Timo Hübers enttäuscht nach dem 2:2 seines 1. FC Köln gegen Düsseldorf
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Reinigendes Gewitter oder laues Lüftchen? Jetzt soll geliefert werden

Nach dem 1:5-Debakel in Darmstadt herrschte beim FC am Samstag Redebedarf. Während die Profis die Pleite schnell abhaken wollten, baten die FC-Verantwortlichen die Spieler zum Rapport. Die Stimmung ist angespannt, der 1. FC Köln steuert auf die erste Mini-Krise zu.

Zwölf Punkte von 27 möglichen, das 1:5-Debakel gegen Darmstadt. Die Lücke zwischen Anspruch und Realität ist beim FC groß. Nicht umsonst herrscht Redebedarf bei den Geißböcken. Der 1. FC Köln steuert geradewegs auf die erste Mini-Krise zu und muss in den kommenden Spielen liefern.

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Ein wenig vorschnell hatten die Kölner Spieler da wohl ihren Blick nach vorne gerichtet. Nach dem 1:5 gegen den SV Darmstadt am Böllenfalltor, dem ersten Heimsieg seit mehr als einem Jahr für die Lilien, dem ersten Heimsieg gegen den FC überhaupt, hätten die FC-Profis den Blick gerne sehr schnell wieder nach vorne gerichtet. „Wir müssen uns daran erinnern, was wir im Köcher haben und was wir für eine Qualität haben. Wir müssen das analysieren, aber auch schnell abhaken. Es bringt nichts, sich damit zu lange zu beschäftigen“, sagte Leart Pacarada unmittelbar nach der Partie. Auch Timo Hübers klang ähnlich. „Es hilft jetzt nicht, eine Grundsatzanalyse zu machen oder uns die Köpfe klein zu hacken“, sagte der Kölner Kapitän. „Wir müssen schnell abhaken, alles ehrlich ansprechen und analysieren, dann die Lehren daraus ziehen und hoffentlich ein ganz anderes Gesicht zeigen.“

Keller: „Das wird noch richtig laut werden“

Ganz so leicht wollten die FC-Verantwortlichen die Kölner Spieler dann aber nicht davonkommen lassen. Zu einfach hatten sich die Geißböcke von den Lilien auskontern, dabei geforderte Tugenden vermissen lassen. Naiv stellten sich die Kölner in der Rückwärtsbewegung an. Christian Keller verglich das Defensivverhalten seiner Mannschaft mit einer Schülermannschaft. Zwar betonte Gerhard Struber auf der Pressekonferenz nach dem Debakel, dass es nicht unbedingt eine Standpauke, aber ganz sicher Redebedarf geben würde. „Es braucht jetzt eine Mischung aus einer klaren, sehr sachlichen Analyse und, dass die Jungs mich auch mal richtig sauer und enttäuscht erleben. Da muss man nicht herumschreien, aber jeder muss spüren, dass wir dem Anspruch nicht gerecht geworden sind“, sagte der Trainer sichtbar angefressen.

Dass es dann am Geißbockheim aber doch nicht ganz so handzahm werden würde, deutete sich ebenfalls am Freitagabend an. Sportdirektor Keller kündigte schon da Konsequenzen an. „Das wird noch richtig laut werden“, sagte Keller in der Mixed Zone unter anderem dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Manchmal muss man eine Nacht drüber schlafen, damit jeder aufnahmefähig ist.“ Und diese Aufnahmefähigkeit dürften die Spieler dann am Samstagmorgen unter Beweis stellen. Hinter verschlossenen Türen wurde gesprochen, wohl auch analysiert und sicherlich wurden auch einige Dinge schonungslos auf den Tisch gebracht. Schließlich hatte der Sportdirektor gerade die Haltung, den Einsatz seiner Spieler und nicht etwa den Trainer kritisiert. Wie konkret Kellers Konsequenzen dann aussehen, ist nicht bekannt. Es wird nicht unbedingt bei den deutlichen Worten bleiben.

Der FC ist aktuell Mittelmaß

Die Stimmung scheint am Geißbockheim jedenfalls zu kippen. Der Fußball, der zu Beginn der Saison Lust auf mehr gemacht hat, von dem man glaubte, dass er mit mehr Kaltschnäuzigkeit direkt Richtung Bundesliga führt, fällt dem FC nun auf die Füße. Auf die Tabelle brauche man nun erst einmal nicht mehr zu schauen, kündigte Keller an. Dabei zeigt diese die Auswirkung der vogelwilden Auftritte unter anderem gegen Darmstadt. De facto belegt der FC nach dem neunten Spieltag einen Platz in der unteren Tabellenhälfte, der Relegationsplatz zu Liga drei ist sogar einen Punkt näher als der zur Erstklassigkeit. Zwar hatten die FC-Bosse stets von einem schnellstmöglichen Aufstieg und nicht von der direkten Wiederkehr in die Bundesliga gesprochen, dass dennoch Anspruch und Realität weit auseinanderliegen, ist angesichts der angespannten Stimmung offensichtlich.

Kein Wunder, zwölf von möglichen 27 Zählern und 18 Gegentore haben nichts mit der Statistik eines Teams zu tun, dass sich selbst erstklassig wähnt. Und so soll die Krisensitzung die Kölner Profis vor den kommenden vier Aufgaben wieder in Spur bringen. Auf dem Papier folgen nun mit Paderborn, Fürth und Hertha BSC tabellarisch leichtere Gegner als zum Saisonauftakt als es gegen die Tabellenspitze ging – wenn auch nur ein wenig. Doch, dass das dem FC nicht unbedingt in die Karten spielt, wurde am Freitagabend gegen die lange kriselnden Lilien recht deutlich. Nach dem Donnerwetter sollten die Kölner das Spiel gegen Darmstadt tatsächlich schnell abhaken. Mit dem 1:5-Debakel in den Köpfen in die kommenden Bewegungen zu starten, ist sicherlich nicht förderlich.

Reinige Gewitter hat es in der jüngeren Vergangenheit beim FC auch geben sollen, nicht immer haben sie den erhofften Ertrag gebracht.


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