Am Sonntagnachmittag spielte der 1. FC Köln 1:1 gegen Augsburg und nahm einen Punkt mit zurück nach Köln. Die Tabellensituation bleibt nach dem 27. Spieltag unverändert für die Geißböcke. Ernüchternd ist allerdings die Tatsache, dass die Kölner selbst mit offensivster Ausrichtung kaum Torchancen herausspielen konnten. Ein Kommentar.
Trainer Timo Schultz war mit dem einen Zähler zufrieden, sah vielversprechende Dinge in der Offensive. Dennoch konnte der FC keine Punkte im Abstiegskampf gut machen und hat nun einen Spieltag weniger Zeit, um aufzuholen. Vielversprechende Dinge zu sehen, reicht nicht, um die Liga zu halten. Ein Kommentar zum wiederholten harmlosen Auftritt des 1. FC Köln.
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Die gute Nachricht vorweg: auf den ersten Blick hat sich für den 1. FC Köln nach dem 1:1 in Augsburg zunächst einmal wenig verändert. Der FC hat noch immer nur einen Punkt Rückstand auf Mainz 05 und damit den Relegationsplatz, der Abstand zum VfL Bochum hat sich ebenfalls nicht verbessert, der Vorsprung auf Darmstadt ist nicht geschrumpft. Zudem sind die Kölner unter Timo Schultz auch weiterhin auswärts unbesiegt. Bei fünf Spielen in der Fremde alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Nur hört es dann erstaunlich abrupt mit den guten Nachrichten auf. Fakt ist, die Kölner sind am Sonntag nicht über ein 1:1-Unentschieden beim FCA hinaus gekommen. Bei einem Gegner, der deutlich mehr Torgefahr entfachte als der FC und unterm Strich als Mannschaft der Stunde gefeiert wird. Insofern ist es nur verständlich, dass Timo Schultz mit dem Zähler zufrieden war.
Auf dem Papier war alles auf Offensive ausgelegt
Der zweite Blick ist dann aber doch ein wenig ernüchternder. Und das nicht nur, weil den Kölnern bei gleicher Ausgangslage nun ein Spieltag weniger zur Rettung bleibt. Timo Schultz, der den einen Zähler „gerne mit zurück nach Köln nimmt“, klang vor dem Spiel noch ganz anders. Die Zeit des Punktehamsterns sei vorbei hat Schultz sinngemäß gesagt und angekündigt, dass „in der Crunchtime nur noch Dreier zählen“. Und man mit dem ersten Dreier in Augsburg anfangen werde. Auch wenn Luca Waldschmidt mit ein wenig mehr Glück, jeder Menge Fußball-Romantik und sicher einer rot-weiß gefärbten Brille den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, war Augsburg am Sonntag den drei Punkten deutlich näher als der FC. Marvin Schwäbe rettete Köln den Zähler.
Dabei kann man Schultz nicht den Vorwurf machen, wenig probiert zu haben. Im Gegenteil. Der 46-Jährige ließ seinen vollmundigen Worten auch Taten folgen, stellte zwei Stürmer auf, brachte mit Denis Huseinbasic und Dejan Ljubicic zwei zentrale Mittelfeldspieler, die er als deutlich offensiver einschätzte als eine Variante mit Eric Martel. Schultz stellte den Offensivspieler Jan Thielmann als Rechtsverteidiger auf und ging wenige Minuten vor Spielende sogar das Risiko ein, mit Luca Waldschmidt einen Unterschiedsspieler zu bringen, der erst seit knapp einer Woche komplett mit der Mannschaft trainiert. Auf dem Papier war also alles auf Offensive ausgelegt. Nur sprechen die zwei (!) Torschüsse aufs Tor, die neun Flanken, von denen gerade einmal eine beim Mitspieler ankam, die erschreckend wenigen Offensivaktionen eine ganz andere Sprache.
Vielversprechend reicht nicht mehr
Das Trainingslager in Spanien sollte dem FC helfen, das Spiel mit dem Ball anzutreiben. Unterm Strich war davon – abgesehen von dem Geniestreich von Florian Kainz vor dem 1:1 – nicht viel zu sehen und es einmal mehr die starke Defensive, die eine Pleite verhinderte. Der FC war am Sonntag sicher nicht mit dem FC Augsburg auf Augenhöhe, ertrotzte sich mit Glück einen Punkt. Schultz betonte nach dem Spiel, dass er vielversprechende Dinge in der Offensive gesehen habe, vielversprechende Kontersituationen, die aber nicht zum Torabschluss führten. Vielversprechend alleine reicht für die Bundesliga nicht. Und wieder einmal darf und muss die Frage nach der Qualität des Kaders gestellt werden. Wenn alle alles reinwerfen, wie Schultz erklärte, dann muss nach dem harmlosen Auftritt in Augsburg die Frage erlaubt sein, ob vielleicht einfach nicht mehr geht.
Die Kölner brauchen Siege, brauchen Punkte. Christian Keller sprach am Sonntag von den nun folgenden Endspielen. Endspiele haben die Kölner etwa zum gleichen Zeitpunkt der Hinrunde ebenfalls ausgerufen. In den verbliebenen sieben Spielen gab es damals sechs Punkte und ein Trainer-Aus. Auch wenn Mainz in dem gleichen Zeitraum damals nur fünf Zähler sammelte, wird das halbe Dutzend den Geißböcken mit großer Wahrscheinlichkeit nicht helfen. Nein, rein tabellarisch hat sich am Wochenende nicht viel beim FC verändert, fußballerisch aber leider auch nicht.
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