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Wie geht es weiter mit Luca Kilian?

Luca Kilian blickt auf eine durchwachsene Saison zurück: Stammspieler, Platzverweise, Verletzungspause und Bankdrücker. Über letzteren Status kommt der Abwehrspieler auch in dieser Saison nicht hinaus. Und in der Krise ist Besserung nicht in Sicht.

Luca Kilian kommt aktuell nicht über die Rolle des Ersatzspielers hinaus. Wenn überhaupt. Erst in zwei Spielen kam der Innenverteidiger zum Einsatz – ganze elf Minuten stand er auf dem Feld. Wie geht es weiter mit Luca Kilian?

Elf aus 540 ist ein ziemlich bescheidener Wert. Ganze elf Minuten stand Luca Kilian in dieser Saison in der Liga auf dem Platz. Einige davon sogar als Stoßstürmer gegen den BVB. Möglicherweise hat sich FC-Trainer Steffen Baumgart gegen den Heimatklub einen ähnlichen Motivationsschub wie bei Kilians Treffer gegen den anderen Ex-Klub aus Mainz erhofft. Dazu wird es in dieser Saison nicht mehr kommen. Das hat Baumgart sehr deutlich gemacht. Selbst Co-Trainer Kevin McKenna wäre dem Coach auf dieser Position lieber gewesen, sagte Baumgart lachend nach dem Dortmund-Spiel. Fünf Spieltage später ist den Kölnern das Lachen weitestgehend vergangen. Der FC befindet sich in der Krise. Genauso wie Luca Kilian. Der Innenverteidiger ist aktuell nur zweite Wahl.

Platzverweise ärgerten Baumgart

Nach der schweren vergangenen Saison hat der oft so genannte Zieh-Sohn von Steffen Baumgart gerade bei diesem einen schweren Stand – eine Verbesserung seiner Situation ist angesichts der starken Konkurrenz nicht absehbar. Zwar hatte der 24-Jährige in der Hinrunde der vergangenen Spielzeit einen Stammplatz sicher, das aber vor allem, weil sich Jeff Chabot bereits zu Saisonbeginn gegen Stuttgart eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte und bis zur WM-Pause ausgefallen war. Kilian war dagegen schon in der Vorbereitung der vergangenen Spielzeit ein wenig in Baumgarts Ungnade gefallen, hatte zumindest einen öffentlichen Rüffel seines Trainers kassiert. Nun kam der Innenverteidiger zwar auf seine Einsätze, überzeugte auch mit einer extrem starken Passquote und einem ordentlichen Aufbauspiel, die bescheidene Zweikampfquote ließ aber genauso zu Wünschen übrig wie die Souveränität, die ihn in seiner Premierensaison beim FC ausgezeichnet und die FC-Bosse dazu gebracht hatte, ihn für rund zwei Millionen Euro fest zu verpflichten.

Mit dem Treffer gegen Schalke hatte die vergangene Spielzeit verheißungsvoll angefangen, dann aber schnell nachgelassen. Kilian kassierte gleich zwei Gelb-Rote Karten, die seinen Trainer besonders wurmten. Gerade die gegen Mainz war besonders bitter. Gegen den Ex-Klub war der Abwehrspieler erschreckend übermotiviert, kassierte schon nach 30 Minuten die Ampelkarte und trug demnach auch seine Mitschuld an dem 0:5-Debakel. „Er muss den Laufweg mit seinem Gegenspieler einfach mitmachen, anstatt in den Körper zu gehen. Das ist ärgerlich, weil es nicht das erste Mal passiert“, ärgerte sich Baumgart nach der Begegnung. Zu Beginn des Jahres verletzte sich Kilian, kehrte erst Ende März zurück – das aber erneut sehr motiviert. „Man sehnt sich danach, nach der langen Zeit in der Bundesliga mal wieder auf dem Platz zu stehen, denn das ist das Schönste der Welt“, sagte Kilian damals. Nur stand der Abwehrspieler nicht besonders viel auf dem Platz – ganze 24 Minuten. „Am Ende entscheidet der Trainer, wen er aufstellt. Ich muss erstmal wieder reinkommen und versuche, mich dann so gut wie möglich anzubieten. Ich gebe natürlich weiterhin Gas, um ihm die Entscheidung so schwer wie möglich zu machen“, sagte der Abwehrspieler.

Starke Konkurrenz für Kilian

Die Entscheidung wird dem Trainer aktuell wohl eher leicht fallen. Denn zurzeit ist die Kölner Innenverteidigung einer der wenigen Mannschaftsteile, die wie erhofft funktioniert. Trotz der anhaltenden Misere und großen Lücken in der Defensivbewegung, hat der FC in der Liga erst elf Gegentore kassiert. Das Duo Jeff Chabot und Timo Hübers gehört zu den besten Defensivverbunden der Liga. Gerade Chabot spielt erneut eine starke Saison. Der 25-Jährige ist mittlerweile der unangefochtene Abwehrchef der Geißböcke. Mit seiner konsequenten, aggressiven Spielweise hat der Innenverteidiger die Kölner Defensive stabilisiert, ist einer der besten Abwehrspieler der vergangenen Saison gewesen und auch in dieser Spielzeit für den FC unverzichtbar. Ähnliches gilt auch für Timo Hübers, der erst vor wenigen Wochen seinen Vertrag verlängerte, unter der Bedingung, mehr Verantwortung zu übernehmen. Gerade in der jetzigen Phase ist nicht davon auszugehen, dass Baumgart die einzige Konstante neben Marvin Schwäbe auseinandernehmen wird.

Mit Dominique Heintz haben die Kölner im Sommer noch einen weiteren Innenverteidiger dazu gewonnen. Der Rückkehrer verfügt über viel Bundesliga-Erfahrung, auch was das Thema Abstiegskampf angeht. Diese Erfahrung dürfte Baumgart in der aktuellen Situation vermutlich sogar bevorzugen. Die aktuelle Krise hat Kilians Chancen auf mehr Einsatzzeit jedenfalls nicht erhöht. Immerhin darf er mit Spielzeit im kommenden Testduell gegen Rösrath nächste Woche hoffen – ein schwacher Trost.

 

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