Offiziell: FC bestätigt Carstensen-Deal
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Kaderanalyse Teil II – Die Abwehr

Mit Rasmus Carstensen hat der FC die vakante Position in der Verteidigung geschlossen. Und der Däne könnte schon bald einen ungeahnten Zweikampf eröffnen. Auf der linken Seite ist der FC deutlich dünner besetzt.

Mit zehn Abwehrspielern startet der 1. FC Köln in die neue Saison – zumindest nominell. Denn auf nicht allen Positionen ist der FC gut doppelt besetzt. Doch gerade auf der zuletzt noch vakanten Position könnte sich schon bald ein spannender Zweikampf entwickeln. Unsere Kaderanalyse Teil II: die Abwehr.

In Rasmus Carstensen hat der FC in der vergangenen Woche den gesuchten Rechtsverteidiger gefunden. Die Skepsis war bei vielen FC-Fans groß, schließlich hat der Däne beim KRC Genk nahezu eine gesamte Saison auf der Bank gesessen. Allerdings sprechen die reinen Daten wie berichtet sowie die ersten Auftritte für Carstensen. Zwar kam der 22-Jährige erst zu zwei Einsätzen für die Kölner, die waren allerdings bereits sehr vielversprechend. „Ich glaube schon, dass das genau in die Richtung geht: viel Mut, viel Geschwindigkeit. Er hat das Spiel relativ schnell angenommen“, sagte Baumgart nach den ersten Eindrücken. Vor der Verpflichtung hatte der Coach von einem Backup für Benno Schmitz gesprochen, der sich erst einmal entwickeln solle. Sollte Carstensen die Leistung aus den Testspielen halten können, deutet viel daraufhin, dass ausgerechnet der dienstälteste FC-Profi schon bald starke Konkurrenz im Nacken verspüren dürfte.

Denn Schmitz war in der vergangenen Spielzeit zwar unumstritten, allerdings konnte der 28-Jährige bei weitem nicht mehr an die guten Leistungen der Saison 21/22 anknüpfen. Das lag allerdings auch an der Ausrichtung der Kölner. „Wir haben die Spielweise teilweise etwas angepasst, kamen mehr über die linke Seite, manchmal habe ich im Dreier-Aufbau gespielt, dann bist du eben weiter hinten“, erklärte Schmitz unlängst dem „Kicker„. „Aber das ist gut, weil es wichtig ist, dass wir über die Saison hinweg immer wieder Kleinigkeiten verändern, um die Gegner vor Herausforderungen zu stellen. Daran arbeiten wir.“ So ist das Vertrauen in den Routinier bei den Kölner Verantwortlichen natürlich ungebrochen. Schmitz wurde gerade erst erneut für den Mannschaftsrat bestimmt, der Routinier soll nach dem Weggang von Jonas Hector mehr Verantwortung übernehmen.

FC auf links dünn besetzt

Der Abschied des bisherigen Kapitäns hat aber nicht nur in Sachen Leadership eine große Lücke hinterlassen. Hector gehörte auch in der vergangenen Spielzeit zu den besten Linksverteidigern der Liga, war beim FC unumstrittener Leistungsträger. Dementsprechend groß sind die zu füllenden Fußstapfen. So groß, dass Leart Paqarada sie maximal sportlich wird füllen können. Nun setzt der FC auf den „besten Linksverteidiger der 2. Bundesliga“, wie Trainer Steffen Baumgart den Abwehrspieler einschätzt. Dementsprechend ist Paqarada bereits auf der linken Seite gesetzt, hat den Stammplatz vorerst sicher. Mit dem 28-Jährigen hat der FC frühzeitig einen Verteidiger für die linke Außenbahn verpflichtet. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem noch nicht sicher feststand, dass Jonas Hector die Kölner verlassen würde. Paqaradas Statistiken sind vielversprechend. Allerdings spielte der 28-Jährige in Hamburg meist in einer Dreierkette, muss sich nun also umstellen. In den bisherigen Testspielen hat er die Aufgabe ordentlich gelöst.

