Eigentlich hatte Ralf Rangnick das Testspiel Österreichs als „Qualifying“ für die erste Elf ausgerufen. Auch deswegen erhielten Florian Kainz und Dejan Ljubicic ihre Chance. Nutzen konnten sie sie anscheinend nicht.
Es war ein gebrauchter Abend für die Nationalmannschaft Österreichs. Im Testspiel gegen Moldawien kam das Team von Ralf Rangnick nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Dazu verletzte sich der Kölner Sechser. Über die Leistung zeigte sich Ralf Rangnick enttäuscht: Verpasste Chance für Kainz und Ljubicic?
Florian Kainz und Dejan Ljubicic spielten in den jüngeren Planungen von Österreichs Trainer Ralf Rangnick keine große Rolle. In der vergangenen Länderspielpause blieb Florian Kainz im Hinspiel gegen die Schweden nur die Rolle des Zuschauers, Dejan Ljubicic wurde in der Schlussminute für den Doppeltorschützen Christoph Baumgartner eingewechselt. Auch im Länderspiel gegen Belgien erhielt Ljubicic nur wenige Sekunden Einsatzzeit, immerhin wurde Kainz nach einer guten Stunde für Patrick Wimmer eingewechselt. Dennoch, die beiden Kölner Stammkräfte befinden sich bei der Nationalmannschaft in der zweiten Reihe. Und genau diese sollte nun eigentlich ihre Chance erhalten. So bezeichnete Rangnick die Partie gegen Moldawien als „Qualifying für die Startelf und auch für den Kader gegen Schweden“.
Wackelkandidaten konnten sich nicht beweisen
Nach der Begegnung fand Rangnick dann deutliche Worte. „Wir haben Aufschlüsse für die Startformation bekommen, aber anders, als ich es mir vorgestellt habe. Ich habe gehofft, dass es mir der eine oder andere schwerer machen wird, doch das war nicht der Fall“, sagte der deutsche Coach. Schon die erste Aktion regte Rangnick auf. „Unser Anstoß war grandios rausgespielt. Dejan Ljubicic kommt völlig frei an der Grundlinie zum Flanken, flankt ihn aber an die gegenüberliegende Eckfahne“, sagte der Trainer. „Wenn der Ball sauber in die Mitte kommt, wäre es wahrscheinlich das schnellste Tor in der Nationalmannschafts-Geschichte gewesen.“ Überhaupt war der 65-Jährige mit den Hereingaben nicht zufrieden. „Die Qualität der Flanken hat nicht gepasst, und unser Aufbauspiel von hinten heraus war gelinde gesagt schlecht“, sagte Rangnick. Der vergebenen Chance der Österreicher folgte der Gegentreffer, bei der die Defensive keine gute Figur machte. Dejan Ljubicic war überraschenderweise Teil der Viererkette, eine Mitschuld traf den FC-Profi am Gegentor aber nicht.
Florian Kainz legt Ausgleich auf
Eine gute halbe Stunde später war das Spiel dann für den 25-Jährigen ohnehin beendet. Der Mittelfeldspieler musste mit Schmerzen am Sprunggelenk ausgewechselt werden. Ob er für das Qualifikationsspiel gegen Schweden am kommenden Dienstag fit ist, ist fraglich. Ob er spielen würde (zumindest von Beginn an), nach den Worten Rangnicks aber auch. Das gilt auch für Florian Kainz. Zwar legte der Kölner Kapitän Michael Gregoritsch den Ausgleich auf, eine Bewerbung scheint aber auch der Mittelfeldspieler nicht abgegeben zu haben. Kainz wurde nach einer knappen Stunde ausgewechselt. Für ihn kam Marcel Sabitzer, den Rangnick eigentlich eine Pause geben wollte. Immerhin spielte Kainz eine Viertelstunde länger als einige Mannschaftskollegen. Rangnick sah sich schon zur Halbzeit zu einigen Wechseln gezwungen. „Wir konnten ja nicht so weiterspielen. Es sind doch fast 14.000 Zuseher gekommen, denen sind wir schuldig, dass wir das Spiel drehen und gewinnen wollen. Mit deutlichen Worten wäre es nicht getan gewesen, deshalb mussten wir die Wechsel machen“, sagte der Coach.
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