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Warum Eric Martel für den FC unverzichtbar ist

Gegen den VfL Wolfsburg musste Eric Martel frühzeitig vom Platz. Eine Vorsichtsmaßnahme. Auf den Sechser will und kann Steffen Baumgart nicht verzichten.

69 Minuten gab er auf der Sechs den Takt an. Dann wurde Eric Martel gegen den VfL Wolfsburg verletzt ausgewechselt. Im zarten Alter von 21 Jahren hat sich der Mittelfeldspieler längst zu einer Größe bei den Kölnern entwickelt. Die Zahlen und Daten zeigen, warum Eric Martel für den FC unverzichtbar ist.

Es hatte schon etwas vom Davie-Selke-Samstag als Eric Martel sich mit schmerzverzehrtem Gesicht auf den Rasen des Kölner Stadions setzte. Martel rieb sich den Gesäßmuskel, schüttelte dazu den Kopf. Es folgte eine lange Diskussion mit Mannschaftsarzt Peter Schäferhoff sowie Steffen Baumgart. „Er hat einen Schlag auf den Hüftbeuger bekommen. Er wollte weiterspielen, war aber eingeschränkt“, erklärte der Trainer später das hitzige Wortgefecht. „Aber wir haben noch 32 Spiele und müssen gucken, dass die Jungs einsatzfähig bleiben.“ Dementsprechend gab es für Baumgart eigentlich keine Diskussion. Martel verließ nach 68 Minuten den Platz. „Es war kein geplanter Wechsel“, sagte der Coach.  Der sonst eher ruhig wirkende Martel schien auch alles andere als zufrieden mit der Situation, vorbei war es mit der Ruhe.

Eric Martel unumstritten auf der Sechs

Die Vorsichtsmaßnahme kommt nicht von ungefähr. Denn während in Köln im Sommer gefühlt jeder über eine mögliche Nachfolge von Ellyes Skhiri diskutierte, zumindest nachdachte und der Sportchef Christian Keller den ein oder anderen internen Namen auch in den Ring warf, stand die zweite Position der Doppelsechs nie zur Disposition. Eric Martel ist beim FC alternativlos gesetzt. So verwunderte die Aussage von Steffen Baumgart, Martel könne zur Not auch als Innenverteidiger einspringen, nachdem der FC durch die Leihe von Nikola Soldo eine weitere Vakanz geschaffen hat. Doch diese Option scheint alles andere als realistisch. Ist Martel fit, spielt er unter Baumgart auf der Sechs. Alleine, im Doppel – Martels Position ist so sicher wie Marvin Schwäbes im Tor oder Jeff Chabots als Abwehrchef.

Das hat sich der U21-Nationalspieler hart erarbeitet. Und das mit gerade einmal 21 Jahren. Und das im Schatten von eben jenem Skhiri, dessen Abgang die Kölner Fans so lange beschäftigte. Dabei stand der gebürtige Bayer dem tunesischen Nationalspieler in den Statistiken nur in wenigen nach. In der vergangenen Spielzeit lief Martel in zahlreichen Spielen sogar mehr als Skhiri, lag sowohl in der Zweikampf- als auch bei der Passquote nur wenige Prozentpunkte hinter dem Routinier. So kam Skhiri auf eine Passquote von 89.9 und eine  Zweikampfquote von 54.5 Prozent, Martel immerhin auf 84.3 und 51.4 Prozent. 

Eric Martel schon jetzt internationale Klasse

Gool.ai berechnet den aktuellen Marktwert des Mittelfeldspielers auf 3.3 Millionen Euro. Dabei liegt Martel über eine Millionen Euro über dem Schnitt der vergleichbaren Akteure der Liga (Vergleichsattribute: Alter, Position, Ligazugehörigkeit). Martel war im vergangenen Sommer für gerade einmal 1.5 Millionen Euro zum FC gewechselt. Der Deal hat sich für die Kölner mehr als gelohnt. Und nicht nur das. Das Online-Portal prognostiziert Martel für den kommenden Sommer einen Marktwert von mehr als zehn Millionen Euro. Eine ähnliche Entwicklung sehen auch die Datenscouts von Global Soccer Network. Sie stufen Martel schon jetzt in die Kategorie „internationale Klasse“ ein, das Potenzial des Mittelfeldspielers ist aber enorm.

Am Samstag kam der 21-Jährige „nur“ auf 8,59 Kilometer Laufleistung – allerdings aufgrund seiner Auswechslung in 69 Minuten (Alle Daten zu Martel gibt es auf seiner Spielerkarte). Rasmus Carstensen lief im gleichen Zeitraum 300 Meter mehr. Auch in der Zweikampfstatistik blieb Martel hinter seinem Mittel mit unter 50 Prozent zurück. Diese Wertung ging an Florian Kainz, der 56 Prozent seiner Zweikämpfe gewann. Dafür überzeugte Martel in einer anderen Statistik restlos. Der Sechser kam auf beeindruckende Passquote von 97 Prozent. Bei 29 Pässen spielte Martel nur einen einzigen Fehlpass. Am kommenden Sonntag sollte der Sechser wieder fit sein. Dann kommt es zum Wiedersehen mit seinem ehemaligen Nebenmann Ellyes Skhiri – im direkten Duell braucht sich Martel sicher nicht mehr vor dem Tunesier verstecken.

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