Dahinter wird es dann schon deutlich kniffliger. Denn nach den Eindrücken der vergangenen Saison und auch der Testspiele in der Vorbereitung sitzt der zweite Anzug hinter Paqarada noch nicht. Kristian Pedersen will beim FC nicht so recht auf Touren kommen. Der Däne kam im vergangenen Sommer zum FC, absolvierte in der Bundesliga sechs, insgesamt 14 Spiele für die Geißböcke, wirklich überzeugen konnte er nicht. Allerdings war Pedersen Anfang des Jahres noch verletzt. Bislang deutet nicht viel daraufhin, dass Pedersen eine große Rolle bei den Kölnern spielen wird. Zuletzt hatte es Gerüchte um einen Abschied aus Köln gegeben. Davon wollten die Kölner Verantwortlichen jedoch nichts wissen. Mit Noah Katterbach hat der FC einen weiteren Linksverteidiger als Ass im Ärmel. Allerdings erholt sich der 22-Jährige von seinem Kreuzbandriss. Zudem soll das Interesse des Hamburger SV, bei dem Katterbach in der vergangenen Saison spielte, nicht abgeklungen sein. Der Zweitligist war wohl nur nicht bereit, die feste Kaufoption für einen verletzten Spieler zu ziehen.

Innenverteidigung ist beim FC gesetzt

Neben den fünf Außenverteidigern hat der FC vorerst auch fünf Innenverteidiger für die kommende Spielzeit gemeldet. Allerdings sprach Baumgart vor einigen Tagen davon, dass nur drei seiner Innenverteidiger Bundesliga-Niveau haben. Ähnlich wie auf der linken Außenbahn sind die beiden Stammspieler schnell gefunden. Nach der überragenden vergangenen Saison gibt es aktuell auch für den Trainer kein Vorbeikommen an Jeff Chabot. Der Abwehrspieler gewann 65 Prozent seiner Zweikämpfe. In der Bundesliga waren als deutsche Innenverteidiger nur die Schlotterbeck-Brüder besser. Mit einer Passquote von 87 Prozent ist der 25-Jährige auch einer der wichtigsten Aufbauspieler aus der eigenen Defensive. Dazu überzeugt der Hüne mit einem starken Kopfballspiel und einer resoluten Defensivarbeit.

Auf der zweiten Innenverteidiger-Position ist Timo Hübers gesetzt. Der 27-Jährige bringt für den FC seit zwei Jahren seine Leistung, nicht immer konstant gut, aber zuverlässig. Er ist unangefochtene Stammkraft und soll in dieser Saison noch mehr Verantwortung übernehmen. Mit einer Zweikampfquote von 60 Prozent war er in der vergangenen Spielzeit einer der zweikampfstärksten Defensivspieler, nur Ellyes Skhiri und Luca Kilian waren bei den Kölnern besser. Dazu war er der viertsicherste Passgeber bei den Geißböcken. Mit dem dritten Innenverteidiger auf Bundesliga-Niveau wird Steffen Baumgart Luca Kilian gemeint haben. Der 23-Jährige hat nach einer schweren Saison den Anschluss und vorerst den Dreikampf um die beiden Stammposten verloren. Auch in den bisherigen Testspielen war Kilian alles andere als sicher. Dennoch wird auch er seine Chancen in der kommenden Spielzeit bekommen. Im Gegensatz zu Nikola Soldo. Zumindest deutet aktuell nicht viel daraufhin, dass der Kroate noch eine große Zukunft bei den Kölnern haben wird. Soldo wollte sich eigentlich bei der U21-EM zeigen, spielte aber nicht eine Minute. Auch in der Vorbereitung konnte der 22-Jährige nicht überzeugen.

Für die Zukunft ist der FC gut aufgestellt

Auch Elias Bakatukanda ist für den Profikader gesetzt. Allerdings betonte FC-Trainer Steffen Baumgart, dass die Heimat sämtlicher Youngsters, die sich gerade bei den Profis beweisen dürfen, bei der U21 läge. Zumal sich mit Meiko Wäschenbach und Max Finkgräfe zwei andere Abwehrspieler während der Vorbereitung und in den Testspielen in den Vordergrund gespielt haben. „Ich muss sagen, gerade die beiden machen es aus meiner Sicht sehr, sehr gut im Moment. Ich glaube, wir können sehr zufrieden sein mit dem Stand der Jungen“, sagte Baumgart vor wenigen Tagen, um die Verhältnisse direkt zurecht zu rücken: „Ihre sportliche Heimat wird die U21 bleiben. Das ist auch klar kommuniziert. Es wird dabei bleiben, dass sie die Hauptbelastungstage bei uns machen, sofern sie alle gesund sind. Für die normalen Abläufe in Richtung Spiel sind sie dann wieder bei der U21.“ Gerade Finkgräfe sind aber durchaus Einsätze bei den Profis zuzutrauen.  

 

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