Wie schon in den Begegnungen gegen den Hamburger SV oder gegen den 1. FC Magdeburg war der FC auch gegen Fortuna Düsseldorf besser, kassierte spät den Lucky Punch. Unterm Strich ist das erneut zu wenig. Ein Kommentar zum 2:2 des 1. FC Köln gegen Düsseldorf.
Die Enttäuschung war nach dem späten Gegentreffer in Düsseldorf groß. Kein Wunder, die Kölner standen im Grunde wieder mit fast leeren Händen da. Zu wenig für viel Qualität und viel Aufwand. Köln hat zwei Punkte verloren, nicht einen gewonnen. Ein Kommentar zum 2:2 des 1. FC Köln gegen Düsseldorf.
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Nein, eine insgesamt glänzende Leistung ist den Kölnern gegen Fortuna Düsseldorf wahrlich nicht abzusprechen. Die Leistungswerte sprechen zumindest eine sehr deutliche Sprache – für den 1. FC Köln. Am Ende gewinnen die Geißböcke aber dennoch keinen goldenen Blumentopf, denn es bleibt nur ein Punkt, den die Mannschaft von Gerhard Struber am Samstag mit nach Hause genommen hat, ein Punkt, der sich wie einer Niederlage anfühlt und ein Platz an der Grenze zur unteren Tabellenhälfte. Am Donnerstag sagte der Kölner Trainer mit einem verschmitzten Lächeln, dass Düsseldorf von oben von der Tabellenspitze lächelt. „Aber wir sehen auch, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Es wird auch für uns gute Möglichkeiten geben, dem ganzen unseren Stempel aufzudrücken“, erklärte der Coach und sollte damit auf erstaunliche, aber auch bittere Art und Weise Recht behalten.
Der nächste Chancenwucher
Der FC hat dem Spiel tatsächlich seinen Stempel aufgedrückt. Nämlich den, der das widergespiegelt, was die Geißböcke in dieser Spielzeit ausmacht. Ein dominantes Auftreten, ein teils beeindruckender Spielwitz, ein in der Liga starkes, wenn nicht überragendes Mittelfeld und ein erschreckender Chancenwucher. Auf 57 Torabschlüsse kam der FC in den vergangenen beiden Spielen, zusammengerechnet auf einen xGoals-Wert von 7. Sprich die Qualität der Chancen hätte sieben Treffer mit sich bringen müssen, es waren drei. Der Wert der beiden Gegner lag bei 2, es waren aber vier Gegentore. Die Torwahrscheinlichkeit des Ausgleichstreffers von Jona Niemiec lag am Samstag gerade einmal bei verschwindenden drei Prozent. Die Torwahrscheinlichkeit der Abschlüsse von Luca Waldschmidt, den Tim Oberdorf von der Linie kratzte, oder Tim Lemperle, den Florian Kastenmeier noch zur Ecke klärte, dürften an die 30 Mal höher gelegen haben – mindestens.
Struber betonte nach dem Spiel an verschiedenen Stellen, dass inhaltlich ja auch viel richtig gelaufen sei, dass man sogar ganz ganz viel richtig gemacht habe und der Plan eigentlich ja auch aufgegangen sei. Auch wenn die Ausgangslage, die Situation in der Liga, aber auch die Ambitionen nun andere sind, erinnern Strubers Worte doch sehr an vergangene Trainer, die während der gesamten Krisensaison durchaus positive Dinge gesehen haben wollen, überzeugt davon waren, dass man sehr sehr viel richtig gemacht habe, sich auf dem richtigen Weg befinde. Die Endstation ist bekannt. Viel richtig machen alleine reicht eben nicht. Die Erkenntnis nach dem 2:2 gegen Düsseldorf ist eine ähnliche wie nach dem Magdeburg-Spiel. Auch diese Begegnung hätten die Geißböcke nicht mehr wegschenken dürfen.
Die Konkurrenz ist groß und punktet
Nur damit das nicht untergeht oder missverstanden wird: Der FC hat viel richtig gemacht. Die Geißböcke spielen wieder Fußball, haben einen Plan und passen diesen ganz offensichtlich auch an die Gegner an. Sie sind zudem extrem variabel: Ob bei den Standards, bei Flanken aus dem Halbfeld oder beim direkten Spiel durchs Zentrum – die Kölner entwickeln wieder Gefahr und unterscheiden sich auch damit maßgeblich von dem Team der vergangenen Saison. Der Fußball oder die Handschrift des Österreichers begeistern. Der FC hat den ungeschlagenen Spitzenreiter über 85 Minuten dominiert, kontrolliert, ihn an den Rande einer Niederlage gebracht und sogar die ersten Treffer aus dem Spiel heraus erzielt.
Das sah offenbar Fortunen-Coach Daniel Thioune nicht anders. „Aus meiner Sicht müssen wir glücklich sein mit dem Punkt“, sagte der Trainer. „Ich glaube, dass wir heute gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt haben.“ Ein tolles Lob vom Coach des Spitzenreiters. Ein Lob, für das sich die Kölner nicht viel kaufen können. Nach dem sechsten Spieltag hat der FC von 18 möglichen Zählern acht eingefahren, während die Konkurrenz 12, 13 oder 14 Punkte geholt hat. Selbst wenn die Saison noch jung und demnach auch noch alles offen ist, die Ausbeute ist für einen Aufstiegskandidaten zu wenig. Zumal die Konkurrenz alleine schon quantitativ ziemlich groß ist. Aus den drei Spielen gegen vermeinlichte Aufstiegskandidaten holte der FC nur einen Zähler.
Ja, der FC spielt aktuell einen tollen Fußball, wahrscheinlich den besten der Liga. Doch Gerhard Struber hat in einem Punkt definitiv Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht bei der besten Mannschaft der Liga.
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