufstiegskandidaten, aber zu einem gefährlichen Gegner. Ein Kommentar zum Saisonauftakt des 1. FC Köln.

Sieben Punkte, überzeugende Siege, viele Tore und das nötige Spielglück – beim FC läuft nach den ersten Begegnungen wieder viel zusammen. Doch mahnende Worte müssen erlaubt sein. Ein Kommentar zum Saisonauftakt des 1. FC Köln.

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Sieben Punkte aus vier Spielen, elf Tore, dazu das Erreichen der 2. Runde im DFB-Pokal – die reine Bilanz auf dem Papier kann sich für den 1. FC Köln durchaus sehen lassen. Zumindest wenn man als Vergleich die vergangene Spielzeit heranziehen möchte. Und das ist angesichts des Registrierungsverbots und der Vorzeichen, die dieses mit sich gebracht hat, durchaus legitim. Der FC tritt in großen Teilen mit einer Mannschaft in der 2. Bundesliga an, die in der vergangenen Spielzeit mit gesenkten Köpfen, ohne jegliches Selbstvertrauen, aber vollkommen zu recht den Gang in die siebte Zweitklassigkeit der Vereinsgeschichte angetreten ist. Bei der bereits gefundenen Stammelf sind nur die beiden Leihspieler von Greuther Fürth Tim Lemperle und Jonas Urbig „neu“ dazugekommen. Die weiteren Rückkehrer spielen noch keine Rolle, alle anderen Akteure waren in der Vorsaison da, wenn auch wie Julian Pauli noch primär beim Nachwuchs.

Von Sturmflaute aktuell keine Spur mehr

Der Ausgangsstatus war zu Saisonbeginn gelinde gesagt „kompliziert“, eine Reise ins Ungewisse. Offenbar auch für die Kölner Verantwortlichen, die für einen Club wie den FC mit wohl wertvollstem Kader und stärksten Individualisten, erstaunlich kleine Brötchen backen wollten. Die Wortwahl „schnellstmöglicher Aufstieg“ diente vielleicht als Hintertür, wenn es dann doch nicht laufen sollte. Bislang läuft es. Nach den ersten fünf Pflichtspielen und vor der ersten Länderspielpause, ist eine Tendenz jedenfalls erkennbar. Der FC hat sich nach der desolaten Vorsaison gefangen, ist in der zweiten Liga angekommen. Fünf Spiele, vier in der Liga werden natürlich nicht viel über den kompletten Saisonverlauf aussagen, die Leistungen machen aber Hoffnung, dass sich die Geißböcke bis zur nächsten Transferperiode durchaus auf Schlagdistanz mit den anderen Aufstiegskandidaten befinden.

Aktuell liegt der FC mit den wohl größten Konkurrenten aus Hamburg, Berlin, vielleicht sogar Hannover in der Tabelle gleichauf. Das macht Mut. Auch, dass Gerhard Strubers Fußball-Idee immer deutlich sichtbarer wird. Gerade die offensive Wucht, die der FC entwickeln kann, macht durchaus Hoffnung. Die meisten Torschüsse der Liga, elf Tore nach vier Spielen, die zweitbeste Chancenverwertung, die meisten Aktionen im Schlussdrittel sprechen nach holprigem Start jedenfalls nicht mehr für eine Sturmflaute, zumal der Angriff in den vergangenen beiden Spielen ebenfalls drei Mal selbst traf und zwei Tore vorbereitete. Am Sonntag entzauberte der FC mit einer starken Offensive, einem überragenden Pressing und guten Umschaltmomenten den FC Schalke 04 und gleichzeitig auch 60.000 Fans. Und das, obwohl der Ausfall von Kapitän Timo Hübers im Vorfeld sicherlich ein Anlass zur Sorge gewesen sein durfte.

Es gibt noch eine andere Wahrheit

Dass dem FC dieser respektable Start dann auch noch mit einem doch sehr jungen Kader gelungen ist, macht den Auftakt noch bemerkenswerter. So weit so gut. Doch die mahnenden Worte von Christian Keller am Mitgliederstammtisch („Man sieht, dass die Nummer noch nicht so stabil ist“) sollten sicherlich nicht als eine Art Tiefstapelei wahrgenommen werden. Denn es gibt eben noch diesen anderen Teil der Wahrheit. Braunschweig spielte gegen den FC sicher nicht wie ein Zweitligist, kam für Köln allerdings genau zum richtigen Zeitpunkt, um Selbstvertrauen zu sammeln. Der FC Schalke 04 war über weite Strecken dem FC ebenbürtig, hätte genauso gut in Führung gehen können, wenn nicht müssen. Tatsächlich hat Köln in der Defensive seine Schwierigkeiten, ist gerade auf den Außen bei Gegenangriffen anfällig. Und die Kölner wirken nach wie vor nicht komplett stabil. Denn auch gegen S04 hätte dem FC das Spiel wieder entgleiten können.

Nein, auch bei den Kölnern läuft in dieser Spielzeit sicher noch nicht alles rund, nicht alles nach Plan. Aber schon sehr viel. Der FC ist in der Liga angekommen, kann wieder Siegesserien feiern, Tore schießen. Am Sonntag kam dann auch wieder so etwas wie Spielglück hinzu. Etwa als Linton Maina eigentlich schon gestoppt doch noch zum 2:0 einschob oder als Tim Lemperle möglicherweise um Zentimeter nicht im Abseits stand – was er womöglich dann doch getan hat. Glück? Noch in der vergangenen Spielzeit wären diese Szenen wohl gegen Köln gelaufen. Diese Mixtur macht den FC sicher nicht zu einem Top-Aufstiegskandidaten, aber zu einem gefährlichen und schwer zu schlagenden Gegner. Und das ist nach der vergangenen Saison schon sehr viel wert.


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Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln

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